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In der Glut der Leidenschaft

In der Glut der Leidenschaft

Titel: In der Glut der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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rechts. Rein drehte sich um. Das Herz stand ihm still. Michaelas Haar fiel offen auf den Rücken. Ihre Augen waren leicht geschwollen.
    Er stellte die Koffer auf den Fußboden. »Ich segle mit der Morgendämmerung.«
    »Gute Reise.«
    Er trat einen Schritt näher.
    Sie hob die Hand.
    »Michaela«, flüsterte er schmerzlich.
    Ein flammender Blick traf ihn. »Geh!«, sagte sie. »Geh, finde deinen Erzeuger und töte ihn, Rein. Er hat mir so viel Kummer bereitet, dass ich mir seinen Tod wünsche!«
    Er fing sie ab, als sie zur Treppe lief. Sie wehrte sich so heftig, dass ihr das Haar vors Gesicht fiel, und ihr Seufzen trieb einen Stachel tief in sein Herz. Auch als er sie an sich drückte, kämpfte sie und verwünschte ihn. Er schob die Hand in ihr Haar und zog ihren Kopf zurück. In ihrem Blick fand er Zorn, Schmerz und Liebe.
    »Ich will, dass du lebst!«
    »Ich muss zu Ende ...« Noch bevor sie den Satz ausgesprochen hatte, schüttelte er den Kopf.
    »Ich liebe dich, meine rasha.«
    Sie gab einen erstickten Laut von sich.
    »Ich hebe dich!«, wiederholte er heftig. »Und ich komme zurück.«
    Er küsste sie und hielt sie fest, als sie sich befreien wollte, küsste sie mit der ganzen Verzweiflung, die ihn gepackt hielt, und mit all der Liebe, die er für sie empfand. Und sie erwiderte stürmisch den Kuss, ehe sie sich losriss und Rein von sich stieß.
    Einen Herzschlag lang standen sie sich heftig atmend gegenüber und starrten einander an. Dann lief Michaela die Treppe hinauf, vorbei an Aurora, die soeben herunterkam, und an Viva, die sich an die Wand pressen musste.
    Noch lange, nachdem die Tür zugefallen war, blickte Rein den leeren Korridor entlang und hörte Michaela leise weinen. Dann bückte er sich und griff nach den Koffern. Ohne sich
    noch einmal umzudrehen, verließ er das Haus. Und er fürchte dass er bei seiner Rückkehr nichts mehr vorfinden würde.
     
     
    In der Morgendämmerung stand Michaela auf dem Balkon, während die Empress durch den Kanal segelte. Sie sah Rein auf dem Achterdeck. Seine schwarze Kleidung hob sich deutlich von dem weißen Schiff ab. Für sie war es, als würde dort unten ihr Leben entschwinden. Sie hatte überlegt, sich an Bord zu schleichen, doch Rein hätte vielleicht ihre Nähe gespürt, oder er hätte mit ihr gerechnet und das Schiff durchsuchen lassen.
    Trotzdem war sie fest entschlossen, diese Insel zu verlassen.
    Sie wandte sich ab, kehrte ins Zimmer zurück, sammelte die geliehenen Kleider ein und verstaute sie in einem alten Lederkoffer. Ihre Augen brannten. Nichts war ihr geblieben außer ihrem Kampf für die Freiheit.
    So sollte es wohl sein.
     
     
    Der Mann schüttelte den Kopf, wandte sich ab und achtete nicht weiter auf Michaelas Bitten. Seufzend setzte sie sich auf einen Pflock, um den zahlreiche Taue geschlungen waren. Rein hatte nicht übertrieben. Er hatte jedem Kapitän verboten, sie von der Insel wegzubringen.
    Ransom kam zu ihr. Michaela hielt ohne schlechtes Gewissen seinem Blick stand.
    »Was machst du hier?«
    »Ich versuche, von dieser Insel zu verschwinden.«
    »Rein will, dass du bleibst!«
    Sie sprang auf. »Rein kann zur Hölle fahren!«
    Er verschränkte die Arme. »Er tut das nur zu deinem Besten.«
    »Nein, Ransom, er tut das für sich. Es beruhigt ihn zu wissen,
    dass ich hier festsitze. Er glaubt, ich werde ihm verzeihen,
    worin ich nichts weiter zu tun habe, als zu warten. Ich soll mich freuen, wenn er zurückkommt.«
    »Soll das heißen, dass du dich nicht freuen wirst?«
    Sie blickte auf die See hinaus. Die Empress war nur noch weißer Fleck am Horizont. »Ich werde mich nicht seinen Wünschen beugen, nur weil er mich wie eine Gefangene halten will«]
    »Er liebt dich.«
    Das wusste sie, und es drückte schwer auf ihr Herz. »Er hat eine sehr seltsame Art, das zu zeigen«, murmelte sie und legte Ransom die Hand auf den Arm. »Bring mich von der Insel weg Ransom. Bring mich nach England, damit ich meine Aufgabe beenden und meine Ehe retten kann.«
    Ransom wog die Wünsche seines Sohnes gegen ihre Bitten ab. »Nein.«
    Sie zog die Hand zurück. »Bringt mich denn niemand nach England?«
    »Ich schon.«
    Sie wirbelte herum.
    Temple ging langsam und lächelnd auf sie zu.
    »Ich glaube nicht«, sagte Ransom, »dass Rein seine Frau in Eurer Begleitung sehen will, Matthews.«
    »Keine Sorge, Ransom, verheiratete Frauen sind für mich tabu.« Er neigte den Kopf. »Außerdem kann Michaela viel zu gut mit einer Pistole umgehen. Mir hat Rein nichts

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