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In der Arena von Antares

In der Arena von Antares

Titel: In der Arena von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Felsgestein gehauene Treppe, die in die schwarze Tiefe führte. Unheimliche Tiergestalten krochen im Schein der Fackel über die Wände. Eine Atmosphäre von Verfall und Gefahr umgab diesen zerstörten Tempel, der den Göttern einer Halblingsrasse geweiht gewesen war.
    Kreischend und mit raschelnden Flügelmembranen huschte eine kregische Fledermaus durch das Licht. Der Woflovol keckerte und zuckte wild hin und her, suchte verzweifelt die Dunkelheit. Ich stellte den Fuß auf die erste Stufe; Turko folgte dicht hinter mir. Auch Med begann mit dem Abstieg. Nur Malkar hielt sich zurück.
    »Es ist dort unten eine große verriegelte Tür. Aber was danach kommt, weiß Migshaanu die Allherrliche allein!«
    »Ich danke dir, Horter Malkar. Bring dich bitte jetzt in Sicherheit.«
    »Remberee!« rief er; seine Stimme wurde schnell leiser, denn er eilte bereits fort von diesem Ort, an dem uns übernatürliche Geheimnisse erwarteten.
    Zu dritt eilten wir weiter, stiegen die schmale Treppe hinab.
    Ich trug mein altes rotes Lendentuch, denn die Nacht war mild. In meinen Händen ruhte der Thraxter, auf der Schulter wippten Armbrust und Pfeile. Vor mir gähnte das dunkle Loch des Tunnels. Die glitschigen Stufen führten schließlich zu der massiven Lenkholztür, die mit einem Bronzeriegel verschlossen war. Ich unterdrückte den Impuls, mit dem Thraxter gegen das Portal des Unglücks zu hämmern, und ließ das Schwert in der Scheide. Turko war wie üblich unbewaffnet – jedenfalls trug er keine Waffen aus Stahl bei sich. Mit Händen, Füßen und Kopf war er dennoch ein gefährlicher Kämpfer, ein Khamorro, den man fürchten mußte. Med hatte acht Stuxes bei sich, die in einem interessanten Gerät festgemacht waren. Von einer flachen Holzscheibe waren am Rand acht fast kreisförmige Kerben herausgeschnitten worden. Jede Kerbe enthielt eine kleine Feder aus geschnitztem Horn, die den Stux an Ort und Stelle festhielt. Ein einfacher Ruck bewegte die Feder und gab die Waffe frei. Die Speere waren zwischen zwei Scheiben so angeordnet, daß die breiten keilförmigen Klingen Platz hatten. An diesem Stuxcal war ein Riemen angebracht, damit man den ›Köcher‹ auch über der Schulter tragen konnte, um ihn stets griffbereit zu haben. Zusätzlich war Med mit einem großen Jagdmesser bewaffnet.
    Widerstrebend wich das Dunkel vor dem Schein unserer Fackeln zurück. Die zahlreichen Bronzenägel in der gewaltigen Lenkholztür schimmerten uns wie mit boshaften Augen entgegen.
    »Also los«, sagte Turko, trat vor und ergriff den Riegel. Ich sah, wie sich seine Muskeln wölbten, sich zu harten Strängen spannten, als er den Riegel betätigte. Der Mechanismus war wohl seit langer Zeit nicht mehr bewegt worden. Ein dumpfer Geruch schlug uns entgegen, der ekelerregend war. Med begann zu husten. Turko knurrte etwas vor sich hin. Ich hob die Fackel und trat vor.
    »Malkar hat von einer schrecklichen Gefahr gesprochen, Dray. Nimm dich in acht.«
    Mit diesen Worten versuchte sich Turko an mir vorbeizudrängen und die Spitze zu übernehmen.
    Ich ging schneller, nahm den Tunnel unter den Ruinen in Angriff. Was soll's? dachte ich mir. Ich war noch jung und töricht genug, um mir etwas auf meine Kriegerehre einzubilden, die es nicht zuließ, daß ein anderer vor mir ging. Turko murmelte etwas von einem muskelbesessenen Onker vor sich hin, gab sich aber mit seinem zweiten Platz zufrieden. Unsere Fackeln warfen zuckende Schatten, die vor uns herflogen, verzerrte Fantasiegebilde, die von den unregelmäßigen Felswänden erzeugt wurden. Ich behielt das energische Tempo bei, denn ich wollte nicht, daß Turko die Führung übernahm.
    Wir alle verhielten uns leise und vorsichtig – wir wollten diesen Tunnel, in dem es nach Tod und Verfall roch, möglichst schnell hinter uns bringen.
    Leise Echos von angestoßenen Steinen unter unseren Füßen hallten beunruhigend durch die Leere. Ich blieb stehen.
    »Wir wollen leise weitergehen, meine Freunde«, sagte ich. »Wie auf der Leemjagd.«
    Es wurde wärmer. Der ekelerregende Gestank begann mir Schwierigkeiten zu machen. Mit der Zeit verstärkte sich das Rauschen von Wasser, bis wir schließlich eine Höhle erreichten, in die sich aus einer Felsspalte ein gewaltiger Wasserstrahl ergoß, der in einem Kanal neben dem Weg weiterlief. Der Kanal verlor sich im Tunnel, und ringsum stieg Dampf auf, hüllte uns ein und brachte uns zum Schwitzen.
    Ich versuchte durch den Dampf zu erkennen, was uns erwartete. Über dem Toben des

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