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In der Glut der Leidenschaft

In der Glut der Leidenschaft

Titel: In der Glut der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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Euch mit Sir ansprechen?«
    »Bloß nicht«, wehrte er ab und bot seinem Besucher etwas zu trinken an, was abgelehnt wurde. Eine Zigarre nahm Rusty dagegen an. Rein lehnte sich an den Schreibtisch und deutete auf das Sofa.
    Rusty ließ sich in die Kissen sinken. »Ich habe Neuigkeiten. Die drei sollen in zwei Monaten nach Marokko reisen.«
    »Alle drei?«
    »Ja. Seltsam. Kein Grund vorhanden, außer dass sie Truppen inspizieren, die nichts weiter machen, als die Pritschen in den Kasernen zu belegen.«
    Zwei Monate, dachte Rein. Ob diese Sache mit dem Schutzengel vorher beendet sein würde? Scheiterte sein Unternehmen wegen des Versprechens, das er Nickolas gegeben hatte?
    »Werdet Ihr ihn umbringen ?«
    Rein hob ruckartig den Kopf.
    Rusty zuckte die Schultern. »Ich nehme an, Ihr habt mit einem von ihnen ein Hühnchen zu rupfen, auch wenn ich nicht weiß, um wen und worum es geht.«
    »Das braucht Ihr auch nicht zu wissen.«
    Rusty stieß den Rauch aus und nickte nachdenklich.
    »Ja, Ihr habt Recht. Ich will es auch gar nicht wissen.«
    »Ihr bin Euch dankbar, dass Ihr Euch für mich umgehört habt.«
    »Ihr erregt Misstrauen, nicht wahr?«, fragte Rusty seinen neuesten Freund. Es lag nicht an Reins Aussehen, sondern an seiner würdevollen Haltung, als könnte ihn nichts auf der Welt berühren.
    Rein holte einen Beutel aus der obersten Schublade des Schreibtisches und warf ihn Rusty zu.
    »Das ist zu viel«, stellte der fest, nachdem er den Beutel betastet hatte, und wollte ihn zurückgeben, doch Rein winkte ab.
    Seit Katherines Tod erfuhr er gar nichts mehr, und er galt als Verdächtiger. Wegen des Versprechens, das er Nick gegeben hatte, konnte er nach seinem Vater erst wieder suchen, wenn dieser Spion in Sicherheit oder außer Landes war. »Ihr habt es Euch verdient, glaubt mir.«
    »Schön, ich kann es gebrauchen.« Der Soldat steckte den Beutel lächelnd in sein Wams. »Ich möchte mir ein Haus kaufen.«
    »Und vermutlich wollt Ihr dort nicht allein leben.«
    Rusty grinste. »Mabel aus der Taverne.«
    Rein erinnerte sich. »Ihr habt sie umworben?«
    »Mann, ich habe sie überredet, einen alten Kerl wie mich zu heiraten.«
    Heirat, dachte Rein, und prompt tauchte Michaelas Bild vor ihm auf. Seit dem Abend im Theater hatte er nichts mehr von ihr gehört. Bei seinen vorsichtigen Erkundigungen hatte er wenig Schmeichelhaftes über eine ungeschickte und langweilige Frau gehört. Das war jedoch nicht die Frau, die er kannte. Vielleicht lief sie jetzt schon wieder durch Londons Straßen.
    »Seht zu, was Ihr noch herausfinden könnt, Sergeant Major.«
    In Straßenkleidung sah Rusty nicht mehr wie der Sergeant Major aus, den er in der Taverne kennen gelernt hatte. Für einen Mann, der in der Schlacht vielfachen Tod gesehen hatte wirkte er außerdem sehr gut gelaunt. Rein erkundigte sich nach dem Grund.
    »Ich werde in Zukunft in Frieden leben.«
    Rein deutete auf die Jacke, in der das Geld steckte. »Den Frieden bringt Euch ein eigenes Haus?«
    »Nein, eine Frau.«
    »Gesellschaft für eine oder zwei Nächte könntet Ihr überall für wenige Pennys finden.« Rein hasste seine zynischen Worte, doch einige Stunden mit bezahlten Frauen waren alles, was er in den letzten zehn Jahren erlebt hatte. Erst durch Michaela wusste er wieder, wie ein schlichter Kuss war.
    »Nein, nein. Für einen großzügigen Mann seid Ihr manchmal schrecklich kalt. Hat Euch das jemals jemand gesagt? Eine Frau will mich mit allen meinen Fehlern. Mabel glaubt nicht, sie wäre besser als ich oder umgekehrt. Wir sind gleichwertig.«
    Rein freute sich, dass Rusty jemanden gefunden hatte, mit dem er sein Leben teilen konnte. Vor Jahren war er selbst mit einer solchen Verbindung zufrieden gewesen. Doch die Beziehung mit der Tochter eines einfachen Inselbewohners war nur kurzlebig gewesen. Noch heute bereute er, seine unschuldige junge Frau nicht davor gewarnt zu haben, wie grausam die Welt außerhalb von Sanctuary sein konnte.
    »Ich freue mich für Euch«, sagte er schließlich, als er merkte, dass Rusty ihn merkwürdig betrachtete, und stand auf.
    Rusty erhob sich ebenfalls und steckte noch einige Zigarren aus der geschnitzten Schatulle auf dem Tisch ein. »Wollt Ihr darüber reden?«
    »Nicht dieses Mal.«
    »Ihr könnt gut zuhören, gebt aber selbst nichts preis.«
    »Offenbar nicht.« Rein schrieb etwas auf ein Blatt Papier und
    reichte es Ihm. »Wenn Ihr mich hier nicht findet, seht dort nach.«
    Rusty steckte das Blatt ein, ohne auf die Adresse zu

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