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In den Trümmern des Himmelsystems

Titel: In den Trümmern des Himmelsystems Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joan D. Vinge
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über die Fliesen, die feucht und grün waren wie das Wasser des Traummeeres. Bird Alyn schluchzte lautlos auf den hexagonalen Platten, von den herabhängenden Fingern eines Farns liebkost. „… nicht fair, das ist einfach nicht fair…“ Ihre Liebe war eine einzige Folter, da sie sich nur von Träumen nähren konnte. Er berührte sie niemals, strich ihr niemals über das Haar… liebte sie niemals, und doch konnte sie auch nicht aufhören, nach seiner Liebe zu dürsten.
    Sie hörte, wie er das Labor betrat, und das Schluchzen blieb ihr in der Kehle stecken. Sie richtete sich mit geschlossenen Augen auf, salzige Tränen tropften ihr vom Kinn herab.
    „Nicht weinen, Bird Alyn. Das vergeudet Wasser.“ Shadow Jack stand vor ihr, die Hände in die Seite gestemmt, und betrachtete ihr tränenverschmiertes Gesicht.
    Sie öffnete die Augen und sah ihn durch tränenbenetzte Wimpern an, fühlte noch mehr Tränen in sich aufwallen. „Wir haben… genügend Wasser, Shadow Jack.“ Elend und Schmerz schnürte ihr fast den Atem ab. „Wir sind nicht auf Lansing. Hier ist alles anders.“
    Seine Augen verneinten dies. Er runzelte die Stirn, sagte aber nichts.
    Sie wandte sich von ihm ab. „Aber ich bin nicht… ich weiß, ich bin gewiß nicht… Warum mußte mir das passieren? Warum bin ich so häßlich, wo ich dich doch so liebe?“
    Er ließ sich neben sie auf die Bank fallen und zog ihre Hände, eine verkrüppelt und eine perfekt, weg von ihrem Gesicht. „Bird Alyn, das bist du nicht! Du bist nicht… du bist wunderschön.“ Sie sah ihr Spiegelbild in seinen Augen, das ihr verriet, daß er die Wahrheit sprach. „Aber… du kannst mich nicht lieben.“
    „Ich kann nichts dafür… wie soll ich es denn ändern?“ Sie fuhr ihm mit ihren nassen Fingern über das Gesicht. „Ich liebe dich.“
    Er umklammerte sie rauh, schloß seinen Griff hinter ihrem Rücken und zog sie fest an sich. Sie strampelte überrascht, doch sein Mund beendete ihr Weinen und dann auch ihre hilflosen Bewegungen. „… liebe dich, Bird Alyn… für immer und ewig… weißt du das denn nicht?“
    Ihre ausgebreiteten Arme umklammerten seine Schultern, zogen ihn tiefer in ihren Traum, Freude erfüllte sie wie ein Lied…
    Laß mich erblühend zu dir eilen, Laß meinen Durst mich bei dir stillen…
    „Nein…“ Plötzlich wich er zurück und ließ sie los. Er lehnte sich gegen die kalten Fließen und rang nach Luft. „Nein. Nein. Wir können nicht…“ Seine Hände ballten sich zu Fäusten.
    „Aber… du liebst mich doch…“ Bird Alyn griff verwirrt und ratlos nach ihm. „Warum können wir nicht, Shadow Jack? Bitte… bitte, Shadow Jack. Ich habe keine Angst davor…“
    „Was verlangst du von mir? Soll ich dich schwanger machen?“
    Sie krampfte sich zusammen, schüttelte den Kopf. „Das muß nicht passieren.“
    „Doch, und du weißt es genau.“ Er beugte sich nach vorn. „Möchtest du das Baby in dir wachsen fühlen und dann zusehen, wie es geboren wird… ohne Arme, ohne Beine oder ohne… Damit wir es verstoßen wie meine Mutter mich? Wir sind defekt! Und ich werde niemals zulassen, daß dir so etwas widerfährt!“
    „Aber soweit wird es nicht kommen, Shadow Jack! Hier auf dem Schiff ist alles anders. Sie haben eine Pille, mit der man gar nicht schwanger werden kann. Sie würden uns…“ Sie kam näher und strich durch sein mitternachtsschwarzes Haar. „Eine einzige solche Pille hält sehr lange vor.“
    „Und wenn sie wieder abgeflogen sind?“
    „Wir… wir hätten dann immer noch unsere Erinnerungen. Wir wüßten es, wir könnten uns erinnern, wie es ist, einander zu berühren, zu küssen, einander zu h-halten…“
    „Und was würde mich daran hindern, dich wieder zu berühren und zu küssen und dich zu halten, auch wenn ich es besser wissen sollte?“ Verzweiflung lag in seinem Blick. „Ich könnte es nicht. Wenn ich dich nie wiedersehen würde… aber das werde ich. Ich werde dich jeden Tag sehen, mein ganzes Leben lang, und wie könnte ich mich dann zusammennehmen? Wie du? Es würde geschehen.“
    Sie schüttelte flehend den Kopf, ihr Gesicht glühte, Tränen der Hoffnungslosigkeit brannten in ihren Augen.
    „Ich kann es nicht zulassen, Bird Alyn. Nicht jetzt. Niemals. Ich könnte es nicht ertragen, was es mir antun würde… was es dir antun würde. Warum haben wir nur jemals dieses Schiff gesehen? Warum geschah das uns? Es war alles in Ordnung, bis…“
    Sie griff sanft nach seiner Hand, umklammerte sie, braune

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