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In der Glut der Leidenschaft

In der Glut der Leidenschaft

Titel: In der Glut der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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verboten. Er erwartet sogar, dass die Sentinel Euren Zucker nach London schafft.« Er sah auf seine Taschenuhr und sagte zu Michaela: »Wir stechen mit der Flut in See.«
    Sie wartete darauf, dass Ransom ihr die Reise verbot.
    »Ich bin hier nicht König, Mädchen. Aber wenn du diese Freiheit suchst, denk an die Gefahren.« Damit wandte er sich ab.
    »Meinen Dank«, sagte sie zu Temple, freute sich aber bei weitem nicht so, wie sie erwartet hätte.
    Er lachte nur. »Sagt mir das, wenn Rein mir dafür das Fell über die Ohren zieht.«

     
    »Ich kann nicht die Kapitänskajüte nehmen.«
    Temple stand mit Michaela auf dem Pier. »Es ist für mich kein großes Opfer, Michaela. Sie kann sich nicht mit der auf der Empress messen.«
    »Trotzdem ist...«
    Er winkte ab.
    »Ihr tut, was ich sage, damit sich Euch an Bord niemand nähert, und verlasst nie die Kabine ohne ihn.« Er deutete auf Cabai.
    Michaela nickte. »Ich fürchte, dass Rein mir dafür sein Schwert in die Brust jagen und es auch noch genießen wird.«
    »Es liegt ihm nichts an mir.«
    »0 doch, vielleicht sogar viel zu viel.« Temple seufzte. Was hätte er nicht dafür gegeben, eine Frau so zu lieben, dass er für sie sterben wollte. »Ihr habt noch zehn Minuten Zeit. Dann müssen wir in See stechen. Geht an Bord.«
    Sie tat einen Schritt und drehte sich um, als sie ihren Namen hörte.
    Auroras weißes Kleid leuchtete im Sonnenschein. Viva folgte ihr. Michaela wappnete sich gegen eine Strafpredigt, doch Aurora betrachtete sie voller Mitgefühl.
    »Ich beiße dir schon nicht den Kopf ab, Michaela.« Sie lächelte.
    »Dein Mann hätte es am liebsten getan.«
    Aurora seufzte. »Ransom glaubt, Rein gegen dich verteidigen zu müssen.«
    »Du nicht?«
    »Ich weiß, was für ein sturer Esel Rein sein kann.«
    Michaela lächelte zwar, doch bei der Erwähnung seines Namens traten ihr Tränen in die Augen.
    »Ach, Schatz.« Aurora nahm sie fest in die Arme.
    »Ich liebe ihn so sehr, Aurora«, flüsterte sie. »Wie konnte er mir das antun?«
    »Er ist ein Mann, und Männer können ihre Ängste oft nur zeigen, indem sie uns unterdrücken.«
    Michaela nickte, versuchte zu verstehen und wischte die Tränen von den Wangen. Aurora war so weise!
    »Nimm das.« Sie drückte Michaela einen schweren Lederbeutel in die Hände. »Darin findest du eine schwarze Phiole. Wenn du kein Kind willst, musst du bald den ganzen Inhalt trinken.«
    Rein hatte von einem solchen Elixier gesprochen. »Nein, das kann ich nicht.«
    Aurora nickte bloß. »Genuss sollte keinen so hohen Preis haben. Und kein Kind sollte einen Mann an eine Frau binden.« Erst jetzt zeigte sie, dass sie sich über ihren Sohn ärgerte, und Michaela vermutete, dass alle im Haus den Streit belauscht hatten. Oder war Aurora nur unglaublich einfühlsam?
    »Wenn du wissen willst, ob du schwanger bist, kann ich dir das sagen«, warf Viva ein.
    »Wie bitte?«
    Aurora lachte über ihr Erstaunen. »Viva fühlt neues Leben, Michaela. So war das bei allen ihren Geschwistern, die nach ihr kamen.«
    Unbewusst legte Michaela die Hand auf den Leib. »Ich möchte es lieber nicht wissen.«
    Viva zuckte unbekümmert die Schultern. »Das hier ist mein Hochzeitsgeschenk für dich.« Sie legte ein Stoffbündel auf den Ledersack. »Ein neues Kleid, das ich geändert habe.«
    »Danke«, sagte Michaela gerührt.
    »Vergiss deine Begleiterin nicht.« Viva drehte sich um. Rahjin jagte den Hang herunter, dass die Leute nach allen Seiten auswichen.
    Michaela lächelte.
    »Sie wird dich beschützen.« Viva streichelte die Pantherin. »Nicht wahr, mein Mädchen?« Die Wildkatze leckte ihr über die Wange und stellte sich neben Michaela.
    Sie sahen einander an.
    Temple rief nach Michaela.
    »In dem Sack ist auch etwas Geld.« Als Michaela das Geschenk zurückgeben wollte, schüttelte Aurora den Kopf. »Nein, du wirst es für Kutschen und Ähnliches brauchen. Es ist nicht viel.«
    Temple rief noch einmal, und Viva umarmte Michaela und flüsterte ihr zu, dass alles gut werden würde, wenn sie nur genug Kraft für die bevorstehenden Prüfungen fand. Aurora strich ihr die Haare aus der Stirn.
    »Wir sind froh, dass du zu unserer Familie gehörst, Michaela, was immer auch geschehen mag.«
    Gerührt umarmte Michaela ihre Schwiegermutter, wandte sich ab und ging mit Rahjin im Gefolge den Landungssteg hinauf. Männer holten den Steg ein, und Michaela stand an Deck, während das Schiff ablegte.
    Aurora winkte. »Ist sie schwanger?«
    Viva lächelte.

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