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In der Hitze der Nacht

In der Hitze der Nacht

Titel: In der Hitze der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Shalvis
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er explodiert wäre, wenn du eingestiegen wärst, aber der Lastwagen hat die Straße so erschüttert, dass er vorher in die Luft geflogen ist.“
    „Oh.“ Kenzie schüttelte sich leicht. „Das hätte ich ehrlich gesagt lieber nicht gewusst.“
    „Gib mir dein Handy.“
    „Wozu?“
    „Damit ich mit dem, der dich angerufen hat, reden kann.“
    „Das war Blake. Blake hat mich angerufen.“
    „Wer auch immer.“ Aidan kniff die Lippen zu einer schmalen Linie zusammen, so frustriert war er. Er hatte Angst um sie. „Ich will nur, dass er von dir wegbleibt.“
    „Das mit der Explosion war nicht er.“
    „Wer dann?“
    „Daran arbeite ich noch.“
    Er sah auf sie herab. „Ganz allein?“
    „So arbeite ich offenbar am besten“, gab Kenzie zurück. In dem Moment, in dem sie es aussprach, wurde ihr klar, dass sie sich irrte. In den Jahren, die sie nicht in Santa Rey verbracht hatte, hatte sie sich sehr verschlossen und niemanden an sich herangelassen, doch so würde sie nicht wieder leben können. Es war ein denkbar schlechter Augenblick für diese Einsicht, doch was immer auch geschah, ob sie blieb oder nach Los Angeles zurückging, wie immer sie sich entschied, sie würde sich nicht wieder abkapseln können.
    „Kenzie.“
    „Ich wollte gar nicht lernen, so gut allein zurechtzukommen. Mir war nicht einmal bewusst, dass L. A. die Stadt der Blender ist, dass ich mir nie echte Beziehungen aufgebaut habe.“ Sie atmete aus und sah Aidan ruhig an. „Das begriff ich erst, als ich hierher kam. Als ich mit dir zusammen war. Ich liebe dich, Aidan. Schon wieder. Noch immer. Ich liebe dich, verstehst du?“
    Während Aidan noch dieses schockierende Eingeständnis verdaute, rief jemand nach ihm, aber er sah nur Kenzie an. „Du …“
    „Aidan!“
    Er verzog das Gesicht und warf einen Blick über seine Schulter. „Mist, das ist der Chief.“
    „Geh ruhig.“
    „Kenzie …“
    „Geh!“
    Aidan biss die Zähne zusammen. „Bleib, wo du bist, ich bin gleich wieder da.“
    Sie nickte und sah ihm nach, wie er zu einem hochgewachsenen, mit dem Rücken zu ihr stehenden Mann ging, auf dessen dunkelblauem Hemd das Wort „Chief“ zu lesen war. Dann wandte sie sich ab und ging. Sie hatte keinen Wagen und daher auch keine Ahnung, wie sie fortkommen sollte, aber sie musste weg.
    In ihrer Tasche kündigte das Piepen ihres Handys die Ankunft einer neuen Nachricht an. Sie nahm es heraus und las sie.
    Einen halben Block weiter steht ein grauer Wagen.
    Ich liebe dich. Genau das hatte Kenzie zu ihm gesagt, und dann war sie verschwunden. Aidan hatte keine Ahnung, wo sie war. In einem Moment hatte sie noch auf der Treppe gesessen, und im nächsten war sie fort gewesen. Das war jetzt Stunden her, und er hatte immer noch nichts von ihr gehört.
    Von der Feuerwehrstation aus hatte er sie inzwischen wohl hundertmal angerufen, doch sie ging einfach nicht an ihr Telefon. Allmählich begann er durchzudrehen, denn er machte sich die größten Vorwürfe. Er hätte nicht weggehen sollen, um mit dem Chief zu reden, er hätte sie mitnehmen sollen.
    „Hey, Mr. Kalenderblatt.“ Cristina kam in die Küche und steuerte auf den Kühlschrank zu. „Was schmollst du so?“, fragte sie und nahm sich das Lunchpaket von jemand anderem.
    „Du könntest dir mal selbst was mitbringen.“
    „Könnte ich.“ Cristina zog ein dickes Truthahnsandwich aus der Folie. „Aber tue ich nicht.“
    „Hey, das gehört mir!“, protestierte Dustin, der aus der Garage zu ihnen herüberkam. „Was habe ich dir über das Stehlen meines Lunchs gesagt?“
    „Würden wir noch miteinander schlafen, würdest du mir dein Sandwich mit Vergnügen schenken“, erwiderte Cristina kauend.
    Dustins Augen verdunkelten sich. „Du hast genau ein Mal mit mir geschlafen.“
    „Und?“
    „Würden wir immer noch miteinander schlafen, würde ich dir dein verdammtes Sandwich sogar machen, jeden Tag.“
    Sie nahm einen weiteren Bissen und kaute ihn genüsslich. „Weißt du, darüber sollte ich mal nachdenken, denn du machst die besten Sandwiches, die ich kenne.“
    Dustin hob nur resigniert die Hände und verließ den Raum.
    Als er gegangen war, gab Cristina ihre toughe Haltung auf und sah ihm mit unverhohlener Sehnsucht nach.
    „Du könntest ihm einfach die Wahrheit sagen“, schlug Aidan vor.
    „Was? Dass seine Sandwiches lausig sind?“
    „Nein, dass du Angst hast vor einer Beziehung. Das würde er verstehen.“ Aidan verstand diese Angst selbst nur allzu gut.
    „Machst du Witze?

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