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In der Box: Wie CrossFit® das Training revolutionierte und mir einen völlig neuen Körper verlieh (German Edition)

In der Box: Wie CrossFit® das Training revolutionierte und mir einen völlig neuen Körper verlieh (German Edition)

Titel: In der Box: Wie CrossFit® das Training revolutionierte und mir einen völlig neuen Körper verlieh (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T. J. Murphy
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scheiterte. Also nahm er eine Liste mit Fähigkeiten zu Hilfe, welche die Hersteller des Dynamax-Medizinballs erstellt hatten und die seiner Meinung nach allen Fitnessaspekten umfassend Rechnung trug:
    kardiovaskuläre Ausdauer
    Durchhaltevermögen
    Kraft
    Beweglichkeit
    Koordination
    Balance
    Agilität
    Präzision
    Explosivität
    Schnelligkeit
    »Man ist so fit, wie man über all diese zehn Fähigkeiten verfügt«, schrieb Glassman 2002 im CrossFit Journal . »Ein Trainingsplan entwickelt die Fitness in dem Ausmaß, in dem er diese zehn Aspekte verbessert.« Glassman merkte ebenfalls an, dass Ausdauer, Kraft und Beweglichkeit durch Training verbessert werden. Koordination, Gleichgewichtssinn, Mobilität und Präzision dagegen lassen sich nur durch regelmäßige Übung steigern. Und zur Entwicklung von Explosivität und Schnelligkeit bedarf es einer Kombination aus Training und Übung.
    Diesen Zustand allgemeiner körperlicher Bereitschaft bezeichnet er als General Physical Preparedness , kurz GPP. Glassman argumentiert, dass das Wissen um die eigene GPP einen in die Lage versetzt, Schwächen zu identifizieren, sodass man im Training gezielt Schwerpunkte setzen, üben und letztlich besser werden kann.

Leistung: die Währung der Fitness
    Um zu bestimmen und zu messen, wie es im Einzelfall um die eben genannten zehn Eigenschaften bestellt ist, gibt es laut Glassman nur eine physikalische Größe – dieselbe, die auch verwendet wird, um die Qualität eines Rennwagens zu beurteilen: Leistung. Ein Ingenieur definiert Leistung als Kraft mal Weg geteilt durch Zeit. Wenn man zum Beispiel einen Sandsack hat, der 25 kg wiegt (das heißt, er wird mit einer Kraft von 25 kg zu Boden gezogen), und man kann ihn in einer Sekunde einen Meter hoch heben, dann beträgt die erbrachte Leistung 25 Meterkilogramm pro Sekunde. Dieser Wert wird in Watt gemessen.
    Daraus schloss Glassman, dass man Fortschritte ganz einfach ermitteln könne, indem man seine erbrachte Leistung bei verschiedenen Gelegenheiten bzw. in unterschiedlichen Trainingsstadien misst. Oder mit anderen Worten: Wenn ich messen kann, welche Leistung ich beim Heben eines 25 kg schweren Sandsacks verrichte, und diese Messung nach einem Monat wiederhole, kann ich herausfinden, wie stark meine Leistung in dieser Zeit gestiegen ist – und damit, wie sehr sich meine Fitness verbessert hat. Dies ist Glassmans Vorstellung davon, wie ein CrossFit-Workout bewertet, erklärt und verinnerlicht werden sollte, und natürlich verwendet er besonders gerne Übungen, die sich gut und einfach in dieses Leistungsmodell integrieren lassen. Wenn eine Gruppe CrossFitter ein vorgegebenes Workout ausführt und alle Gewichte, Zeiten und Strecken notiert, kann man anhand der erzielten Ergebnisse eine Bestenliste erstellen und herausfinden, wie leistungsfähig jeder Einzelne im direkten Vergleich zu den anderen ist.
    Für Glassman ist die Leistung, die bei einer sportlichen Betätigung erbracht wird, das, worauf es ankommt, wenn man über Trainingsmethoden oder -intensität spricht. Glassmans Evaluationsmodelle legen sogar den Schluss nahe, dass Leistung und Intensität dasselbe sind. Er verwendet keine speziellen Richtwerte wie etwa die Herzfrequenz für Intensität. Die Herzfrequenz sei, so sagt er, eine Folgeerscheinung der Intensität und nicht die Intensität selbst. Auch der Körperfettanteil oder Blutdruck spielten eine untergeordnete Rolle. Die genaue Messung der Leistung wurde zu der Währung, die sein gesamtes Trainingsprogramm bestimmt. Die Leistungswerte können gemessen und auf einer Grafik dargestellt werden wie die Länge der Nägel, die sich seinerzeit in dem Beutel befanden.

    Indem man etwas misst, argumentierte Glassman, geht man nicht nur wissenschaftlich vor – man kann jede messbare Aktivität in einen sportlichen Wettstreit ummünzen. Wenn man eine Gruppe von Personen zusammenführt, sie ein CrossFit-Workout absolvieren lässt, das sich in Meterkilogramm pro Sekunde oder Watt messen lässt, und seine Stoppuhr zückt, lassen sich am Ende des Workouts aus einer Horde erschöpfter Sportler ein Sieger, ein Zweitplatzierter usw. ermitteln. Man hat Fitness in einen Sport verwandelt. Traditionelle Studio-Workouts verfolgten bis dahin keinen wettkampforientierten Ansatz. Das war etwas völlig Neues.
    Leistungssteigerungen zuverlässig und aussagekräftig zu messen war im Grunde nichts anderes als die konsequente Fortführung dessen, was Glassman mit seiner Definition von Fitness

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