In der Glut der Leidenschaft
achten. »Habt Ihr Schwierigkeiten, Rein? Wenn euch vielleicht die Polizisten stören ...«
»Nein, die haben sich zurückgezogen. Ich glaube nicht, dass ich ihr Hauptverdächtiger bin.«
Rusty zog an der Zigarre. »Ich bin keiner, der über eine Frau redet, noch dazu, wo Lady Buckland zum Adel gehörte. Aber die Frau war vertraut mit... gewissen Leuten.«
»Genau das hat mir die Schwierigkeiten verschafft.«
Rusty lachte leise. »Wahrscheinlich hat es auch Spaß gemacht. Aber wenn man sich genauer umsieht, findet man jede Menge Verdächtiger.«
Katherine hatte die Gesellschaft von mächtigen Männern genossen, die in die Geheimnisse ihres Landes eingeweiht waren.
Männer wie sein Vater.
»Germain, North, Rathgoode, Kipler.« Rusty ging zur Tür. »Sucht es Euch aus. Die Liste ist lang.«
Rein fragte sich, was diese Männer erzählt hatten, wenn sie in Katherines Armen gelegen hatten. Jedenfalls genug, dass ihr die Kehle durchgeschnitten wurde.
Michaela sah unsicher Lord Whitfield und dann ihren Onkel an, dem es sichtlich missfiel, dass sie einige Tage bei Cassandra verbringen sollte.
»Ihr könnt sicher auf sie verzichten«, sagte Adam. »Sie ist schließlich keine Dienstbotin.« Michaela blickte hastig zu Boden. Gut gemacht, Adam, dachte sie. »Schließlich gehört ihr das Haus.« O ja, ausgezeichnet.
»Ich bin ihr Vormund.«
»Vergebt mir, aber sie ist alt genug, um ihre Interessen selbst
zu vertreten, Brigadier.« Er blickte kurz zu Michaela. »Das sollte keine Beleidigung sein.«
»So habe ich es auch nicht verstanden, Euer Gnaden.«
»Und wenn sie noch etwas erledigen soll, kann sie das gern jetzt tun.« Adam zog die Handschuhe aus.
»Nein, im Moment nicht, aber...«
Nein, dachte Michaela, die Geldeintreiber sind noch nicht hier.
Cassandra, die bisher klugerweise geschwiegen hatte, trat nun vor den Brigadier. »Die Wahrheit ist, Sir Denton, dass mein Bruder meint, ich würde ein Kindermädchen brauchen.« Sie warf Adam einen verdrossenen Blick zu. »Ich hätte lieber keines, und wenn Michaela auch eine etwas steife Matrone ist...« - Michaela verschluckte sich beinahe und überspielte es mit einem leichten Husten - »... so ist sie doch die meiste Zeit eine angenehme Gesellschafterin.«
Cassandra trat zu Michaelas Onkel und schob die Hand auf seinen Arm. Dabei schenkte sie ihm einen unwiderstehlichen Blick.
»Ich hoffe, dass Michaela Cassandras... unvorsichtige Natur während meiner Abwesenheit dämpft.«
»Bitte, Sir Denton«, sagte Cassandra. »Zwei Tage.«
»Wir brauchen sie für mindestens vier.« Adam sah Michaela freundlich an. »Und wir würden sie auch gern länger bei uns behalten.«
»Also vier Tage.« Denton wandte sich an Michaela. »Ich muss dich wohl nicht daran erinnern, dass du dich angemessen benehmen sollst.«
»Das hast du soeben getan.« Du aufgeblasene Kröte!
»Ich danke Euch, Sir Denton.« Cassandra hauchte ihm einen Kuss auf die Wange, und Michaela ärgerte sich, als Onkel Atwell Cassandra herzlich anlächelte und ihre Hand tätschelte. Ihr gegenüber verhielt er sich nie so.
Sie brachen hastig auf. Lord Whitfield behauptete, unbedingt sicherstellen zu müssen, dass die beiden Damen in Cravenwood Hall sicher untergebracht waren, bevor er abreiste.
»Er ist ein selbstgefälliger, dünkelhafter Kerl.«
»Cassandra!«, tadelte Adam gereizt und zog die Handschuhe an, während die Kutsche sich in Bewegung setzte.
Michaela unterdrückte ein Lächeln, während Cassandra die Röcke glatt strich und ein Fell über ihre Beine legte.
»Das ist er, Adam, und du bist nur zu freundlich, um es auszusprechen.«
»Das nennt man Manieren. Du solltest es auch einmal damit versuchen.«
»Er hat Michaela erlaubt, mit uns zu fahren, oder?«
Adam murmelte etwas von den Launen der Frauen und der Gefahr, ihre Fähigkeit zu unterschätzen. »Ja, meine Liebste. Ich verlasse mich darauf, dass du dich benimmst, während ich den Kontinent bereise.«
»Was sollte ich sonst machen? Du nimmst mich ja nicht mit.«
»Wenn du nicht vorsichtig bist, bitte ich Captain McBain, auf dich aufzupassen.«
»Das würdest du doch nicht tun!«
»Cassandra, Vorsicht!« Michaela stieß sie an. »Du gräbst dir eine noch größere Grube, in die du fällst.«
»Hör auf sie, meine Liebe. Würdest du dich deiner Stellung gemäß verhalten, müssten Jace, Markus und ich nicht ständig unsere Pläne ändern, damit dich einer von uns bewacht,«
Cassandra gab sich sofort reuig. »Ich weiß, dass
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