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In der Glut der Leidenschaft

In der Glut der Leidenschaft

Titel: In der Glut der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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mehr riskieren, weil die Kluft zu schwer zu überbrücken war. Sie entschuldigte sich, ging rasch zum Stall und trat ein. Über den Rücken einer Fuchsstute hinweg sah ihr ein junger Mann fragend entgegen. »Ich brauche ein Pferd.«
    Er antwortete nicht, sondern blickte an ihr vorbei. Als sie sich umdrehte, kam Ransom auf sie zu. »Ich muss zu ihm.«
    Er gab dem Jungen einen Wink, ein Pferd für sie zu satteln. »Wie kann ich dir helfen?«
    Michaela lächelte betrübt und legte Ransom die Hand auf den Arm. »Liebe ihn.«
    »Der Himmel weiß, dass ich das tue. Er mag ein erwachsener und selbstständiger Mann geworden sein, doch meine Gefühle für ihn haben sich nicht verändert.« Ransom zeigte besorgt zu einer Lichtung. »Dort oben gibt es eine Höhle. Vielleicht ist er da. Er meint, das wäre sein großes Geheimnis, aber wir alle wissen Bescheid.«
    Sie beugte sich zu ihm und küsste ihn auf die Wange, als er sanft lächelte. »Mein Mann kann sich glücklich schätzen, einen Vater wie dich zu haben, Ransom.«
    Er drückte ihren Arm. »Dein Vater war auch ein guter Mann, Michaela.«
    Sie holte tief Atem.
    »Ich ging mit ihm zur Schule, und ich habe noch Briefe von ihm, falls du sie lesen möchtest.« Michaela nickte. »Es tut mir leid, dass du ihn verloren hast. Hoffentlich wirst du uns alle eines Tages als deine Familie akzeptieren.«
    »Das tue ich, Ransom«, versicherte sie mit Tränen in den Augen.
    Bei diesem Anblick zog er sie in die Arme und klopfte ihr hilflos auf den Rücken. »Geh, Mädchen.«
    Der Helfer brachte das Pferd und verschränkte die Hände ineinander, damit sie aufsteigen konnte. Michaela schwang sich in den Sattel und zog den Rock zurecht.
    Ransom betrachtete sie skeptisch. »Ich habe auf Elefanten reiten gelernt«, sagte sie beruhigend.
    »Dein Vater hasste die Biester.«
    »Auch Kamele«, erwiderte sie und lächelte bei der Erinnerung. »Zu seiner größten Enttäuschung habe ich diese hässlichen Tiere beherrscht. Ich glaube, er wollte mich entmutigen, weil er sich einen Sohn wünschte.«
    Ransom lächelte. »Er hat wohl genau bekommen, was er sich wünschte.«
    Er erklärte ihr den Weg und sah ihr nach, als sie die alte Straße zu Shoikais Höhle nahm. Und er war etwas eifersüchtig, weil nun diese Frau das Vertrauen seines Sohnes genoss, das ihm so viele Jahre lang gehört hatte.
     
     
    Michaela fand die Höhle, deren Eingang hinter Ranken verborgen war. Die Öffnung war groß genug für sie, doch die Höhle war leer. Sie entdeckte nur einen alten Topf mit einem Sprung und die Reste eines Feuers. Michaela kehrte zu ihrem Pferd zurück, als sie Naraka wiehern hörte, und folgte dem Geräusch. Die Büsche und Bäume wuchsen hier so dicht, dass es immer dunkler wurde, doch sie erkannte noch den Pfad, den sich der Hengst durchs Unterholz gebahnt hatte. Allmählich lichtete sich der Dschungel. Michaela blieb am Rand einer kleinen Lichtung stehen. Dahinter rauschte Wasser in einem Tal.
    Sie sah sich um und entdeckte Rein rechts von ihr. Er stand unter einem mächtigen Baum. Blühende Ranken hingen von den Zweigen. Michaela seufzte erleichtert. Er wirkte entspannt, doch sie spürte seine Besorgnis. Wie ein Tier, das zum Sprung ansetzt, hielt er sich straff aufrecht, die Hände auf dem Rücken verborgen. Sie versuchte zu verstehen, wieso er einen Mann suchen musste, der seine Kindheit zerstört hatte. Eines stand für sie allerdings fest. Er musste ehrlich zu Ransom und Aurora sein.
    »Rein!«, rief sie, doch er hörte sie erst beim dritten Mal und warf ihr einen gehetzten Blick zu. »Liebster!« Sie eilte zu ihm. Bei seinem kühlen Blick blieb sie einen Schritt von ihm entfernt stehen. Wortlos sah er sie an und prägte sich ihre Züge ein.
    Rein berührte sie nicht. Er konnte es nicht, weil seine Selbstverachtung so groß war, dass er fürchtete, Michaela zu verletzen.
    »Sprich mit mir, bitte! Ich ertrage dieses Schweigen nicht.
    Lass dir von mir helfen.« Mit zitternden Fingern strich sie ihm eine Haarlocke aus der Stirn.
    Unter ihrer Berührung schmolz er dahin, hielt ihre Hand fest und drückte einen Kuss darauf. »Ach meine rasha . Verzeih mir, ich habe mich selbst in diese Lage gebracht.«
    »Was wäre ich denn für eine Ehefrau würde ich deinen Schmerz nicht mit dir teilen und versuchen, ihn zu lindern?« flüsterte sie,
    »Ich könnte dich verletzen.«
    »Nur, wenn du alles in dir verschließt.« Sie kam näher, bis ihr Rock seine Beine berührte.
    Er konnte ihr nicht die Wahrheit

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