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In der Hitze der Nacht

In der Hitze der Nacht

Titel: In der Hitze der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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darauf, ihre Täuschung aufrechtzuerhalten.
    »Ich habe sie « , hörte sie J.D. sagen und spürte dann, wie er sie behutsam vom Sitz aus dem Auto hinaushob, und sie trug, als wiege sie nicht mehr als ein Kind.
    Er ließ sie nicht los, bis eine Krankenschwester bei ihnen war und anfing Fragen zu stellen. Als eine Tragbahre gebracht worden war und er sie sachte darauflegte, deckte jemand sie mit einem Laken zu.
    Jetzt wird er weggehen, sagte sie sich erleichtert.
    Er verschränkte seine Finger mit ihren. »Ich komme mit .«
    Nein, nein, lass mich in Ruhe J.D., flehte sie ihn in Gedanken an, als die Schwester ihren Puls fühlte und ein paar knappe Befehle rief, um in der Radiologie und beim Neurochirurgen im Bereitschaftsdienst Bescheid zu geben. Bitte, geh einfach.
    »Ich bin Dr. Mason « , sagte eine schroffe Frauenstimme dicht an Sables linkem Ohr. »Wissen Sie, was mit ihr passiert ist ?«
    »Sie hat heute Morgen Schläge auf den Vorder- und Hinterkopf bekommen, und vor gut dreißig Minuten ist sie gestürzt und mit der linken Schläfe aufgeschlagen .«
    Jemand schnitt an ihrer Kleidung herum. Als ihr ein kühler Luftzug über die nackte Haut streifte, hätte sie sich am liebsten verkrochen – sah er etwa zu, wie sie sie auszogen? »Haben Sie das angerichtet, Sir ?« , fragte die Ärztin mit frostiger Stimme, als sie Sables Kopfhaut absuchte.
    J.D.s Stimme nahm die gleiche Eiseskälte an. »Nein, habe ich nicht .«
    »Und was ist mit den Brandflecken an ihrer Kleidung ?«
    »Sie steckte heute Morgen in einem brennenden Haus fest « , sagte er.
    »DabeihatsiesichdenKopfdasersteMalgestoßen.DerSanitätermeinte,siekönnteeineleichteGehirnerschütterunghaben .«
    »Warum wurde sie nicht früher hergebracht ?« Die Hände der Ärztin bewegten sich behutsam über ihren Körper und hielten an ihrem Handgelenk inne. »Die Wunden hier sehen nach Verteidigung aus. Nancy, ruf den Sicherheitsdienst .«
    »Warten Sie, Doc .« Ein Rascheln von Stoff war zu hören, und das Aufklappen einer Brieftasche. »Ich bin Lieutenant Gamble vom NOPD , Mordkommission. Diese Dame ist Zeugin eines Verbrechens .«
    »Nun, jetzt ist sie jedenfalls Patientin. Ich brauche eine Aufnahme von Kopf und Brustkorb, sofort .« Die Stimme der Ärztin taute ein wenig auf, während sie die Untersuchung rasch zu Ende führte. »Sie können gehen und in der Eingangshalle warten, Lieutenant .«
    »Sie steht unter Polizeischutz. Ich bleibe bei ihr .«
    Er würde sie nicht allein lassen. Bitte, nein, sagen Sie nein.
    »Nein, das werden Sie nicht « , fauchte ihn die Ärztin an, als hätte sie ihre Gedanken gehört.
    »Tut mir leid, Lieutenant, aber so lauten die Vorschriften in diesem Krankenhaus « , sagte die Krankenschwester. »Keine Sorge – Sie können Sie sehen, sobald sie auf dem Zimmer ist .«
    »Sorgen Sie dafür, dass sie nicht auf der Patientenliste auftaucht – ich will nicht, dass irgendjemand erfährt, dass sie hier eingeliefert wurde .« J.D. war plötzlich sehr dicht bei ihr, und sie spürte wieder seine Hand in ihrem Gesicht. Er fuhr mit dem Daumen über die Linie ihrer Wange. » Je vous attendrai .«
    Ich werde auf dich warten.
    »Ja doch, ich weiß, dass sie im Mercy ist « , fauchte Billy in den Münzfernsprecher. »Ich geh rein und mach sie kalt, aber das kostet Sie fünfzig Riesen extra .«
    Die Stimme am anderen Ende der Leitung wurde ungemütlich.
    »Sie wollen mich doch nicht übers Ohr hauen « , sagte Billy und wechselte den Hörer vom linken zum rechten Ohr, als er sich umdrehte und zum Eingang der Notaufnahme spähte. »Vergessen Sie nicht, dass ich beweisen kann, was Sie getan haben .«
    Die Leitung verstummte.
    Er lächelte. »Ich sehe, wir verstehen uns. Sie bringen mir das restliche Geld morgen Nacht. Und ich rate Ihnen, nicht zu spät zu kommen .« Er knallte den Hörer auf die Gabel und ging zu dem kleinen Tankstellen-Supermarkt.
    Der Angestellte, ein junger Schwarzer, der auf einem Hocker hinter dem Tresen saß, legte die neueste Ausgabe des Hustler aus der Hand, um Billys Sixpack Bier abzukassieren. Das Geld, das Billy ihm hinhielt, sah er an, als sei es eine tote Ratte. »Da ist ja Blut dran, Mann. Das kann ich nicht annehmen .«
    »Wasch’s ab .« Billy warf die verschmierten Geldscheine auf die Theke.
    Der Angestellte war drauf und dran, den Kopf zu schütteln, überlegte es sich aber anders und stopfte das Geld in die Kasse. »Wie du willst, Mann .«
    Billy fuhr zum Besucherparkplatz der Klinik, parkte in der ersten

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