In der Glut der Leidenschaft
gefährlich, hier herzukommen«, sagte sie zu Ridgely.
»Früher oder später mussten sie die Wahrheit entdecken.« »Über dich, aber nicht über mich!«, rief sie, und Ridgely verkrampfte sich und starrte auf die Pistole auf dem Tisch.
Christian hob die Flinte. »Ich treffe zuerst«, warnte er den Lieutenant und sagte zu Brandice: »Leg diese Pistolen weg, um Himmels willen.«
»Ich kann sehr gut damit umgehen, versichere ich dir«, erwiderte sie.
Der Schock traf Christian. In ihren Augen erkannte er die schreckliche Wahrheit und eine Härte, die auch von den blonden Locken nicht gemildert wurde. »Brandice, was hast du getan, Kind?«
»Ich bin kein Kind!«, fauchte sie ihn an. »Himmel, du bist so blind! Du hast mich verschmäht und Stattdessen eine Hure geliebt.« Lady Goldsworth lachte böse. »Du hast sie besser als eine Königin behandelt. Ihr alle habt das getan.« Ihre Geste umfasste sämtliche Männer. »Du hast ihr vertraut, als würde sie dich lieben.« Mit einem verschlagenen Lächeln fügte sie hinzu: »Sie entwendete deine Briefe und spionierte dich aus, bis du keinen Wert mehr für sie hattest.«
Christian rang entsetzt nach Atem. »Brandice, Schatz, was ist geschehen?«
»Mach dich nicht weiterhin zum Narren«, zischte sie ihn an. »Du hast Kat angebetet, doch sie wollte Montegomery.«
»Aber sie war ihre Geliebte«, sagte Ridgely.
Brandice zielte mit der Pistole auf ihn. »Du Bastard!« Christian wurde übel. »Hast du kein Schamgefühl, Frau?« »Ich? Du warst doch wie ein gieriger Hund hinter ihr her und hast an ihren Röcken geschnüffelt, obwohl sie für halb London die Beine breit gemacht hat. Es war erbärmlich.«
»Ich habe sie nicht geliebt.«
Ihr Gesicht verzerrte sich vor Wut. »Ich habe dich belauscht! Du hast es immer wieder geschrien, als du sie auf dem Fußboden der Bibliothek genommen hast!«
»Das geschah in Leidenschaft. Ich habe sie nie geliebt.« Mitgefühl zeichnete sich plötzlich in Brandices' Gesicht ab. »Sie hatte für niemanden ein Herz, Christian, für niemanden.
Sicht einmal für mich. Sie erpresste mich sogar schon, bevor die Leidenschaft starb.« Ihre Stimme wurde leiser. »Sie drohte, dir und anderen alles zu verraten. Das hätte ich nicht ertragen. Und als ich herausfand, dass uns jemand hierher gefolgt war und es einen Zeugen gab...«Ihr Blick fiel auf den Soldaten. »Ich fand eine Möglichkeit, den Schaden rückgängig zu machen.«
»Brandi«, warnte Ridgely, »wir müssen ihn töten.«
Die beiden beachteten ihn nicht weiter. »Sie wurde in ihrer Kutsche getötet.« Christian schüttelte den Kopf. Er wollte einfach nicht an Brandices’ Schuld glauben. »Du konntest ihr von hier aus nicht zur Kutsche zuvorkommen.«
Brandice lächelte kalt. »Sie trug ein Kleid, ich war so wie jetzt angezogen. Natürlich konnte ich.«
»Aber dein Bein?«
»Das habe ich mir erst verstaucht, als ich von der Kutsche absprang.«
Und Ridgely brachte sie in jener Nacht nach Hause, dachte Christian. Angeblich ein Reitunfall. Das Blut stammte nicht von Brandice, sondern von Katherine. Christian wandte sich an den Soldaten. »Ihr habt sie beschützt und die Gerüchte über Rein in die Welt gesetzt? Und das alles nur, weil er sich gegen Eure Anschuldigung gewehrt hatte?«
Ridgely zuckte mit den Schultern und trat zu seinen Pistolen. »Ich liebte sie.«
Brandice atmete tief durch. »Du lügst. Du wolltest ihn dafür zahlen lassen, dass er dich gedemütigt hatte! Aber du warst nicht Manns genug, um dich mit ihm zu duellieren, nicht wahr?« Sie wich an den Kamin zurück. »Darum wolltest du ihm Katherine wegnehmen.« Ihr Lachen klang hysterisch. »Doch sie wies dich ab, du elender Feigling, und wenn du Montegomery schon nicht die Geliebte nehmen konntest, wolltest du ihn wenigstens seiner Freiheit berauben!«
»Sag mir, dass du sie nicht getötet hast, Brandice«, flehte Christian.
Ihr Blick wanderte fiebrig zwischen Christian und Ridgely hin und her. »Der Kutscher war betrunken. Es war nicht schwer, ihn abzulenken.«
»O Gott«, murmelte Christian.
»Sei doch endlich still, Frau!«
Rein trat aus dem zweiten Zimmer. »Sie hat Katherine nicht getötet. Er hat das getan.«
Ridgely wollte zur Tür hinauslaufen, doch bevor ihm jemand folgen konnte, wankte er zurück, eine Pistole auf seine Stirn gerichtet.
»Nehmt die Hände hoch, Lieutenant!« Rusty nickte Rein zu. »Ihr hattet Recht. Sie hatte nicht die Kraft, Katherine die Kehle so tief durchzuschneiden.«
Rein wandte
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