In der Gewalt des Jadedrachen
vor, nur verzweifelt. „Aber lass Forrester aus dem Spiel. Ich habe ihn damals dazu überredet, dir eine Falle zu stellen. Weil ich Angst vor dir hatte. Weil ich dich loswerden und daran hindern wollte, noch weitere Verbrechen zu begehen.“
„Über das ‚Warum’ deines Verrates werden wir später sprechen“, flüsterte Jackson ihr ins Ohr. „Bis dahin solltest du dich gut benehmen.“
„Sie haben uns wirklich sehr glaubwürdig den harmlosen Geschäftsmann vorgespielt, Graacht“, sagte Forrester in diesem Moment laut und deutlich, um ihn von Lana abzulenken, die zu seinem Entsetzen wieder mal nicht den Mund halten konnte. „Mein Kompliment.“
„Es war nötig. Aber es hat mich auch viel Aufwand gekostet, diesen Eindruck hervorzurufen und zu kultivieren“, gab Jackson jovial zur Antwort.
„Das kann ich mir vorstellen“, mischte sich Lana bissig ein. „Es ist, als würde sich eine Schlange Schuhe anziehen.“
Jackson verzog den Mund zu einem kalten Lächeln. „Du solltest mich nicht zu viel provozieren, meine Liebe. Das könnte sehr ungesund werden.“
„Du bringst uns doch sowieso um!“
„Aber es gibt verschiedene Todesarten.“ Jackson beugte sich vertraulich zu ihr hinüber. „Hast du noch nicht gesehen, wie die Opfer der Triadenkriege aussehen? Willst du ihm so ein Schicksal nicht ersparen?“ Er strich ihr über die Wange, die jetzt noch von seinem Schlag schmerzte. „Es liegt an dir, sein Sterben zu verkürzen. Ganz kurz und schmerzlos wird leider unmöglich sein, aber es gibt einen Unterschied zwischen Stunden und Tagen oder sogar Wochen.“
„Wenn du Forrester etwas tust“, sagte sie mit kaum unterdrücktem Hass, „werde ich dich töten. Und wenn ich aus der Hölle wieder zurückkommen müsste, um dich ebenfalls dorthin mitzunehmen. Du hast mit einem ‚Hungrigen Geist’ gedroht, aber glaube mir, ich werde viel schlimmer sein!“
„Das ist mein Täubchen. Treu und entschlossen.“ Jackson strich nochmals zärtlich über ihre Wange, dann schlug er zu. Lana taumelte.
Ein Geräusch von der anderen Seite des Raumes. Einer der Chinesen hatte eine schnelle Bewegung nach vorn gemacht, aber als er Jacksons Blick auf sich gerichtet sah, trat er wieder zurück. Lana sah kurz hin. Er kam ihr bekannt vor, aber der Schlag hatte kurzfristig alles vor ihren Augen verschwimmen lassen, und dann war auch schon Jackson da, der auf sie einsprach.
„Ich mochte dein Temperament immer schon“, sagte er. „Aber hebe dir das fürs Bett auf. Oder wenn die Zeit dazu gekommen ist.“
„Graacht!“ Forresters Stimme klang scharf durch den Raum. „Wie weit glauben Sie, kommen Sie damit? Meinen Sie nicht, dass schon längst die Polizei verständigt und auf dem Weg hierher ist?“
„Das stimmt“, fiel Lana, sich diesmal doch die Wange massierend, ein. Ihr Kopf summte und brummte. „Joe hat die Anti-Triad Squad verständigt. Nicht lange, und sie werden hier sein. Ich bin sicher, sie haben uns verfolgt!“
„Die Anti-Triad Squad steht seit knapp zwölf Stunden unter dem Kommando von meinem alten Freund Wong.“ Jackson grinste höhnisch. „Es tut mir leid, euch enttäuschen zu müssen, aber hier hilft euch niemand.“ Er klatschte in die Hände. „So. Und jetzt werden wir das alles etwas reizvoller gestalten. Zieh dich aus, Forrester.“
Forrester hob die Augenbrauen und rührte sich nicht.
„Hörst du nicht?“
Forrester verschränkte die Arme vor der Brust. Im nächsten Moment spürte Lana den kalten Lauf einer Waffe an ihrer Schläfe.
„Soll ich sie gleich abknallen lassen, oder soll ich euch noch die Hoffnung auf ein Entkommen lassen? Du entscheidest, Forrester.“
Forrester presste die Lippen aufeinander, dann beugte er sich hinunter, zog die Schuhe aus, die Socken. Er stand auf. Das Sakko folgte, das Hemd, dann nach einigem Zögern die Hose. Lana konnte nicht anders, sie starrte auf seinen Schritt. Sie liebte Forresters altmodische Unterhosen. Weiß, mit verlockendem Eingriffsschlitz. Ungemein sexy in ihren Augen. Lana hatte ihn am liebsten damit gesehen und mehr als einmal darin rumgefummelt. Sie hatte sie auch selbst gelegentlich übergezogen und Forrester denselben Spaß vergönnt.
Und dann fiel auch diese erinnerungsträchtige Unterhose. Lana sah weg. Einer der Männer trat hin, fixierte Forresters Hände auf dem Rücken mit Handschellen.
„Und jetzt du.“
Sie zuckte zusammen.
„Wenn ihr beide nackt seid, wird jeder Fluchtversuch ein wenig interessanter. Solltet ihr
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