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In der Glut der Leidenschaft

In der Glut der Leidenschaft

Titel: In der Glut der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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sie pfiff. Naraka trabte zu ihr. Das verräterische Tier ließ sich sogar vorne zu Boden sinken, damit sie aufsteigen konnte. Als Rein wieder klar denken konnte, trieb sie das Pferd schon an, dass die Hufe Grasbüschel aus dem Rasen rissen. Seine Kehle war wie zugeschnürt, und er betete, dass er Michaela jetzt nicht zum letzten Mal gesehen hatte. Aurora hielt ihn fest, als er zum Stall wollte. »Lass sie.«
    »Ich kann nicht.«
    Sie gab ihn nicht frei, als er sich von ihr lösen wollte. »Warum hast du ihr Herz verletzt, Rein?«
    »Sie will in den Krieg ziehen, Mutter«, erklärte er verzweifelt. »Sie riskiert ihr Leben für diese Revolution, ohne an sich zu denken oder an mich oder das Kind, das sie vielleicht schon unter dem Herzen trägt.«
    »Und darum willst du sie verstecken, damit du dir um sie keine Sorgen machen musst.« Aurora schüttelte den Kopf. »Du bist ein Narr«, behauptete sie und schlug ihm gegen die Stirn. »Ich habe dir mehr Verstand beigebracht. Denkst du denn,
    Frauen hätten keine Ziele und keine starken Gefühle? Hast du vergessen, dass ich neun Jahre lang nach meinem Vater suchte? Dass eine Frau in England herrschte?« Sie sah ihm fragend in die Augen. »Bei den Göttinnen des Windes, der Erde, des Feuers und des Wassers, Rein, hast du das alles vergessen?«
    »Natürlich nicht«, murmelte er.
    »Wieso begreifst du dann nicht, dass du ihre Überzeugungen erstickst, wie man das mit mir in Schottland tat? Du unterdrückst sie wie England die Kolonien. Wie kannst du erwarten, dass sie nicht ihrem Herzen folgt?«
    Sein Gesicht verschloss sich bei der bloßen Erwähnung der Revolution, die ihm seine Frau entriss.
    Aurora streichelte mitfühlend seine Wange. »Michaela liebt dich, wie Shaarai das niemals konnte. Sie liebt deine Seele. Doch die Ehe gibt dir kein Recht, über Michaelas Überzeugungen zu bestimmen, und du weißt das. Jetzt hast du sie gezwungen, eine Wahl zu treffen. Du hast verlangt, dass sie aufgibt, was sie drei Jahre lang am Leben gehalten hat. Vor dir hatte sie nichts.« Unendlich traurig fügte sie hinzu: »Und jetzt ist das alles, was ihr geblieben ist.«
    »Sie hat mich! Unser Leben und unsere Zukunft.«
    »Nicht nach allem, was ich von dir gehört habe.«
    Rein stürmte aus dem Haus und lief zum Stall. Minuten später hatte er ein Pferd gesattelt, doch er verfolgte nicht seine Frau, sondern ritt Stattdessen zu seinem Schiff. Je schneller er in See stach, desto früher konnte er zurückkommen und versuchen, den Schaden zu beheben.
     
     
    Michaela glitt aus dem Sattel, sank auf die Knie und schluchzte verzweifelt. Ihr Weinen hallte durch das Tal, in dem sie ihrem Schmerz ungestört freien Lauf lassen konnte. Sie weinte, bis sie keine Tränen mehr hatte. Sie liebte Rein. Was immer er auch gesagt hatte, sie liebte ihn. Die Sonne sank tiefer, doch Michaela rührte sich nicht von der Stelle, an der er sie geliebt und behauptet hatte, seine Seele würde ihr gehören. Das schien Monate und nicht erst Stunden her zu sein.
    Es waren die glücklichsten Momente ihres Lebens gewesen, doch nun war alles zerstört. Nie wieder würde sie in Reins Armen liegen und seine Küsse genießen. Sie legte sich ins Gras und strich über die Vertiefung, die ihre Körper hinterlassen hatten, als sie sich dort geliebt hatten.
    Durch Reins Liebe war sie wiedergeboren worden.
    Doch jetzt starb ihr Herz.
     
     
    Stunden später betrat Rein das Schlafzimmer und blieb stehen. Michaela war nicht hier. Seine Koffer standen neben der Tür auf dem Boden. Seine Waffen lagen gereinigt und geladen obenauf, und trotz seines Kummers musste er lächeln. Bis er das Medaillon entdeckte. Er nahm es zögernd und legte es um.
    Sein Blick wanderte durch den schwach erleuchteten Raum zu Michaelas Kleidern, die auf einem Sessel lagen, und dem Bett, in dem er sie noch an diesem Morgen geliebt hatte. Alles war durch einige harte Worte, Stolz und Überzeugungen zerstört worden. Rein hasste es, dass er Michaela ein Ultimatum gestellt hatte, um sie am Leben zu erhalten. Am liebsten hätte er sämtliche Kolonisten erschossen, um die Rebellion auf der Stelle zu beenden und das Risiko und den Schmerz auszulöschen.
    Zwischen den Laken leuchtete etwas Farbiges. Er trat näher heran und zog ein Band hervor, hielt es an die Nase, atmete Michaelas Duft ein und schlang es um sein Handgelenk. Sein Vater kam aus dem Arbeitszimmer, als Rein mit den Koffern die Diele erreichte.
    »Ist sie zurück?«, fragte Rein.
    Ran blickte nach

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