Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
In der Glut der Leidenschaft

In der Glut der Leidenschaft

Titel: In der Glut der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
Vom Netzwerk:
ich sehe, hast du dir die offene Art meiner Mutter angewöhnt«, stellte er lächelnd fest.
    »Hier bleibt mir nichts anderes übrig«, erwiderte sie, und als wieder nach ihr gerufen wurde, warf sie ihm einen letzten, viel versprechenden Blick zu und schloss die Tür. Rein strich sich durch das Haar, sah sich im Raum um, stand dann auf und stieg in die Badewanne. Und dabei dachte er, dass dieses »später« viel früher sein würde, als Michaela glaubte.
     
     
    Rein rollte die Hemdsärmel hoch und betrachtete seine Frau, als er das Erdgeschoss erreichte. Sie saß im Esszimmer zwischen seiner Mutter und Max, fütterte den Kleinen und unterhielt sich mit ihm. Nachdem Michaela aus dem Schlafzimmer gegangen war, hatte Rein seine Kleidung frisch gebürstet und ordentlich bereitgelegt vorgefunden. Seine Stiefel waren vom Schlamm befreit und blank geputzt gewesen. Cabai wehrte seinen Dank ab. Michaela hatte sich um alles gekümmert. Diese Aufmerksamkeit machte sie für Rein noch liebenswerter und erinnerte ihn daran, dass er so lange allein gelebt hatte, dass er schon vergessen hatte, wie es war, wenn sich jemand die Zeit und Mühe nahm, für einen zu sorgen.
    Während er in der Tür stand, griff Michaela nach einem süßen Brötchen. Er trat ein und begrüßte seine Familie, hatte jedoch nur Augen für seine Frau. Mit Max' Löffelchen in der Hand blickte sie hoch. Er beugte sich hinunter.
    Michaela gab ihm bereitwillig einen Kuss. Rasch setzte Rein sich neben Max, um die Wirkung zu verbergen »Ist es jetzt später? «, raunte er ihr zu, und sie wurde rot.
    »Noch nicht«, sagte sie und fütterte Max, der ihr den Löffel wegnahm und selbst essen wollte.
    »Höchste Zeit, dass du aufstehst«, sagte Ransom der am Kopfende des Tisches saß.
    »Ransom«, tadelte Aurora, »lass die Beiden doch. Hast du gut geschlafen?«, fragte sie ihren Sohn.
    «Ich wette, er hat gar nicht geschlafen«, bemerkte Ransom amüsiert»
    Michaela errötete. »Also, es war...« Rein brachte sie mit einem Kuss zum Schweigen, und alle am Tisch lachten.
    «Falls du dich von den Rockschößen deiner Frau lösen kannst, mein Sohn, würde ich deine Hilfe brauchen.«
    Rein warf Ransom einen warnenden Blick zu, dass er nicht weiter geneckt werden wollte. »Ich muss mich vorher um die Reparaturen auf der Empress kümmern«, sagte Rein und trank Kaffee. Michaela griff nach seiner Hand. Er drückte ihre Finger und stand auf. »Entschuldigt mich.«
     
    Michaela blickte ihm nach, erhob sich, warf die Serviette auf den Tisch und sah seine Eltern bittend an. Als sie später auf die Veranda trat, ritt Rein soeben auf Naraka weg,
    Ransom kam zu ihr, »Was bedrückt ihn?«, fragte er besorgt.
    »Das wird er dir sagen, wenn er bereit ist, Ransom. Mehr kann ich nicht verraten»«
    Ransom nickte und ging weg. Michaela bewunderte ihren Mann, der auf dem schwarzen Hengst einen herrlichen Anblick bot, wie er die Straße entlangritt. Und sie verwünschte seinen Drang, sein Gewissen zu reinigen. Dabei verstand sie den Aufruhr, der in ihm tobte, weil es ihr wie ihm erging. Sie kehrte ins Haus zurück. Es kam ihr so vor, als könnte ihre Zufriedenheit jeden Moment von Kanonendonner zerstört werden. Heute Morgen hatte sie mit Rein über die Goldladung reden wollen, doch dann hatte sie erkannt, wie sehr es ihn bedrückte, dass er mit Ransom und Aurora über seine Suche sprechen musste. Darum hatte sie ihr Geständnis verhoben, Im Moment sollte Kein nicht noch eine weitere Bürde tragen. Er brauchte ihre Unterstützung. Doch lange konnte sie nicht mehr warten. Bestimmt hatte ihr Onkel bereits ein Schiff gefunden und stach womöglich bald in See, um die Victoria zu kapern.
    Sie musste sich mit Nickolas in Verbindung setzen, und das bedeutete, dass sie Rein begleiten würde, wenn er die Suche nach seinem leiblichen Vater fortsetzte. Nichts konnte sie von dem Mann trennen, den sie liebte. Daran musste sie glauben, denn eines stand fest. Wenn er von der Goldladung hörte, reagierte er bestimmt nicht erfreut.
     
     
    »Michaela, du konzentrierst dich nicht.«
    Michaela lächelte entschuldigend und wischte die verschüttete Tinktur weg. »Ich mache mir nur Sorgen, weil Rein schon so lange fort ist.«
    »Bis vor ungefähr einer Stunde war er auf dem Schiff«, erwiderte Aurora. Wieso kam er dann nicht zu ihr? Plötzlich wusste sie es und zog an den Schürzenbändern. Er schloss sie wieder aus, wie er das schon in seinem Zorn über Cohn getan hatte. Doch sie konnte diese Trennung nicht

Weitere Kostenlose Bücher