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In der Arena von Antares

In der Arena von Antares

Titel: In der Arena von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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ist, verliert er seine gewohnte Ruhe und dreht leicht durch. Andererseits stimmte der Vergleich wieder, denn die canoptischen Soldaten waren weitaus gefährlicher als jeder tobende Vosk.
    Ebensowenig durfte ich vergessen, daß Med und seine Gefährten in den Bergen ihres Landes den wilden Vosk jagten. Der Haus-Vosk ist ein dummes, gemächliches Tier, das vielfach eingesetzt wird. Der wilde Vosk dagegen ist gefährlich. Schon mancher Jäger hat auf den Hörnern eines tobenden Tiers den Tod gefunden. Die Migla schätzten die wilden Vosk sehr, obwohl ihr Fleisch ziemlich zäh ist; ihnen geht es um das herrlich weiche und dicke Leder; der Export von Voskhäuten war für Migla bisher von großer wirtschaftlicher Bedeutung gewesen.
    Die Canops waren dabei, diese Situation zu ändern; doch für uns, die wir hier im Berglager trainierten und unsere Armee drillten, hatten die wilden Vosk geeignete Männer hervorgebracht – Migla mit scharfem Auge und sicherer Hand und mit Muskeln, die einen Stux mit tödlicher Genauigkeit ins Ziel zu bringen vermochten.
    Immer mehr Kämpfer stießen zu unserer Armee, und nach einiger Zeit machte sich eine Clique mit der lauten Forderung bemerkbar, wir sollten sofort nach Yaman marschieren und die Canops in offenem Kampf vernichten.
    Sosehr ich mich auch bemühte, den Hitzköpfen die Wahrheit nahezubringen – mir hörte niemand zu. Die Migla fielen dabei einer alten Illusion zum Opfer. Ein Mann tritt seinem Regiment bei und wird ein wenig gedrillt, und sein ganzes Leben verändert sich. Er weiß, daß er kräftiger und wehrhafter ist als je zuvor, daß er ein paar Kampftricks beherrscht, von deren Existenz er bisher keine Ahnung hatte. Er sieht seine Kameraden in der Reihe neben sich und rennt mit ihnen gegen strohgefüllte Puppen an. Und schon hält er sich für einen Soldaten. Er bildet sich ein, er sei zum Kampf bereit. Niemand wollte auf mich hören.
    Mog und Mag, die häßlichen Geschwister, entfachten die Leidenschaften, drängten zum sofortigen Handeln. Überall war das Rot Migshaanus zu sehen.
    Ich tat das Menschenmögliche, um die voreilige Begeisterung zu unterdrücken; doch alle Migla – Turko eingeschlossen – musterten mich mit seltsamen Blicken. Sie wären am liebsten sofort losmarschiert.
    Wie versprochen wurden die neuen Speere unter meiner Anleitung hergestellt und ausgegeben. Dabei hatte ich mich allerdings darauf beschränkt, den Schmieden zu zeigen, wie man einen Stux in eine Lanze umwandelt. Eine primitive Veränderung: etwa in der Mitte des Stiels wurde ein Nagel angebracht, der den Speer brechen ließ, wenn er auf einen Schild traf, und dafür sorgte, daß der Schaft herabhing. Das auf dem Boden schleifende Holz behinderte den Soldaten und belastete den Schild. Wegen der Widerhaken war er nicht in der Lage, den Speer herauszuziehen, und die Metallstreifen, die sich am unteren Teil des Schaftes hinzogen, verhinderten, daß er das störende Ding einfach mit dem Thraxter abtrennte. Wenn die Lanzen durch die Luft sausten, wurden zahlreiche Schilde fortgeworfen – so hoffte ich.
    Die Männer wurden in Regimenter aufgeteilt; Schildträger, Stuxwerfer und Lanzenkämpfer bildeten Einheiten, die in unserem taktischen Plan ihren Platz bekommen sollten.
    Wir verfügten auch über eine kleine Kavallerieeinheit die Totrixes ritt, zumeist junge Migla, die die Lethargie der älteren Migla gegenüber der Invasionsstreitmacht besonders eindrucksvoll überwunden hatten.
    Natürlich war das alles nicht leicht. Ich mußte überall sein, mußte alles beaufsichtigen, eine Arbeit, die ihren Tribut forderte. Nach kürzester Zeit war ich entnervt und deprimiert und verzweifelt bemüht, mich der Begeisterung anzupassen, die ringsum herrschte.
    Hamp war ein völlig neuer Mensch.
    »Es sind Vosk, Dray Prescot! Das hast du selbst gesagt!«
    »Ja – aber wir sind längst noch nicht soweit, Hamp ...«
    »Schau doch!« Hamp deutete auf die Männer, die in langen, geschlossenen Reihen vorstürmten, ihre Lanzen schleuderten, die Luft mit fliegenden Schatten füllten. Die Stuxwerfer kamen ebenfalls zum Einsatz und trafen präzise ins Ziel. Dann zog die ganze Abteilung die Veknises und griff brüllend und waffenschwingend an. Der Anblick war eindrucksvoll.
    »Wir sind noch nicht bereit«, sagte ich. Mein Gesicht war wütend verkniffen.
    »Angst hast du nicht, Dray Prescot«, sagte die alte Mog und lachte heiser. »Ich habe dich im migshaanuverfluchten Dschungel von Faol bei der Arbeit gesehen.

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