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In der Glut der Leidenschaft

In der Glut der Leidenschaft

Titel: In der Glut der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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Liegestatt teilen.
    »Ein Bad ist für dich bereit.«
    Sie zuckte beim Klang seiner Stimme zusammen. Rein fühlte ihren inneren Aufruhr, und er fragte sich, wann sie endlich den Mut finden würde, ihm ihre Geheimnisse zu gestehen.
    Michaela sah zu, wie er an die Wanne trat und mit den Händen über das Wasser strich. Dampf stieg hoch. Neugierig betrachtete sie den Mann, den sie geheiratet hatte. Er faszinierte sie immer wieder aufs Neue. Selbst wenn er so schmutzig und müde war wie jetzt, strömte sein hoch gewachsener, schlanker Körper eine unbeschreibliche Kraft aus. Ihm lag viel an anderen Menschen, nur nicht an sich selbst. Sie bewunderte ihn für seine Stärke. Er ließ sich von nichts einschüchtern, verschwendete keine Zeit und tat stets, was nötig war. Immer war er allen anderen einen Schritt voraus, besonders ihr. Und als er für sie ein Handtuch und Seife bereit legte, wurde ihr klar, wie glücklich sie sich schätzen konnte, ihn zum Ehemann zu haben.
    Wann würde sie ihm endlich die Ehrlichkeit schenken, die er verdiente? Hastig blickte sie weg und kraulte Rahjins Fell. Rein wartete geduldig, bis Michaela zu ihm trat und ihm den Rücken zuwandte.
    Wortlos schob er ihr Haar beiseite und öffnete das Kleid.
    »Ich habe leider nur einen Bademantel für dich.«
    Sie nickte, hielt das Kleidungsstück vor die Brüste und drehte sich um. Er lächelte nicht, während sein Blick über sie wanderte.
    Rein dachte an den Moment, in dem ihre Seele fast ihren Körper verlassen hatte. Am liebsten hätte er sie jetzt mit Küssen überschüttet und sie an sich gepresst, doch sie zitterte. Sie brauchte Ruhe und vor allem Schlaf, aber er sehnte sich so nach ihr, dass er sie behutsam an sich zog. Sie lehnte den Kopf an seine Brust und seufzte, als er ihren Rücken streichelte. Sie schlang die Arme um seine Taille.
    Er küsste sie auf die Stirn. »Bade und leg dich dann ins Bett.«
    »Ist das ein Befehl, Captain ?«
    »Ja.« Er gab sie frei. »Rahjin, bewache sie!« Die Pantherin schlich lässig zum Bett. »O nein, nicht dort.« Rein blinzelte Michaela zu. Rahjin trottete zur Tür und legte sich auf den Boden. Nach einem letzten sanften Kuss wich er zurück. »Ich muss mich um das Schiff kümmern.«
    Michaela nickte, und Rein zwang sich, sie allein zu lassen. Leise schloss er die Tür. An Deck befahl er, die Vorräte und die Taue zu überprüfen.
    Hoffentlich erledigte Nickolas seine Aufgabe.
    Vorher kam es gar nicht infrage, dass Michaela auch nur in die Nähe von England zurückkehrte. Er warf einen Blick zurück. Wie würde sie darauf reagieren, wenn er sie bei seiner Familie zurückließ und die Suche nach seinem leiblichen Vater fortsetzte? Verunsichert stieg er zum Achterdeck. Er musste zu einem Ende kommen. Der letzte Kandidat würde in vierzehn Tagen in Marokko sein.
    Eine Stunde später traf Rein mit Cabai zusammen, der soeben Michaelas versengte Kleider aus der Kabine brachte. Rein blickte an Cabai vorbei in den Raum. Er sah Michaela nicht, hörte jedoch Wasser plätschern.
    »Noch immer im Bad?« Das Wasser musste längst kalt sein.
    Cabai zuckte die Schultern, und Rein betrat an ihm vorbei die Kabine und schloss die Tür. Rahjin gab einen sanften Laut von sich und sah ihn und ihre neue Herrin an. Das Haar hatte Michaela schon gewaschen und hochgesteckt, doch sie schrubbte wie wild die Arme, den Hals und die Finger. Er sprach sie an, aber sie ließ sich nicht stören. Rein kniete sich neben die Wanne, erwärmte das Wasser und griff nach Michaelas Händen.
    »Ich bin noch schmutzig«, flüsterte sie, ohne ihn anzusehen.
    »Nein, du bist...«
    »Doch!« Sie riss sich los und wusch sich weiter. »Michaela, du wirst noch die Haut vom Körper schrubben, wenn du nicht aufhörst.«
    Sie erstarrte. »Er lässt sich nicht abwaschen«, sagte sie tonlos.
    »Was denn?«
    »Der Fleck.«
    »Ich sehe keinen.«
    Sie sah ihm unverwandt in die Augen. »Er ist da.«
    Rein litt mit ihr, verstand sie jedoch nicht. »Was wäre, wenn dieser Fleck verschwindet?«
    Erschöpft und niedergeschlagen ließ sie die Schultern hängen. »Dann könnte ich dir eine wahre Ehefrau sein.«
    Die Bedeutung ihrer Worte traf ihn wie ein Schlag. »Das bist
    du bereits, Michaela, und daran kann sich nichts mehr ändern.«
    »Du verdienst eine andere, Rein.«
    »Ich verdiene dich.« Er stand auf und zog sie mit sich. Wasser und Schaum flössen an ihrem Körper herunter, doch Rein sah ihr nur in die Augen, als er sie in ein weiches Badetuch wickelte und aus

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