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In der Box: Wie CrossFit® das Training revolutionierte und mir einen völlig neuen Körper verlieh (German Edition)

In der Box: Wie CrossFit® das Training revolutionierte und mir einen völlig neuen Körper verlieh (German Edition)

Titel: In der Box: Wie CrossFit® das Training revolutionierte und mir einen völlig neuen Körper verlieh (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T. J. Murphy
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Ich weiß nicht, was man besser hätte machen können. So wie ich es sah, lag CrossFit bis zu einem gewissen Grad in den Händen der angehenden Betreuer selbst. Als ich mir die Reihen meiner Kurskollegen ansah, glaubte ich nicht, dass Todd Widman und das CFHQ unbedingt dafür verantwortlich zu machen waren, ob diese frischgebackenen Trainer ihre Sache auch wirklich gut machen würden oder nicht. Ein wahrhaft hervorragender CrossFit-Coach entsteht letztlich nicht durch einen Kurs – vielmehr muss er oder sie schon von Haus aus das Talent und die Arbeitsmoral mitbringen, die jeder braucht, der eine schwierige Aufgabe meistern will.
    Es liegt an den CrossFittern selbst – und insbesondere an den Neueinsteigern –, die Trainer zu finden, die genau das geschafft haben.

In meinem ersten Monat am CrossFit Elysium meldeten sich einige Mitglieder des Studios für einen Wettkampf an, den eine andere Box in der Nähe ausrichtete. Ich hatte zwar die CrossFit Games gesehen, aber noch nie eine der kleineren Veranstaltungen besucht. Eine der Teilnehmerinnen aus dem Elysium war die 25-jährige Briana Drost, die nachts als Telefonistin in der Polizei-Notrufzentrale arbeitete und tagsüber Psychologie studierte. Sie wirkte deshalb immer ein wenig müde, wenn sie zum Training kam, was unter der Woche mehrmals der Fall war. Dennoch schien sie es zu genießen, mich in den Workouts zu schlagen. Nach einer Nachtschicht in der Polizeizentrale war sie sicher immer recht müde, schaffte es aber dennoch jedes Mal, die Kriegernatur in sich zu wecken und alle ihre Kräfte zu mobilisieren – und sie grinste mich stets schelmisch an, wenn sie wieder einmal besser war als ich, was nicht selten vorkam.
    Der genannte Wettkampf gab mir ebenfalls Gelegenheit, Brianas wilde Entschlossenheit zu beobachten. Er bestand aus drei verschiedenen Workouts, die im Laufe eines sengend heißen Samstags in San Diego ausgeführt wurden. Ich sah zu, wie sie ein WOD aus Kettlebell-High-Pulls, Burpees, Frontkniebeugen und Kettlebell-Swings absolvieren musste, alles innerhalb von zwölf Minuten. Wer zuerst fertig wurde, hatte gewonnen, also musste man die Erholungsphasen zwischen den Sätzen und einzelnen Wiederholungen so kurz wie möglich halten, auch wenn man sie dringend benötigte. Das Studio war gerammelt voll mit Besuchern aus den drei teilnehmenden Boxen; eine aufgeheizte Menge säumte die Wettkampffläche. Die Atmosphäre erinnerte mich an Meisterschaften im Ringen während meiner Highschoolzeit, bei denen Zuschauer mit hochroten Köpfen die Sportler anfeuerten, die auf der Matte ihre Kräfte maßen.
    Briana kämpfte sich mit einer 16 kg schweren Kettlebell durch den Lärm, während zwei der drei Elysium-Trainer, Leon Chang und Paul Estrada, sie lautstark zu Höchstleistungen anzutreiben versuchten. Sie nahm sich mehrmals kurze Verschnaufpausen, stemmte mit knallrotem Gesicht ihre Fäuste in die Hüften und holte tief Luft. Chang und Estrada riefen ihr dabei kurze Anweisungen zu, damit sie wieder in die Gänge kam, und ließen sie niemals länger als drei Atemzüge ausruhen.
    Briana war für mich eine Modellathletin – schlank, durchtrainiert, zielstrebig und hoch motiviert. Ich nahm an, dass sie schon immer so gewesen war, ja dass CrossFit insbesondere jene Leute anzog, die ohnehin hart im Nehmen waren und nur nach einem Weg suchten, sich voll zu verausgaben. Aber dann zeigte sie mir ein »Vorher«-Foto aus der Zeit, als sie mit CrossFit begonnen hatte, sowie ein »Nachher«-Bild, das ein Jahr später entstanden war.
    Ich war, milde gesagt, sehr überrascht. Auf dem »Vorher«-Bild wirkte Briana müde, behäbig und sichtlich mitgenommen von ihren langen Nachtschichten. »Ich arbeitete 40 Stunden in der Woche und kam vom Schreibtisch praktisch nicht los«, erzählte sie mir. »Damals studierte ich im ersten Jahr Psychologie, aß nicht besonders ausgewogen und machte auch keinen Sport. Ich war immer müde, wog 72 kg – 13 kg mehr als vor meinem Studium – und konnte mir nicht erklären, was mit mir geschehen war.« Sie hatte mitbekommen, wie sich Freunde durch CrossFit-Training deutlich verändert hatten, und sprach sie an: »Wow, ich bin beeindruckt. Was genau macht ihr da eigentlich?« Und im August 2010 beschloss Drost, dem Elysium beizutreten.
    Ihr Ergebnis nach nur einem Jahr war genauso beeindruckend wie das ihrer Freunde. Briana erzählte mir später ausführlich, dass sie und die anderen sich nicht nur auf CrossFit beschränkt hatten. Es gab noch

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