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In der Gewalt der Banditen

In der Gewalt der Banditen

Titel: In der Gewalt der Banditen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Norton
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ich kaum seine Schritte wahrnahm.
    Jetzt würde ich hören, was sie planten …
    Die Gestalt näherte sich meinem Lager und ging dann neben mir auf die Knie.
    Er sprach kein Wort. Kauerte nur da und schaute zu mir hin, nicht wissend, dass ich ihn ebenfalls in der Dunkelheit ansah.
    Dann streckte sich seine Hand mir entgegen, griff meine Decke und hob sie ein wenig von mir weg.
    Mein Herz begann heftig zu schlagen. Was hatte John vor?
    Mit aller Macht zwang ich mich, ruhig liegen zu bleiben, kontrollierte meinen Atem.
    Als sich aber seine Hand unter meinen Rock schob, keuchte ich auf.
    „Sei still“, raunte er.
    Das war nicht John!
    Eine schmutzige Pranke presste sich auf meinen Mund.
    „Wenn du schreist, drehe ich dir deine Gurgel um, Weib!“, zischte es dicht an meinem Ohr.
    Ich keuchte in seine Hand, versuchte, meinen Mund zu öffnen, damit ich Luft bekam.
    „Du bist ja strohtrocken, du Schlampe!“, knurrte er und seine schwieligen Fi n ger bohrten sich in mein Innerstes.
    Nicht noch einmal, schoss es mir durch den Kopf. Ohne auch nur für einen Wimpernschlag nachzudenken, biss ich ihm in die Hand.
    Er schrie auf und schlug mich ins Gesicht. Doch das hielt mich nicht ab. So gut ich konnte, holte ich aus und hieb meine Faust dorthin, wo ich in der Dunkelheit sein Gemächt auszumachen dachte.
    Ich hatte getroffen, denn er krümmte sich schreiend.
    Als ich versuchte, aufzuspringen, bekam er meinen Ausschnitt zu fassen und indem ich wegzueilen versuchte, zerriss meine Bluse.
    Von ihm so behindert, verlor ich die Balance und taumelte gegen die Zeltwand.
    Der Räuber bekam mich an der Fessel zu packen und ich schlug mit einem Au f schrei der Länge nach hin.
    „Bleib da, du Dreckstück!“, keuchte er, offensichtlich von meiner Gegenwehr überrascht. Ich aber trat mit Macht nach ihm, richtete mich halb auf und b e gann, mit meinen Fäusten auf ihn einzuschlagen.
    Im nächsten Moment schien das ganze Lager auf den Füßen zu sein.
    Während wir noch kämpften, hörte ich draußen Stimmen und das Trappeln der eilig Zusammenlaufenden.
    Dann wurde die Zelttür aufgerissen und eine Fackel schickte ihr blakendes Licht über die Szene.
    „Verfluchter Hurensohn … Lass das Weib in Ruhe!“, donnerte es. Aber der Rä u ber, einem wilden Hund nicht unähnlich, schien nicht von mir ablassen zu kö n nen.
    Wieder und wieder packte er mein Bein, zerrte mich immer näher an sich he r an, während ich mich gegen ihn stemmte und weiter trat und schlug.
    Meine Kräfte ließen nach und doch kämpfte ich wie um mein Leben, ungeachtet der Tatsache, dass möglicherweise bereits meine Rettung nah war.
    Dann ging alles ganz schnell.
    Zwei weitere Räuber drängten in das kleine Zelt, packten ihren Kumpanen und zerrten ihn nach draußen, während ich keuchend und schnaufend sitzen blieb und mein Bein rieb, das sich bereits zu verfärben begann, so hart hatte er mich angepackt.
    So wild mein Herz vor Angst auch schlug – ich musste wissen, was da draußen geschah.
    Also kroch ich auf allen Vieren zum Eingang, wo ich mich mühsam erhob und das Zelt verließ.
    Ich wurde vom Schein zahlreicher Fackeln begrüßt.
    Die Räuber standen um ihren Kumpan herum, der von den beiden anderen noch immer festgehalten wurde.
    Da öffneten sich die Reihen und die Männer machten Platz für John.
    Majestätisch wie ein Feldherr trat er vor den Angreifer und sah ihn lange an.
    Sein Gesicht war ausdruckslos, das lange Haar umfloss seine Schultern und seine Haltung war ausgesprochen gefasst.
    Im Gegensatz zu meiner, die ich mich am Zelt förmlich festklammerte.
    „Was hast du im Zelt der Gefangenen getan?“, sagte er ruhig.
    „Nichts“, erwiderte der Räuber.
    „Sie ist meine persönliche Geisel“, stellte John fest und ich fragte mich, wie ich diese Worte zu deuten hätte.
    „Ich sage: Du wolltest meine Geisel stehlen!“
    Der Räuber reckte sich in die Höhe. Sein Gesicht glühte vor Angst und er sah sich hilfesuchend um.
    „Ich wollte nur das, was die anderen auch hatten, John. Ich wollte sie nicht stehlen.“
    Bittere Galle stieg in meiner Kehle auf. Er wollte nur das, was die anderen auch hatten … Tränen der Erniedrigung brannten in meinen Augen.
    „Du wolltest sie mir stehlen!“, weiderholte der Anführer und sah seinen Kumpan eiskalt an.
    „Nein, John. Ich schwöre es. Ich wollte sie nur ein bisschen ficken. Niemand hier benutzt sie mehr … Da habe ich gedacht …“
    Der Schlag des Anführers traf ihn vollkommen unvorbereitet. Blut

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