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In der Glut der Leidenschaft

In der Glut der Leidenschaft

Titel: In der Glut der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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wünschte, und Rein wusste das.
    »Willst du noch etwas sagen?«
    »Nein, Sir.« Temple verzog das Gesicht wegen des Lärms auf dem Pier. »Wohin geht es nach Kapstadt... Sir?«
    »Hierher zurück. Bericht nur an mich.«
    Temple nickte und stöhnte, weil sein Kopf schmerzte.
    »Versuche es mit Kaffee. Die Wirkung ist erstaunlich.«
    Temple lächelte schwach und kletterte vorsichtig die Leiter wieder hinunter.
    Rein wandte sich von der Reling ab. »Sagt kein Wort«, warnte er Leelan, der ihn kritisch betrachtete.
    Baynes nickte. »Ihr glaubt, die Reise kann einen gebrochenen Mann heilen?«
    Rein seufzte schwer. »Wer weiß? Aber ich bin sicher, dass es mit ihm nicht noch weiter abwärts gehen kann. Es ist eine Sache, seinen Platz und seine Aussichten im Leben zu kennen und sie zu akzeptieren. Es ist eine andere Sache, sogar das zu missachten und noch tiefer zu sinken.«
    »Haltet Ihr Euch an Euren eigenen Rat?« Rein sah ihn scharf an.
    »Ich habe seit Jahren nicht gesehen, dass Ihr einer Frau den Hof macht.«
    »Das hat wenig mit Frauen zu tun, Leelan.«
    Der Steuermann deutete zur Sentinel. »Ihr schickt ihn weg, weil er sich nicht zügeln kann.«
    »Doch, er kann es. Er will es nur nicht.« Rein brauchte Temple und wusste, dass er ihm vertrauen konnte. »Auch wenn er mit jeder Frau auf dieser Welt schläft, wird er nicht die vergessen, die er tötete, Leelan. Er muss damit fertig werden, sonst verliert er seine Arbeit. Ich kann in meiner Company solche Unordnung nicht dulden. Ein wenig Enthaltsamkeit wird ihm gut tun«, sagte er, als Temple sein Zeug an Deck brachte und den Rest holen ging.
    »Ihr richtet über ihn.«
    »Ich achte auf meine Company und auf meinen Freund.«
    »Und warum nicht auch auf Euch selbst?« Leelan deutete auf Temples Sachen. »Er schläft mit jeder, und Ihr fasst keine an, die einem im Gedächtnis bleibt.«
    Rein runzelte die Stirn. »Das stimmt zwar nicht, aber ohne
    Heirat berühre ich keine Dame. Auf diese Weise wird nicht wieder eine Frau verletzt, Leelan.«
    Der Steuermann schüttelte den Kopf. »Nur Ihr selbst. Temple leugnet einen Todesfall, und Ihr leugnet ein Leben für Euch selbst. Verdammt, Ihr seid reicher als Euer Vater und sein Vater. Wollt ihr das Geld mit ins Grab nehmen? Ihr seid ein guter Mensch, Rein. Ransom und Aurora sind sehr stolz auf Euch. Aber sie wollen bestimmt nicht, dass Ihr allein bleibt, nur weil Ihr Blut nicht so rein ist wie blaues englisches Blut.«
    Rein verschränkte die Arme vor der Brust. »Ihr seid heute Morgen höchst philosophisch gestimmt. Mir ist es gleichgültig, ob mein Blut weiß, rot oder grün ist.«
    »Das ist der größte Unsinn, den ich jemals gehört habe.«
    Rein zog die Augenbrauen hoch.
    »Ransom hat gemischtes Blut, und seht Euch nur an, wie glücklich er ist.«
    »Dank Aurora.«
    »Ihr glaubt, dass es nur eine wie sie gibt?«
    »Ja.«
    Leelan lächelte. »Stimmt, sie ist eine ganz besondere Frau, doch das heißt nicht, dass es nicht noch eine zweite von dieser Art gibt.«
    »Es reicht!«, wehrte Rein ab. »Aurora hat mir beigebracht, dass wir alle gleich sind, ungeachtet des Bluts in unseren Adern und unserer Vergangenheit. Das habe ich akzeptiert. Ich gönne jedem Menschen das Leben, zu dem er sich entschließt. Das ändert aber nichts daran, wie andere das sehen. Und Ihr wisst, dass das stimmt.«
    Leelan seufzte und polierte das Messing am Steuerrad. »Allerdings.«
    Rein stieg die Leiter hinunter. Als er die Kante erreichte, hörte er Leelan sagen: »Dickköpfiges Halbblut.«
    Rein stieg wieder eine Sprosse höher. »Hässlicher Engländer«, erwiderte er, und Leelan lächelte.
    Rein ging an Temple und dessen Gepäck vorbei in seine Kabine und schloss die Tür hinter sich. Er mochte Leelan wie einen Onkel, aber der Steuermann wagte sich auf ein Gebiet vor, von dem er sich besser fern halten sollte.
    An seinem Schreibtisch arbeitete Rein an Ladelisten und Verträgen und sorgte dafür, dass zwei seiner Londoner Wohnsitze hergerichtet wurden. Es mochte nötig werden, dass sie bewohnbar waren, weil es wohl am leichtesten war, diesen Spion als Diener oder Matrosen auszugeben - sofern es sich nicht um eine bekannte Persönlichkeit handelte, was Rein allerdings stark vermutete. Andernfalls hätte Nickolas wohl nicht so eisern auf Schutz bestanden.
    Es klopfte. Cabai erschien und ließ einen Gast eintreten.
    »Rusty!« Rein stand lächelnd auf.
    »Nett habt Ihr es hier«, erwiderte er und sah sich in der Kapitänskajüte um. »Soll ich

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