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In der Gruft der Moenche

In der Gruft der Moenche

Titel: In der Gruft der Moenche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: THiLO
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kleben.«
    Dann stand Schorsch vor ihnen. Seine Augen leuchteten spitzbübisch. » Hallo, da seid ihr ja wieder«, grüßte er begeistert. » Endlich bin ich nicht mehr allein!«
    Victor rollte mit den Augen. » Zu früh gefreut…«
    Â» Wo warst du heute Mittag?«, erkundigte sich Adam. » Ich habe mir echte Sorgen gemacht, Adrian Cuk hätte dich mit dem Schlüssel erwischt.«
    Schorsch schüttelte so energisch den Kopf, als wäre das undenkbar. » Du hast doch gesagt, ich soll weiter die Augen aufhalten. Das habe ich getan.– Was sagt ihr zu meiner Überraschung?«
    Kitty, Victor und Adam sahen sich verwundert an. » Was für eine Überraschung?«
    Â» Na, was ich in eurem Zimmer aufgebaut habe. Der Film.«
    Â» Was für ein Film?«
    Schorsch hob die Schultern. » Weiß ich nicht, hab ihn doch noch nicht gesehen. Aber ich habe mir gemerkt, was auf der Rolle draufsteht.« Er nahm einen Bleistift aus der Hosentasche und kritzelte sieben Buchstaben auf die Papiertischdecke.
    Adam fühlte sich, als würde ihm jemand den Teppich unter den Füßen wegreißen. Auf dem Tisch stand in Blockbuchstaben
    J E Z E B E L
    Â» Doktor Jezebel«, presste er hervor. » Die Paraderolle von Branco Nagurski!«

Doktor Jezebel kehrt zurück
    In Windeseile erledigten Kitty, Adam und Victor die restliche Küchenarbeit. Gerda beäugte sie dabei durch ihre dicken Brillengläser. Jeder Arbeitsvorgang wurde von ihr mit bissigen Bemerkungen kommentiert. Erst als der Speisesaal blitzte und kein einziger Krümel mehr in der Küche zu finden war, gab sie den dreien mit einem Nicken frei.
    Mit Victor an der Spitze jagten sie die Treppe hoch, bis in den zweiten Stock. Dann wühlten sie sich einen Weg durch ihre tobenden Nachbarn. Vier Jungs hatten damit begonnen, Fußball im Flur zu spielen. Aber Michael und Max machten ihnen deutlich klar, wo der Fußballplatz war. Draußen!
    Die Tür zu Zimmer 202 am Ende des Ganges stand auf.
    Â» Mann, Alter, du solltest besser darauf achten, abzuschließen«, knurrte Victor Adam an. » Ich habe ja keine Wertsachen. Aber deine Hosen kosten mehr als der Fernseher meiner Eltern.«
    Adam schnaubte. » Toller Witz!« Außerdem war er sich ganz sicher, abgeschlossen zu haben. Die offene Tür war also Victors Schuld.
    Als sie um die Ecke bogen, hockte Schorsch auf Adams Bett. Der heile Vorhang war zugezogen, der zweite, abgerissene, quer über die Stange gehängt. Im Zimmer war es dunkel.
    Mitten im Raum stand ein dreibeiniges Stativ mit einem großen Kasten obendrauf. Kitty erkannte im Halbdunklen eine Linse und zwei große Spulen. Auf der vorderen war etwas aufgewickelt.
    Â» Na?«, fragte Schorsch. » Gefällt euch die Überraschung?«
    Adam wusste nicht, was er sagen sollte. Er betrachtete das Gerät von allen Seiten. Wenn ihn nicht alles täuschte, war es ein Filmprojektor. Uralt, aber scheinbar funktionstüchtig. Und die Spule war eine Filmrolle. So umständlich mussten in früheren Zeiten Filme gezeigt werden. Da war es mit einer DVD doch einfacher.
    Victor hielt ihm eine runde Blechdose unter die Nase, groß wie eine Pizza. Darin musste die Filmrolle gelegen haben. Auf dem Etikett stand: Doktor Jezebel kehrt zurück. 67 Minuten. Hauptrolle: Branco Nagurski. Deutsche Fassung.
    Er sah Schorsch an. » Hast du das alles hierhergetragen und aufgebaut?«
    Schorsch nickte stolz.
    Â» Und woher weißt du, wie der Apparat funktioniert?«
    Schorschs Gesicht wurde wieder traurig. » Meine Eltern haben nie Geld für Filme. Und als ich das hier gefunden habe, hab ich’s einfach ausprobiert. Zeit genug hatte ich ja.«
    Adam nickte. » Ja, von Mittag bis jetzt. Das hätten unsere Lehrer in der Zeit nicht geschafft.« Er wollte noch etwas sagen, aber Kitty knipste den Projektor an. Zitternde Bilder tauchten an der weißen Wand neben der Badezimmertür auf.
    Zuerst war alles schwarz. Dann erschien plötzlich eine Tafel mit Buchstaben: Branco Nagurski in …
    Eine zweite Tafel: … Doktor Jezebel kehrt zurück.
    Dann begann der Film.
    Adam und Victor lehnten sich an Adams Bett. Kitty legte sich flach auf den Bauch davor und stützte ihr Kinn in die Hände.
    Die Kamera bewegte sich über einen Friedhof. Vollmond. Eine Katze rannte quer durchs Bild. Dann ein einzelnes Grab mit der Aufschrift: Doktor Jezebel.
    Zwei Sekunden

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