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In der Box: Wie CrossFit® das Training revolutionierte und mir einen völlig neuen Körper verlieh (German Edition)

In der Box: Wie CrossFit® das Training revolutionierte und mir einen völlig neuen Körper verlieh (German Edition)

Titel: In der Box: Wie CrossFit® das Training revolutionierte und mir einen völlig neuen Körper verlieh (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T. J. Murphy
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bewirken wollte. Er stellte fest, dass er den Weg messen konnte, den entweder die Hantel oder der Körper des Sportlers selbst bei jeder Übungswiederholung zurücklegte, dann konnte er die für das Workout benötigte Zeit stoppen – und erhielt so einen Wert, den er in eine Tabelle eintragen konnte. Er konnte denselben Sportler dasselbe Workout vier Wochen später wiederholen lassen, wieder die Zeit nehmen und so überprüfen, ob sich eine Verbesserung eingestellt hat (und wenn ja, wie groß diese war). Der Sportler würde dann vielleicht 30 Sekunden schneller fertig sein oder schwerere Hanteln stemmen oder beides. Glassman konnte die neuen Werte in die Formel zur Berechnung der Leistung eintragen (Leistung = [Kraft x Weg] ÷ Zeit), sie in eine Verlaufs- oder Entwicklungskurve eintragen und verfolgen, wie sich das Ergebnis verbesserte.
    Glassman arbeitete also an einer Definition von Fitness, mit der er die damalige Sportwissenschaft nicht in Begeisterung versetzen konnte, die den Ingenieuren und Mathematikern, mit denen er befreundet war, allerdings enorm zusagte. Der Ansatz, die Leistung als Maßstab zu verwenden, erlaubte es ihm, Fitness aus einer objektiven Perspektive zu betrachten – der Perspektive der klassischen Mechanik. Er war nun bereit, eine neue Definition von Fitness in die Welt hinauszutragen. Ihr genauer Wortlaut war: »Leistungsvermögen, das über verschiedene Zeiträume bei einer Vielzahl körperlicher Aktivitäten gemessen wird«.
    Glassman gefiel, dass er seine Definition in Form einer Grafik darstellen konnte. Es ist dieselbe Art von Kurvenbild, das jeder Schüler aus dem Algebra-Unterricht kennt, mit einer X- und Y-Achse versehen, die im rechten Winkel zueinander stehen. Die Zeit verläuft von links nach rechts entlang der X-Achse, die Leistung von unten nach oben auf der Y-Achse. So würde jeder CrossFitter in der Lage sein, die Verbesserung seiner Fitness schriftlich festzuhalten und nachzuvollziehen.
    Das Leistungsmodell konnte auf alles angewendet werden, etwa auf Sprints, Klimmzüge, Gewichtheben und Liegestütze, wie weit man einen Softball werfen konnte – oder sogar eine Kombination aus allen diesen Dingen in einem einzigen Workout. Ein Trainer konnte sich Übungsformen oder Bewegungskombinationen ausdenken, die nur wenige Sekunden oder 20 Minuten dauern konnten, Daten aus diesen Workouts zusammentragen und die Ergebnisse dann in einem Kurvendiagramm darstellen. Und genauso wie damals, als der junge Glassman die Nägel abmessen musste, würde sich auch hier ein Muster abzeichnen.
    Ein Sportler konnte beispielsweise seine persönlichen Bestleistungen bei allen Arten von Übungen festhalten, egal ob sie nur wenige Sekunden in Anspruch nahmen, dafür aber eine extrem hohe körperliche Belastung darstellten (zum Beispiel Kreuzheben oder Kniebeugen), oder aber 20 Minuten dauerten, doch nur moderat belastend waren, so wie ein 5000-Meter-Rennen am Rudergerät. Da die meisten CrossFit-Übungen im Hinblick auf Leistung und Zeit quantifizierbar sind, kann so ziemlich jedes Workout, mit dem man es in einer Box zu tun bekommt, als Punkt in der Grafik dargestellt werden. Es zeichnet sich eine Kurve ab, und wie Coach Glassman Ihnen erklären würde, ist der Bereich unterhalb der Kurve die visuelle Darstellung Ihres gegenwärtigen Fitnesszustands. Abweichungen in der Kurve deuten auf Bereiche hin, in denen man entweder besonders stark oder besonders schwach ist (siehe folgende Abbildung).

    Je mehr der Fähigkeiten von Glassmans Liste – also kardiorespiratorische Ausdauer, Durchhaltevermögen, Kraft, Beweglichkeit, Explosivität, Schnelligkeit, Koordination, Agilität, Balance, Präzision – durch die Übungen und Workouts abgedeckt werden, umso vollständiger ist das Bild, das man von der Fitness der betreffenden Person erhält. Als Maßstab für Fitness gilt nun nicht mehr, wie leistungsfähig ein Sportler in einer speziellen Disziplin ist – wie schnell er einen Marathon läuft oder wie viel Gewicht er beim Bankdrücken stemmt, sondern vielmehr, wie er abschneidet, wenn all diese Eigenschaften kombiniert werden. Je besser er in allen Fähigkeiten und Übungen ist, umso bessere Leistungen kann er in so ziemlich jeder Aktivität oder Sportart erzielen, mit der er konfrontiert wird – das heißt, umso höher ist seine allgemeine körperliche Einsatzbereitschaft bzw. General Physical Preparedness (GPP).

    Dieses Schaubild beschreibt die Leistungsfähigkeit zweier Sportler gemäß Glassmans

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