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In der Glut der Leidenschaft

In der Glut der Leidenschaft

Titel: In der Glut der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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der Wanne hob. Widerstandslos ließ sie sich zur Fensterbank tragen und drückte sich fröstelnd in die Ecke. Geduldig rieb Rein ihre Arme und Schultern und wartete darauf, dass sie sich beruhigte und endlich sprach.
    »Wir können alles gemeinsam lösen, was immer dich belastet, Michaela.«
    Unsicher tastete sie über sein feuchtes Hemd und fand endlich Trost in seinem festen Bück. »Es war albern zu versuchen, die Vergangenheit abzuwaschen, nicht wahr? Wir können das nicht. Keiner von uns kann das.«
    »Es ist unser Schicksal, sich unseren Fehlern zu stellen.«
    Sie runzelte die Stirn.
    »Lerne in diesem Leben, damit das nächste frei von Bürden ist.«
    »Karma. Reinkamation.« Sie lächelte, weil er sichtlich überrascht war. »Ich habe in Indien auch so einiges gelernt.«
    »Lade deine Last ab, Michaela«, bat er und hauchte ihr einen Kuss auf die Lippen. »Ich sehe, wie sie dich bedrückt.«
    Sie holte tief Atem, löste sich aus seinen Armen und hielt das Badetuch vor die Brüste. Als er auf den Bademantel deutete, schlüpfte sie rasch in das Kleidungsstück aus schwerem Samt. Es war warm und duftete nach Rein. Allmählich sammelte sie all ihren Mut, setzte sich, zog die Knie an und schlang die Arme um die Beine.
    Der Schmerz, der mit dem Betreten dieser Kabine eingesetzt hatte, schwoll an und zerrte an ihrer Beherrschung. Seit sie Rein geheiratet hatte, wusste sie, dass sie alles wieder verlieren konnte. Doch sie konnte nicht so weitermachen. Das wäre ihm gegenüber unehrlich gewesen. Er hatte ihr seine Vergangenheit offenbart, und darum musste sie ihre Zukunft mit ihm riskieren. Es brach ihr das Herz, wie besorgt er sie jetzt betrachtete.
    »Major Winters und ich sollten heiraten.«, stieß sie endlich hervor.
    »Ich weiß.«
    Sie sah ihn überrascht an.
    »Seit deinem Verschwinden wird darüber geredet«
    Ihr Blick fiel durch das Fenster auf das Wasser, »Es gab eine Zeit in der ich dachte, ihn unbeschreiblich zu lieben. Er war galant und wirkte in seiner Uniform attraktiv. Wir küssten uns ein paar Mal im Garten. Dann kam er zu mir in mein Gemach Ich war schockiert. Er wollte mit mir das Bett teilen, ohne das Ehegelöbnis abgelegt zu haben.«
    Rein ballte die Hände zu Fäusten.
    »Ich weigerte mich, doch er lockte und reizte mich und behauptete, meine Küsse würden zeigen, dass ich ihn will.« Sie sah Rein direkt in die Augen und er fühlte ihren Schmerz und die Demütigung. »Ich wollte ihn nicht. Ich fühlte mich allein und wollte geliebt werden. Ich wünschte mir ein Zuhause und Kinder doch nicht, bevor ich dazu das Recht hatte. Als ich ihn bat, mein Gemach zu verlassen, schlug er mich. Ich war wie betäubt. Er dachte, ich würde nachgeben, und als ich mich wehrte, drückte er mich auf das Bett und..,« Sie schluckte und hielt die Tränen zurück. »Und dann nahm er sich das Recht eines Ehemannes Sorgfältig achtete Rein darauf, den in ihm tobenden Aufruhr zu verbergen. So etwas hatte er schon geahnt, doch er hatte nicht wirklich glauben wollen, dass sie sich vergeblich gegen einen Mann gewehrt hatte, der nur seine Lust befriedigen wollte, ohne an den Preis zu denken.
    »Was unternahm dein Onkel?«
    Ihre Hände zitterten. »Major Winters sprach noch vor mir mit meinem Onkel. Er behauptete, ich hätte ihn in mein Gemach gelockt und ihn dann abgewiesen, als er bereits zu erregt war, um aufzuhören. Aber ein Nein ist und bleibt ein Nein. Was ist daran so schwer zu verstehen?« Tränen liefen ihr über die Wangen.
    »Jeder Narr hätte das verstanden, Michaela.« Doch Reins Worte fielen auf taube Ohren. Sie hörte ihm gar nicht zu.
    »Mein Onkel glaubte ihm tatsächlich. Er meinte, ich wäre immer schon ein wildes Mädchen gewesen, und jetzt wäre ich haltlos und würde zur Hure werden, gäbe es ihn nicht. Nicht einmal die Spuren der Schläge überzeugten ihn. Dafür hasse ich ihn!«, stieß sie hervor. »Ich bin seine Verwandte, doch er glaubte seinem Adjutanten mehr als mir. Ich sollte froh sein, dass Winters mich noch immer will, meinte er. Und er bestand darauf, dass ich den Mann heirate. Als ich mich weigerte, drohte er zu enthüllen, dass ich Winters verführt hätte. Danach wollte er mich auf die Straße werfen. Ich hatte Angst. Nie zuvor war ich so schrecklich behandelt worden. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Ich konnte Winters nicht heiraten, aber ohne Ehemann würde ich den letzten Penny meines Erbes an meinen Onkel verlieren. Also stimmte ich zu, für ihn und das Haus zu sorgen, wenn er

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