In Den Schatten Lauert Der Tod -1-
ihm ihren Körper dar.
Er verführte sie mit einem gemächlichen erotischen Tanz, dann stahl er sich in ihr Innerstes wie ein Dieb, der einen Schatz aus einer Höhle rauben will. Sobald er ganz eingedrungen war, plünderte und eroberte er sie gierig. Sie umschlangen einander und bewegten sich rhythmisch, bis alles nur noch schimmerndes, flüssiges Vergessen war. Ein nebeliger Teich im Mondlicht. Es gab keine Grenzen mehr.
Die nächste Welle baute sich in ihr auf, höher als jede zuvor. Erin kämpfte dagegen an. Sie war zu gewaltig, zu übermächtig. Sie konnte ihren Körper nicht kontrollieren, er bewegte sich aus eigenem Antrieb, zuckte nach oben, seinem entgegen. Sein heißer Mund auf ihre Brüste gepresst, seine starken Hände ihr Fleisch streichelnd, seine Stimme heisere Ermutigungen raunend, trieb Connor sie in einen chaotischen Wahnsinn. Es gab keine Grenze, wie weit er sie bringen konnte. Es gab überhaupt keine Grenzen mehr.
Es machte ihr Angst. Wenn sie ihn bäte aufzuhören, würde sie ihre Niederlage eingestehen, denn er selbst war kein bisschen erschöpft. Er war unersättlich, seine Miene triumphierend. Sie hob die Hand und legte sie an sein erhitztes Gesicht.
»Bitte«, wimmerte sie.
»Bitte was? Bitte mehr? Oder bitte genug?«
Sie konnte ihre Lippen kaum bewegen. »Bitte genug.«
Er streckte den Arm aus und machte das Licht an. »Warum?«
Sie blinzelte in die plötzliche Helligkeit und schüttelte den Kopf.
»Warum genug?«, beharrte er. »Du warst kurz davor, einen gigantischen Höhepunkt zu erreichen. Ich konnte es spüren. Warum aufhören? Fürchtest du dich noch immer?«
»Nein«, log sie.
Er schob die Arme unter sie und presste sie an sich. »Dann beweis es mir. Nur noch dieses eine Mal.«
»Connor, du hast versprochen aufzuhören, wenn ich …«
»Beweis es mir, Erin«, befahl er. »Ich verlange es.«
Seine Stimme war ein unerbittliches Knurren. Es war nicht nur ihr Körper, den er erobern wollte. Er hatte ein höheres Ziel vor Augen.
Er trieb sie erbarmungslos weiter, bis er mit einem Triumphschrei bekam, was er begehrte. Erin zerschellte und zerbrach in Stücke.
Als sie sich endlich wieder erinnerte, wer sie war, weinte sie leise, aber sie fühlte sich zu erschöpft, um sich deswegen zu schämen. Connor schaltete das Licht aus und zog sie an seine Brust. Sie lag in seinen Armen und lauschte seinem Herzschlag, der sich allmählich verlangsamte.
Ihre Augen brannten. Was für eine Idiotin sie doch gewesen war zu glauben, dass sie das hier oder Connor kontrollieren könnte. Ihn für Sex benutzen, ha! Sie hatte sich ihm an den Hals geworfen, und nun gehörte sie ihm mit Haut und Haar. Er konnte mit ihr machen, was er wollte, und er wusste es.
Sie war die Seine, aber sie hatte keine Ahnung, ob er auch der Ihre war.
10
Das Klingeln des Telefons riss Connor aus dem Schlaf. Er hangelte nach dem Hörer, aber Erin war näher dran und somit schneller.
»Hallo?« Sie wartete. »Hallo? Hallo!« Sie drückte auf die Gabel, legte auf und sank wieder ins Bett. »Muss eine Störung im Weckrufsystem des Hotels sein«, vermutete sie schläfrig. »Hast du einen Weckruf bestellt?«
»Für drei Uhr siebzehn nachts? Bestimmt nicht.«
Mit jedem verstreichenden Moment konnten seine Augen in der Dunkelheit mehr Details erkennen: die Linien, Konturen und hübschen Schatten ihres Gesichts. Er zog sie zärtlich an seinen Körper, der durch den Kontakt mit ihrer seidigen Hitze sofort zu pochender Aufmerksamkeit erwachte. Er überlegte gerade, ob es übertrieben wäre, sie schon wieder zu verführen, als er ihr leises Schnarchen hörte.
Da hatte er seine Antwort. Er grub die Nase in ihr Haar und konzentrierte sich auf die yogischen Atemübungen, die Davy ihm auferlegt hatte, als Connor sich vom Percocet entwöhnt und versucht hatte, seine Schmerzen anders in den Griff zu bekommen. Atme in den Bauch, dann in die Brust. Halte die Luft, eins … zwei … drei, und lass sie langsam entweichen . Jeder einzelne Atemzug bewirkte eine tiefere Entspannung, die Verkrampfung ließ nach, sein Herzschlag wurde langsamer, die Muskeln lockerten sich …
Das Telefon schrillte wieder. Er griff danach, und Erin schreckte verwirrt aus dem Schlaf.
»Wer zur Hölle ist da?«, blaffte er.
Es folgte Stille, nur kam sie nicht aus einer toten Leitung, sondern aus einer lebendigen. Connor wusste instinktiv, dass jemand am anderen Ende war. Plötzlich begann dieser Jemand zu lachen. Es war ein tiefes, kratzendes Kichern.
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