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In der Arena von Antares

In der Arena von Antares

Titel: In der Arena von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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leichter ums Herz.
    Nach einiger Zeit war ein schwitzender Jiktar, dem meine Schwertspitze am Hals saß, begierig, uns das Gewünschte mitzuteilen. Ich schlug ihn nieder und schritt mit meinen Begleitern durch den von Verliesen gesäumten Korridor, den er uns bezeichnet hatte. Zahlreiche Männer und Frauen drängten sich hinter den Gitterstäben. Haarige Gesichter starrten uns an, Arme versuchten nach uns zu greifen, Stimmen der Verzweiflung fielen uns an.
    »Wir befreien sie auf dem Rückweg, Med«, sagte ich mit harter Stimme. Dies alles waren politische Gefangene – was in Migla mit religiösen Gefangenen identisch war.
    Als wir das Ende des Korridors erreichten, wo ein Gittertor die letzte Zelle versperrte, schritt ein arroganter Deldar in schimmernder Uniform auf uns zu. Med warf seinen Stux. Die breite Klinge bohrte sich durch den Brustpanzer des Mannes und grub sich in sein Herz. Lautlos brach der Mann zusammen.
    In der letzten Zelle fanden wir Mag. Mog hatte die Wahrheit gesagt. Wie es bei vielen alten Leuten der Fall ist, ließ sich das Geschlecht dieses Menschen kaum noch erkennen. Doch er war Mog wie aus dem Gesicht geschnitten. Dieselbe gekrümmte Nase, dasselbe vorspringende Kinn. Er blinzelte im Licht unserer Fackeln.
    In diesem Augenblick zeigte sich Med Neemusbanes wahrer Wert. Er vermochte den alten Mann mit knappen Worten und richtigen Hinweisen auf die Religion Migshaanus zu überzeugen, daß wir seine Freunde waren, daß wir ihn in die Freiheit führen wollten. Die Canops hatten zweifellos ihre Pläne mit diesem Mann; sie konnten nicht genau wissen, ob die Religion wirklich ein für allemal unterdrückt war. Der alte Mag wäre bei einer Konfrontation mit entsprechenden Argumenten, die ich mir nicht vorzustellen wagte, ein willfähriges Werkzeug für ihre Pläne gewesen. Wir führten den alten Mann durch den Kerkergang und öffneten dabei alle Zellentüren, wobei wir die Gefangenen mit energischen Worten aufforderten, den Mund zu halten. Doch sie vermochten ihre Freude nicht zu bezähmen und liefen laut redend durcheinander – einige bewaffneten sich, andere schlugen auf ohnmächtige Canops ein, während wieder andere dankbar betend auf die Knie sanken.
    »Mag!« rief ich. »Sag diesen Leuten, sie sollen uns folgen. Aber wenn sie nicht mit dem Geschrei aufhören, holen sie uns noch die ganze Canoptische Armee auf den Hals!«
    Mag versuchte sie zu beruhigen, doch ich erkannte schnell, daß ihm das nicht gelingen würde. Da das Ziel unserer Expedition seine Befreiung war, schob ich ihn weiter. Turko und ich klemmten ihn zwischen uns, und er wurde mit strampelnden Beinen davongetragen.
    Unterwegs mußten wir ihn mehrfach absetzen, um uns Trupps von Canops zu erwehren, die den Aufruhr niederschlagen wollten. Dabei wurden wir von hinten nicht belästigt, was doch sehr ermutigend war. Offenbar setzten sich die befreiten Gefangenen selbst zur Wehr.
    Einige dieser Gefangenen begleiteten uns, Männer, die mutig genug waren, mit Mag zu entkommen und den Kampf draußen fortzusetzen, Männer, die ihr Leben nicht sinnlos hier opfern wollten.
    Die Migla hatten tatsächlich versucht, sich gegen die canoptische Invasion zu wehren, doch ich hatte mir ihr Versagen gegenüber der angreifenden Minderheit mit der hervorragenden soldatischen Disziplin und Ausbildung der Canopdrin erklärt. In Wirklichkeit lagen die Gründe viel tiefer.
    Auf unserer alten Erde hat der Osten eine Tradition, wonach nur gewisse Rassen oder Stämme kriegerisch veranlagt sind. Von anderen wird ein kämpferischer Geist gar nicht erwartet. Gewisse Entwicklungen der letzten beiden Jahre haben meine Überzeugung in diesem Punkt gefestigt. In Europa sind wir anscheinend alle ziemlich kriegerisch aggressiv veranlagt, denn der Westen kennt diese Trennung nicht. Die Migla waren eine religiöse Nation, der das Soldatische fremd war. Bei den Canops war die Armee das höchste Ideal. Die Canops hatten mit wenigen Regimentern und einer winzigen Luftflotte ganz Migla in ihre Gewalt gebracht. Jetzt gedachten sie das eroberte Land zu behalten.
    Wenn mir noch andere Migla wie Med Neemusbane zu Hilfe kamen, mochte die Aufgabe, die ich im Grunde für unlösbar gehalten hatte, vielleicht doch eine Lösung finden, die mich zufriedenstellen konnte. Wir erreichten das Tunnelende, stiegen die Treppe empor und kamen zwischen den Ruinen ins Freie. Die Jungfrau mit dem Vielfältigen Lächeln leuchtete am Himmel. Unauffällig kehrten wir zur Taverne zurück, die am

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