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In der Falle - Leino, M: In der Falle

In der Falle - Leino, M: In der Falle

Titel: In der Falle - Leino, M: In der Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marko Leino
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Nicht mal den falschen kroatischen bräuchte er, weil man ihn an den Toren zur Hölle so oder so erkennen und wärmstens empfangen würde.
    Als der Barkeeper das neue Glas vor ihm abgestellt hatte, nahm Turunen einen Schluck und warf einen Blick auf sein Handy. Sundström würde in einer Minute anrufen, nach dem Mann konnte man die Uhr stellen. Turunen leerte mit dem zweiten Schluck das Glas und spürte, wie sein Gehirn langsam in Schwung kam. Mit der überraschenden Wende, die er sich für den serbischen Kriegsverbrecher selbst ausgedacht hatte, gefiel ihm Bregovics Plan immer besser. Bregovic und Sundström gleichzeitig aus dem Spiel zu nehmen war eine bestechende Idee.
    Dann klingelte das Handy.
    »Wie ist es gelaufen?«, fragte Sundström. Im Hintergrund hörte man ein Rauschen. Er war, wie üblich, im Duschraum.
    »Gut. Außer …« – Turunen versuchte, den angemessen besorgten Ton zu finden – »… dass ich diesem Bregovic nicht traue.«
    »Das würde ich dir auch nicht raten. Goran ist ein gieriger Scheißkerl, der eine zu hohe Meinung von sich hat«, sagte Sundström. »Aber sonst ist er okay.«
    »Und das heißt?«
    »Dass wir nur beim ersten Mal mit ihm arbeiten. Von der nächsten Ladung an ziehen wir die Sache allein durch.«
    »Du meinst, auch in Schweden?«, fragte Turunen und zeigte dem Barkeeper das leere Glas.
    »Wir kennen uns dort doch aus«, antwortete Sundström.
    »Und warum arbeiten wir überhaupt mit ihm. Wenn wir ihn eigentlich nicht brauchen?«
    »Du bist manchmal so ahnungslos, dass man es schon mit der Angst bekommen könnte«, seufzte Sundström. »So sehen wir, wie es funktioniert. Gorans Logistik werden wir noch gut gebrauchen können.«
    »Und was glaubst du, wie er es aufnimmt, wenn wir ihm sagen, dass er raus ist?«, fragte Turunen.
    »Was glaubst du, wie Koljakov es aufnimmt, wenn wir ihm vor der Ankunft der zweiten Ladung stecken, dass Goran zu großen Appetit bekommen hat und sich die ganze Ladung unter den Nagel reißen will?«
    »Mit wem sollte er das denn durchziehen? Allein würde er das doch gar nicht schaffen.«
    »Sagen wir, zum Beispiel mit den Esten«, sagte Sundström, und Turunen hörte ihn kurz lachen.
    Turunen spürte, wie sich seine Gesichtshaut spannte. Sundström ahnte doch nichts? Nein, das konnte er nicht. Dass er auf die Esten kam, war Zufall. »Und wir lassen es nicht zu?«, fragte er.
    »Was?«
    »Dass Bregovic sich die zweite Ladung schnappt«, sagte Turunen.
    »Sag mal, bist du so blöd, oder tust du nur so?« Sundström zischte die Worte ins Telefon, dass Turunen sich nicht mehr sicher war, was von der rauschenden Dusche und was von seinem Gesprächspartner kam.
    »Sorry, ich bin nicht ganz wach«, sagte Turunen und versuchte ein Lachen.
    Als er für eine Weile außer dem Rauschen der Dusche nichts hörte, glaubte Turunen schon, er hätte sich vielleicht zu dumm gestellt. Scheiße noch mal, hoffentlich hatte Sundström nicht Verdacht geschöpft.
    »Wollte Koljakov irgendwas Bestimmtes?«, fragte Sundström schließlich.
    »Nein. Läuft alles nach Plan«, antwortete Turunen und wischte sich den Schweißtropfen, der an seiner Schläfe aufgetaucht war, mit den Fingerspitzen weg. »Von ihrer Seite gibt es nichts Besonderes.«
    »Gut.«
    »Da gibt’s nur eins, was mir ein bisschen Sorge macht«, sagte Turunen. »Ich hab das Gefühl, dass jemand mir folgt.«
    »Wie kommst du darauf?«
    »In Hanikka fahren auf einmal zu viele Autos herum, die nicht zum durchschnittlichen Einkommensniveau in der Gegend passen: alte Mondeos ohne Radkappen und mit Kratzern im Lack.«
    »Machen sie sonst noch Probleme?«
    »Nein. Ich hab mir nur überlegt, ob sie sich auch für mich was ausgedacht haben. Dass sie vielleicht was über unsere gemeinsamen Pläne wissen«, antwortete Turunen.
    »Kaum«, sagte Sundström. »Die haben dich wegen deiner Baugeschichten im Visier wie früher auch schon.«
    »Möglich. Trotzdem würde ich lieber auf Nummer sicher gehen und ein paar Erkundigungen einholen«, sagte Turunen. »Hattest du nicht einen bei den Drogenfuzzis, der dir was schuldet?«
    »Du glaubst, ich bin so vertrauensselig, dass ich dir den Namen sage?« Sundström versuchte nicht einmal, seine Verachtung zu verhehlen. »Obwohl Weihnachten vor der Tür steht, hatte ich nicht vor, idiotische Geschenke zu verteilen.«
    »Okay, verstehe. Und der Name des Drogenbullen, der dich gelinkt hat? Ich könnte ihm ja mal auf den Zahn fühlen lassen.«
    »Hörst du mir nicht zu, Leif?«, sagte

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