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In der Falle - Leino, M: In der Falle

In der Falle - Leino, M: In der Falle

Titel: In der Falle - Leino, M: In der Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marko Leino
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    Als Turunen vor der Edelholztür den Koffer abstellte und zum Anklopfen nach dem aus einem Löwenmaul hängenden Messingring griff, hatten die angenehmen Zukunftsgedanken wenigstens einen Teil seiner Müdigkeit vertrieben.
    Die knapp zwei Tage mit dem irren Bregovic würde er auch noch überstehen. Wenigstens stand ihm keine Endlosfahrt auf der E4 mehr bevor. Seine Hämorrhoiden konnten sich beruhigen.
    Er würde dem Mann, dem er die Tage in Lappland nie vergessen hatte, mit Freuden die Kugel geben. Und während er die Öresundbrücke überquerte, wären die Polizisten in Helsinki schon hinter Ratko her. Er war sich sicher, dass Ratko sich den Polizisten nicht ergeben würde. Er würde kämpfen bis zum Schluss. Er war schließlich ein Vojnik.

     
    »Warum?«, fragte Koljakov verwundert.
    »Ich brauche dich hier«, antwortete Demirchyan am anderen Ende der Leitung. Im Hintergrund war schepperndes Klaviergeklimper zu hören. Demirchyan sprach beiseite, und Koljakov hörte, wie er den Klavierspieler oder die Klavierspielerin aufmunterte: »Sehr gut. Noch mal von vorn!«
    »Aber ich werde hier gebraucht. Ich muss Turunen die Informationen zum LKW weitergeben, damit er sie seinerseits weitergeben kann, und aus Sicherheitsgründen geht das nicht, bevor der LKW Torfyanovka passiert hat«, erklärte Koljakov. »Turunen hat man gesagt, dass alle Kontakte ausschließlich über mich laufen. Auch Bregovic kontaktiert mich, wenn die Ladung in Schweden ankommt. Ich …«
    »Die SMS an Turunen kann auch sonst jemand schreiben, Fedor zum Beispiel«, unterbrach ihn Demirchyan. »Und Bregovics Anruf kannst du genauso gut in Moskau entgegennehmen. Lass uns während der Operation zusammensitzen und anstoßen, wenn alles gut gegangen ist.«
    »Aber warum?«, fragte Koljakov, dessen Körper sich vor Misstrauen fast verkrampfte. Fedor? Der Mann war ein Killer, kein Organisator.
    »Weil es höchste Zeit ist, dass du einen Schritt nach oben machst«, antwortete Demirchyan. »Ich habe eine Aufgabe für dich. Hier in Moskau. Erinnerst du dich, was ich dir im Februar sagte? Ich verlasse mich auf dich. Und nun ist es leider so, dass ich jemanden, der sich hier sehr selbständig um meine Angelegenheiten gekümmert hat, verliere, weil ich mich nicht mehr auf ihn verlassen kann. Ich hab überlegt, wo ich einen Mann hernehmen soll, auf den ich mich hundertprozentig verlassen kann, und sieh an, da bist sofort du mir in den Sinn gekommen, Kolja. – Du willst doch vorwärtskommen?«
    »Natürlich. Danke«, sagte Koljakov. »Mich hat nur der Zeitpunkt überrascht.«
    »Mich auch, Kolja. Aber ein Glas Milch sucht sich nicht aus, wann es umfällt. Und wenn es umfällt, muss man aufwischen, bevor die Milch sauer wird und schlecht zu riechen beginnt. Und nach dem Wegwischen füllt man das Glas natürlich neu, weil der Durst ja vom Umfallen nicht weg ist«, erklärte Demirchyan.
    Koljakov überging den hinkenden Vergleich und kam noch einmal auf die Operation zurück.
    »Die Operation Troika braucht dich nicht mehr, Kolja«, sagte Demirchyan mit Wärme. »Du hast deine Arbeit erledigt. Von jetzt an verschwendest du nur noch deine Zeit. Wer ein Geschäft eröffnet, muss auch nicht von morgens bis abends hinter der Ladentheke stehen. Nimm zum Beispiel mich.« Demirchyan brach in Gelächter aus. »Dazu gibt es genügend Leute mit weniger Talent. Bevor du gehst, erklär Fedor, was er tun muss, dann schafft er das. Du steigst gleich heute Abend ins Flugzeug, wir gehen morgen Golf spielen.«
    »Ich spiele nicht Golf.«
    »Dann fängst du morgen damit an, schlage ich vor.«
    »Braucht man da nicht irgendeine Berechtigung?«
    »Nein, erst mal nur einen Schläger«, antwortete Demirchyan. »Um deine Platzreife kümmern wir uns später.«
    Koljakov willigte ein, weil ihm nichts anderes übrig blieb.
    »Gut. Du kennst den Le Méridien Moscow Country Club ?«
    »Nein«, log Koljakov.
    »Kolja, Kolja.« Demirchyan schnalzte mit der Zunge. »Dort haben sie den besten Golfplatz in ganz Russland. Aber Nakhabino kennst du?«
    »An der Volokolamskoye shossee?«
    »Sehr gut«, sagte Demirchyan. »Du siehst, ein Mensch kann Dinge wissen, von denen er gar nicht gewusst hat, dass er sie weiß. Hinter Nakhabino biegst du nach rechts in Richtung Zhelyabino ab, dann siehst du fast schon das Clubhaus. Ich fahre schon heute nach Zhelyabino, ich hab dort ein kleines Blockhaus. Ich gebe deinen Namen den

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