In Den Schatten Lauert Der Tod -1-
dieser Billy. Du weißt nicht zufällig, wo sie sich kennengelernt haben? Oder sonst irgendetwas über ihn?«
Es folgte eine unbehagliche Pause. »Äh … nein, leider nicht. Ich bin ihm nur ein paarmal begegnet. Aber er hat auf mich einen wirklich netten Eindruck gemacht.«
»Okay. Danke. Tschüss, Caitlin!« Erin legte auf. Der kalte Klumpen der Angst in ihrem Bauch war wieder da.
»Was ist los?« In Connors Stimme schwang ein harter, stählerner Unterton mit, der ihr inzwischen vertraut war.
Sie begann mit dem Kamm ihre Haare zu entwirren, und die Beschäftigung beruhigte ihre zitternden Finger. »Cindy hat nicht nur während der Prüfungswoche das College verlassen, sondern auch ihr Stipendium verloren. Sie wohnt jetzt irgendwo in der Stadt. Gott weiß wo – zusammen mit einem Kerl namens Billy, der einen Jaguar fährt und sie mit teuren Geschenken überschüttet. Ich habe sie gestern unter ihrer neuen Handynummer angerufen. Sie erklärte mir, dass das College blöde Zeitverschwendung sei und ihre finanziellen Probleme der Vergangenheit angehören. Sie habe neue Möglichkeiten aufgetan, Geld zu verdienen.«
Er setzte sich mit grimmigem Blick auf. »Scheiße!«
»Damit triffst du den Nagel auf den Kopf«, entgegnete Erin hitzig.
»Hörte sie sich an, als ob sie auf Drogen wäre?«
Sie schluckte. »Schwer zu sagen. Ich habe mit so etwas nicht viel Erfahrung. Sie klang aufgedreht und euphorisch, aber Cindy ist immer aufgedreht. Und ich glaube, dass sie verliebt ist. Was die Euphorie erklären würde.«
»Wir müssen mehr über diesen Billy herausfinden.«
Sein beiläufiges »wir« bewirkte, dass ihr Herz vor Dankbarkeit schneller schlug. Nicht, dass ihr irgendwer helfen könnte, aber immerhin sorgte er sich mit ihr. Erin rutschte hinter ihn und begann seine Haare zu kämmen. »Es gibt nichts, das wir tun könnten, solange sie nicht ans Telefon geht und mir mehr erzählt.«
Connor zuckte zusammen, als der Kamm an einem Knoten hängen blieb. »Erin, ist einmal pro Nacht nicht genug für diese Art von Haarpflege? Du kämmst mich am Ende noch kahl.«
»Du kannst dich nicht mit diesen verhedderten Haaren schlafen legen«, widersprach sie. Sie bearbeitete seinen Kopf, bis jede einzelne Locke gebändigt war. »Ihre Mitbewohnerinnen glauben wahrscheinlich, Romeo und Julia zu beschützen, und verraten mir deshalb nichts«, mutmaßte sie. »Diese geistig minderbemittelten Idiotinnen.«
Er wandte sich zu ihr um und grinste. »Es gibt verschiedene Methoden, um an Informationen zu gelangen. Ich hab da schon eine Idee.«
Connor kramte sein Handy aus der Manteltasche und wählte Seans Nummer, während er zurück ins Bett schlüpfte und sich eng an Erins schlanken, wohlgeformten Körper schmiegte. Gut, dass sich Seans letzte Bettgespielin als blutsaugendes Insekt entpuppt hatte. Andernfalls wären seine Chancen, seinen jüngeren Bruder an die Strippe zu kriegen, gleich null gewesen. Seans Abende endeten fast immer im Bett der einen oder anderen Frau.
»Was gibt’s?« Sean klang atemlos und ungehalten.
»Himmel, Sean, hast du etwa schon eine neue Freundin gefunden?«
»Das geht dich eigentlich einen Scheiß an, aber wenn du es unbedingt wissen musst, ich bin im Dojo. Ich habe gerade eine Kickbox-Stunde für Davy gegeben. Also, was ist los? Steckst du jetzt schon in der Klemme?«
»Nein, noch nicht, aber ich habe einen Job für dich. Detektivischer Natur.«
Sean stöhnte. »Oh nein! Du willst mir doch nicht eine von Davys stumpfsinnigen Schau-dem-Wandputz-beim-Abblättern-zu-Überwachungsnummern aufhalsen, oder?«
»Bestimmt nicht. Dafür kenne ich die Grenzen deiner Aufmerksamkeitsspanne zu genau. Der Auftrag, den ich für dich habe, ist ganz nach deinem Geschmack. Es geht um einen Besuch in einem Haus voller süßer, knackiger College-Miezen, denen du ein paar Informationen abluchsen sollst.«
Es entstand eine nachdenkliche Pause. »Ich bin ganz Ohr«, sagte Sean dann.
»Ich dachte mir schon, dass das dein Interesse wecken würde.« Connor weihte ihn mit unverblümten Worten in die Fakten ein. »Wir müssen wissen, wer dieser Wichser mit dem Jaguar ist und wo er herkommt. Und wir müssen es jetzt wissen.«
»Verstanden. Eine Sache noch: Diese Miezen … sind die wirklich süß? Oder verscheißerst du mich?«
Connor schaute Erin an. »Cindys Mitbewohnerinnen. Sind die süß? Sean will es wissen.«
Perplex öffnete Erin den Mund. »Äh, ich … na ja, darüber habe ich mir noch nie … äh …«
»Zum
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