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In der Glut der Leidenschaft

In der Glut der Leidenschaft

Titel: In der Glut der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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verstehen.«
    Nach dieser rätselhaften Bemerkung erklärte Nickolas den Plan zur Kontaktaufnahme und zur Befreiung des Schutzengels aus den Klauen der Machthaber, sollte das jemals nötig sein.
    »Ich muss wissen, um wen es sich handelt.«
    »Nur, wenn es absolut nötig ist. Vielleicht handelt es sich um falschen Alarm.«
    »Aha, du vertraust nicht einmal mir.«
    »Das ist Unsinn! Aber wenn du den Namen nicht kennst, kannst du ihn nicht enthüllen. Wärst du nicht auch lieber gestorben, als zu verraten, dass Ran der Red Lion war?«
    »Ich würde jederzeit für ihn sterben, das weißt du.« Rein
    lehnte sich zurück. »Aber was ist, wenn dir etwas zustößt? Was dann? Was wird in diesem Fall aus deinem kostbaren Schutzengel?«
    »Ich bin nicht in Gefahr. Niemand weiß, dass ich überhaupt in England bin.«
    »Ich wusste es. Ich konnte dich nur nicht finden.«
    »Du bist kein durchschnittlicher Londoner«, wehrte Nick ab.
    Rein lachte bitter. »Wenn du wie die anderen denkst, ich hätte eine Ahnung, was in dieser Stadt vor sich geht, irrst du dich gewaltig. Für mich bleiben die Türen verschlossen.« Er stand auf, ging zur Tür und wandte sich noch einmal an den ältesten Freund seines Vaters. »Ich warte auf eine Nachricht, aber sie muss direkt von dir kommen.«
    Die Tür schloss sich hinter Rein. Nickolas lauschte auf den Hufschlag, der sich von der Herberge entfernte. Und er fragte sich, ob Ransom ihm verzeihen würde, dass er seinen ältesten Sohn in diese Sache hineingezogen hatte.
     
     
    Kapitel 16
     
     
    Vom Achterdeck der Empress aus beobachtete Rein, wie
    ihr Schwesterschiff, die Sentinel, in den Hafen segelte. Das Boot der Hafenbehörde fuhr ihr bereits entgegen, um die Ladung zu überprüfen. Offenbar bedeutete Mordverdacht, dass er auch als Händler nicht mehr vertrauenswürdig war.
    Rein hob das Fernglas ans Auge. Er erkannte zwei der Männer, aber nicht die begleitenden Offiziere. Benson ist anständig und gerecht, dachte Rein, obwohl die Zeiten in England unsicher waren. Er wollte nicht, dass seine Schiffe und Leute in den Aufruhr verwickelt wurden.
    Er war kein englischer Untertan, und seine Geschäfte wurden auch nicht unter der Herrschaft der Krone abgewickelt. Rein wollte aber auch nicht seine britischen Kontakte zerstören, indem er die Autoritäten wegen des Krieges verärgerte.
    England würde immer wieder irgendein armes, ahnungsloses Land erobern.
    Jetzt musste er jemanden finden, auf den er sich verlassen konnte. Sein Stellvertreter musste in Afrika wegen der Ernte verhandeln, damit er, Rein, das Nickolas gegebene Versprechen halten konnte. Verdammt, dachte er und wünschte sich, die Welt mit ihrem Chaos würde sich wenigstens für zwei Wochen in Nichts auflösen.
    »Captain?«
    »Ja?«
    »Er ist wach.«
    Rein schob das Fernglas zusammen und wandte sich zu Leelan.
    Mr Baynes deutete nach unten, und Rein beugte sich vor und
    sah Temple an Deck wanken. Rein fühlte förmlich die Leiden des Mannes. Matthews zog den Dreispitz in die Stirn und schirmte die Augen gegen die Sonne ab.
    Wenigstens hat er gebadet und trägt saubere Kleidung, dachte Rein und trat an die Reling. »Mr Matthews!«, rief er lauter und fröhlicher als nötig nach unten.
    Temple zuckte zusammen. »Aye, Captain.«
    »Bereite dich darauf vor, an Bord der Sentinel zu gehen.«
    Temple warf einen Blick über das Wasser und wandte sich dann wieder Rein zu.
    Vorsichtig näherte er sich der Leiter zum Achterdeck, als würde die kleinste Bewegung seinen Körper erschüttern. Leelan lachte leise.
    »Sir?« Temple kletterte herauf, klammerte sich dabei an die Leiter und schwor sich, nie wieder zu trinken.
    »Suche deine Sachen zusammen und geh an Bord der Sentinel. Sie hat nur einen Ersten Maat. Du verdrängst also niemanden, wenn du Captain wirst. Lass die Ladung löschen, und nimm Vorräte für eine einmonatige Reise an Bord. Auf Madagaskar lässt du sie beladen. Danach geht es nach Kapstadt. Ich möchte, dass du den Preis für die Darjeeling-Ernte aushandelst.« Rein verstand Temples Erstaunen. Er ließ selten einen anderen den Preis für den kostbaren Tee vereinbaren, weil davon die Gehälter seiner Angestellten abhingen. »Ich nehme an, du wirst eine anständige Summe erzielen.« Rein wusste, dass Temple ein ehrlicher Mann war. Temple nickte. »Ausgezeichnet. Du stichst mit der Abendflut in See.«
    Temple warf noch einen Blick auf das Schiff und wandte sich wieder an Rein. Kapstadt war der letzte Ort der Welt, an den er sich

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