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In den Städten, in den Tempeln

In den Städten, in den Tempeln

Titel: In den Städten, in den Tempeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Horst & Brandhorst Pukallus
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sein Geschlechtsteil, ließ die Hoden auf ihren Fingern hüpfen wie Kastagnetten, umschloß mit sanftem Druck die Wurzel des Penis. Voller grimmiger Schadenfreude merkte Clay, daß eine Erektion ausblieb, selbst als die Venusierin das schlaffe Organ zwischen ihren prallen Brüsten massierte. Auch das Abklopfen der Oberseite seines Zipfels mit den Fingerkuppen zeigte keinen Erfolg.
    Insgeheim lachte er hämisch vor sich hin, und es kostete ihn einige Anstrengung, sich ein boshaftes Grinsen zu verkneifen. So war es richtig! Die venusische Geilheit erwies sich als den irdischen Ehrbegriffen von Anstand und Benehmen nicht im entferntesten gewachsen.
    Aber die Ribeau wußte Rat. Sie faßte den Penis mit beiden Händen an Eichel und Wurzel, als gedenke sie ihn auszuwringen, und führte mit drei, vier Bewegungen in entgegengesetzter Richtung im Handumdrehen eine eisenharte Erektion herbei, so daß Clay vor Fassungslosigkeit und Entrüstung aufschrie.
    »Was machen Sie da?!« Er stützte sich auf die Ellenbogen. »Und dann noch mit einem Mann, der in Trauer ist?«
    »Subhirni!« fauchte sie geringschätzig, ehe ihre Zähne behutsam die Stelle umklemmten, an der sein Glied vom Schaft in die Eichel überging, während sie ihm gleichzeitig den kleinen Finger in die Kimme bohrte. Plötzlich lüsterne Verzückung riß Clay aus seiner Dumpfheit, er verfiel in Zuckungen und rumste mit dem Hinterkopf aufs Ergpolster.
    Als sein Ambrosia übergequollen war, preßte sie ihre Lippen auf seinen Mund – ein venusisches Ritual zur Besiegelung heterosexueller Freundschaft, wie sie mit voller Schnut behauptete – und gab ihm vom eigenen Samen zu schlucken.

7. Kapitel
     
     
    In Yama Jambavats Büro herrschte die gewohnte Grundstimmung von Freundlichkeit und Gelassenheit. Der Sozialkoordinator hatte sich dessen enthalten, Clay Vorwürfe zu machen, und ihn vielmehr zu seiner schnellen Genesung beglückwünscht. Clay honorierte dies rücksichtsvolle Entgegenkommen, indem er sich der äußersten Umgänglichkeit befleißigte.
    »Nachdem wir uns über die Bedingungen Ihres weiteren Verbleibens auf der Venus geeinigt haben, Comptroller«, sagte Jambavat, »habe ich selbstverständlich keine grundsätzlichen Einwände dagegen, daß Sie den Schwerpunkt Ihrer Untersuchungen auf die Interplanetare Monetär- und Finanzstudiengemeinschaft verlegen.« Die Maserung seines Echtholz-Schreibtischs und die Furchen in seinem Gesicht schienen eine stoische Einheit zu bilden. Seine gefalteten Hände glichen einer knotigen Versteinerung. »Ihrem Wunsch nach einer offiziellen Beschlagnahme der Datenspeicher dieser Organisation kann ich allerdings zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht nachkommen.«
    »Darf ich fragen, warum nicht?« Clay stellte die Frage völlig sachlich. Er spürte, daß Marita ihn beobachtete. Ein gänzlich neuartiges Licht der Gelöstheit in seinem Innern ermöglichte ihm zum ersten Mal in seinem Leben, auch angesichts von Dingen, die ihm unrecht waren, die Ruhe zu behalten.
    »Wie ich bereits bei unserem ersten Gespräch erwähnt habe, kann ich noch nicht handeln. Ich bin noch nicht bereit.«
    »Nicht bereit?« wiederholte Clay. Er hob die Brauen und versuchte, trotzdem möglichst wenig aggressiv zu wirken.
    »Ich bin innerlich noch nicht bereit.« Jambavat lächelte. »Es werden noch viele Stunden der Meditation erforderlich sein, um mich auf die entsprechenden Aktionen vorzubereiten. Jetzt ist mir das Handeln noch unmöglich.«
    Erstaunt schaute Clay hinüber zu Marita. »Das verstehe ich nicht. Was hat das zu bedeuten?«
    »Diese Einstellung ist das Resultat der Philosophie des Sozialkoordinators«, entgegnete Marita mit andeutungsweisem Schulterzucken, »und wir müssen sie respektieren.«
    Die Kombination aus hautenger, knielanger Hose in Altrosa und weißem Netzmieder, die sie trug, erregte bei Clay keinen Anstoß; vielmehr verspürte er nun eine gewisse Eifersucht, weil jeder, der ihr gerade über den Weg lief, soviel von ihr sehen konnte. Doch er wußte, er würde sich damit nur lächerlich machen.
    Die Haltung des Sozialkoordinators war ihm auf ärgerliche Weise unbegreiflich, aber er schaffte es, sich zu beherrschen; das Ferroplasma unter seinen Füßen wellte sich nur kaum merklich.
    »Sie werden mir die Bemerkung gestatten«, sagte er vorsichtig zu Jambavat, »daß man sich nach meiner Ansicht in einer Position wie der Ihren den Luxus einer solchen Auffassung von Handlungsfähigkeit nicht leisten können dürfte.« Er breitete in

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