In der Hitze der Nacht
gehalten hatten, Arme, die sie nicht kannte, Arme, die nicht die Vergangenheit in ihr heraufbeschworen.
Obschon sie stark versucht war, es zu tun, drehte sie sich nicht nach Aidan um.
3. KAPITEL
Als Aidan sich aus dem Wasser zog, hatte Ty Kenzie bereits an Dustin und Brooke übergeben, die sie vom Feuer weg zu ihrem Rettungswagen führten.
Vollkommen durchgefroren ging er durch das allgemeine Chaos zum Einsatzwagen, wo er trockene Kleidung anzog und sich mit den Fragen auseinandersetzte, die ihm keine Ruhe ließen.
Was, zum Teufel, machte Kenzie hier? Und ausgerechnet zu diesem merkwürdigen Zeitpunkt, nachdem sie sich in all den Jahren nicht ein einziges Mal in Santa Rey hatte sehen lassen, jedenfalls nicht, soviel er wusste. Blake hatte nie etwas von Besuchen erwähnt. Andererseits, weshalb hätte er das auch tun sollen? Blake hatte nicht gewusst, dass er mit seiner kleinen Schwester zusammen gewesen war und mit ihr Schluss gemacht hatte, statt sich auf eine ernsthafte Beziehung einzulassen. Sie hatten es Blake nie gesagt, weil sie annahmen, dass es ihm nicht gefallen hätte.
Nein, Kenzie war niemals heimgekommen, nicht einmal zu Blakes Beerdigung, und jetzt war sie auf einmal da, auf seinem Boot. Einem Boot, das in die Luft geflogen war, nachdem sie es betreten hatte.
Ein äußerst merkwürdiger Zufall.
Aidan riss sich zusammen. Der Chief hatte Sprengstoffexperten eingesetzt und Maßnahmen getroffen, um das Feuer einzudämmen. Er musste wieder zurück ins Chaos, aber vorher wollte er Kenzie sehen und sich vergewissern, dass mit ihr alles in Ordnung war. Schon bevor er sie ins Wasser gestoßen hatte, hatte sie eine Kopfverletzung und mehrere Platzwunden gehabt.
Sie saß zwischen Brooke und Dustin im offenen Krankenwagen, sah er, als er auf sie zuging. Sie trug noch immer ihre nassen Kleider, und er konnte sehen, was er auch so schon wusste – sie war zierlich, hatte aber einen herrlich femininen Körper, der im Laufe der Jahre sogar noch umwerfender geworden war. Sie trug zwei T-Shirts übereinander, das oberste, ein langärmeliges, pinkfarbenes, war bis zur Taille aufgeknöpft, das weiße mit pinkfarbenen Tupfen darunter war nicht tief ausgeschnitten, aber beide waren so durchnässt, dass ihr BH aus pinkfarbener Spitze hindurchschimmerte.
Aidan war seit Jahren Feuerwehrmann und hatte viele Frauen gerettet, von denen manche genauso nass gewesen waren wie Kenzie, aber noch nie, kein einziges Mal, hatte er in seiner Arbeit innegehalten, um die Brüste dieser Frauen zu betrachten.
Das war das erste Anzeichen dafür, dass er in Schwierigkeiten war, aber was Kenzie anbetraf, war das nichts Neues. Aidan beschloss, seine Beobachtung zu ignorieren, dennoch fiel es ihm erstaunlich schwer, den Blick von ihren T-Shirts auf ihre tief sitzende Jeans zu senken, was auch nicht ungefährlich war, da ihre Beine ihm immer sehr gefallen hatten.
Hör auf damit!
Sie strich sich das Haar aus dem Gesicht, das immer noch blass war, was ihrer Schönheit keinen Abbruch tat. Früher war sie der Inbegriff erotischer, geheimnisvoller Weiblichkeit für ihn gewesen.
Manche Dinge änderten sich nie.
Als würde sie seinen Blick spüren, schaute sie auf, und obwohl er noch ein ganzes Stück von ihr entfernt war, schien die Luft zwischen ihnen plötzlich zu knistern.
Vor sechs Jahren war ihm die Vorstellung einer Fernbeziehung genauso fremd gewesen wie die einer ganz normalen. Er hatte sich gesagt, ihm bliebe keine andere Wahl, als sich von Kenzie zu trennen. Gleichzeitig hatte er immer gewusst, dass das nur eine Ausrede war, denn in Wahrheit hatte er mit ihr Schluss gemacht, weil sie ihm Angst gemacht hatte. Seinem wild pochenden Herzen nach zu urteilen, tat sie es immer noch.
Sie war ihm unter die Haut gegangen. Er hatte Dinge empfunden, die er nicht empfinden wollte, und deshalb war er davongelaufen wie ein Feigling.
Genau das täte er am liebsten jetzt auch wieder, aber diesmal war es Kenzie, die sich abwandte. Dustin legte ihr eine Decke um, während Brooke ihr in die Augen leuchtete und dann die Platzwunden in ihrem Gesicht abtupfte.
Kenzie saß mit geschlossenen Augen da und nickte zu irgendetwas, das Brooke sie fragte. Aidan wusste, dass sie bei Brooke und Dustin, die beide gute Freunde waren, in den allerbesten Händen war. Trotzdem ließ er noch einmal prüfend seinen Blick über sie gleiten. Sie schien einigermaßen okay zu sein, und er sagte sich, dass er nun gehen konnte.
Sich abwenden und gehen, das konnte er sehr
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