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In der Arena von Antares

In der Arena von Antares

Titel: In der Arena von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Maganufer emporragte. Im Getreuen Canoptic , der Taverne Planaths des Weinhändlers, herrschte in dieser Nacht ein lebhaftes Treiben, was mich nicht wenig beunruhigte. Vor der großen Tragödie hatte das Lokal den Namen Anhänger Sidraargas getragen. Ich machte mir Sorgen, daß eine Patrouille der Canops den Lärm der fröhlichen Feier hören könnte. Wenn es dazu kam, war es natürlich um die Männer der Patrouille geschehen. Aber das konnte nur neuen Ärger bringen.
    Die komplizierten politischen Verhältnisse in Havilfar und das empfindliche Gleichgewicht der Kräfte faszinierte mich. Die Canops hatten Migla erobert, nachdem ihre Insel Canopdrin im Nebelmeer durch Vulkanausbrüche unbewohnbar geworden war. Ihr Erfolg war der Tatsache zuzuschreiben, daß sich ihnen niemand energisch entgegenstellte. Durch den Feldzug waren die Canops nicht mächtiger geworden – es war ihnen nicht darum gegangen, ein mächtiges Reich zu gründen oder zu vergrößern. Andererseits gab es an den Küsten des Nebelmeeres viele Länder, die den Niedergang der eisernen Krieger aus Canopdrin willkommen geheißen hätten. Ich stellte fest, daß ihre soldatische Disziplin nichts Herausragendes war – viele andere Länder in Havilfar besaßen ähnlich tüchtige Armeen.
    Gegen diese Kriegsmaschine hatten wir allerdings nur durch tiefe Religiosität bestimmte Halblinge aufzubieten, deren Erfahrungen sich auf die Voskjagd erstreckten. Normalerweise hatten wir keine Chance, doch hielt ich mir stets vor Augen, was ich mit den Sklaven und Arbeitern in den magdagschen Gehegen erreicht hatte, und ich verlor die Hoffnung nicht. Dazu hatte ich auch gar kein Recht, denn das hätte den Herren der Sterne mißfallen – und es war meine erste Pflicht, auf Kregen zu bleiben, mit welchen Mitteln auch immer.
    In den unzugänglichen Miglahügeln wurde ein Lager errichtet. Hier kamen die unzufriedenen Halblinge zusammen, die zum Kämpfen bereit waren. In kleineren Gruppen trafen sie ein, doch als sich die Neuigkeit im Land verbreitete, daß Mog und ihr Bruder Mag zurück waren, kamen immer mehr. An jedem sechsten Tag, wie es auf Kregen üblich war, fand ein Gottesdienst zu Ehren Migshaanus statt, und jeden Tag wurden die religiösen Pflichten wahrgenommen.
    Ich hatte viel zu tun. Ein kleiner Kader entschlossener Migla versammelte sich um Turko und mich. Hamp, ein tapferer Bursche, der mit Mag im Kerker gesessen hatte, gehörte zu den geeigneten Offizieren, ebenso wie Med – auf sie war Verlaß. Während wir den Migla zusahen, die sich bemühten, Schulter an Schulter über einen Hügel zu marschieren, beschrieb ich einige der Schwierigkeiten, die ich voraussah.
    »Wir stehen etlichen Problemen gegenüber«, sagte ich zu den Offizieren. »Erstens besteht ein eklatanter Mangel an Nahkampferfahrung. Aber euch fehlt nicht nur jede Erfahrung, ihr habt nicht einmal die dazu nötigen Waffen.«
    »Ich habe das hier«, sagte Med und zog seinen großen messerähnlichen Scramasax. »Mein Veknis hat schon manchen Voskhals durchtrennt – aye! Und auch den eines Neemus.«
    Die Migla nickten feierlich mit den häßlichen Köpfen.
    »Aber was kann ein kleiner Veknis gegen ein richtiges Schwert ausrichten? Beantworte mir das!«
    Ich äußerte mich bewußt so abfällig über seinen Scramasax, ein Messer, das wie ein Schwert gebaut ist. Aber gegen einen Thraxter, die übliche Hieb- und Stichwaffe Havilfars, hatte ein Veknis keine Chance.
    »Wir brauchen Schilde«, sagte ich. »Und Bögen. Und wir müssen mit diesen Waffen üben.«
    Hier in Migla hatte ich keine bunt gemischten Sklavenhorden zur Verfügung, die die verschiedensten Fertigkeiten beherrschten, wie damals in Magdag, wo es keine Mühe bereitet hatte, Bögen oder Schilde herzustellen.
    Mog schwenkte die Arme. Sie bestand darauf, an jedem Planungsgespräch teilzunehmen, was ihr wohl auch zustand.
    »Wir müssen soviel Geld zusammenkratzen, wie wir können. Mein Volk wird all seine Deldys hergeben – und mehr. Dann können wir Söldner anwerben. Wie ich höre, sind Rapas sehr geschickt. Ich glaube nicht, daß wir uns Chuliks leisten könnten.«
    So ging es natürlich auch.
    »Das ist eine Möglichkeit«, sagte ich. »Aber wer gebietet zur Zeit über die Schatztruhe Miglas? Wer wacht über den Staatsschatz in Mungul Sidrath? Kannst du die Canops überbieten, wenn es darum geht, Soldaten anzuwerben? Für jeden Rapa, den ihr herbeiholt, würden sie zwei Chuliks anwerben. Und das will ich euch gleich ganz offen sagen, da

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