In der Hitze der Nacht
begegnete seinem milden Blick. »Louie, erinnerst du dich noch an Sable Duchesne ?«
»Natürlich .« Er dachte einen Augenblick nach. »Du hast sie auch gekannt, stimmt’s? Damals auf der Tulane ?«
Was er wohl sagen würde, wenn sie ihm erzählte, wie sehr sie und ihre Freunde das Mädchen gequält hatten?
»Ich weiß noch, dass sie mit J.D. zusammen war « , sagte Moriah und bemühte sich um einen neutralen Gesichtsausdruck. »Ich glaube, sie haben Schluss gemacht, bevor er abging .« Aufgrund dessen, was wir getan haben. »Ich kannte sie nicht besonders gut .«
»Sie war ein reizendes Mädchen. Seltsam, dass Marc mir nie etwas von ihr erzählt hat .« Louie nahm sich einen Keks und zerbröckelte ihn geistesabwesend auf seiner Serviette. »J.D. wird sich um sie kümmern .«
Seit Laure sie von der Polizei aus angerufen hatte, hatte Moriah nicht ein einziges Mal an J.D. gedacht. Als der Schalterbeamte Moriah gesagt hatte, dass er in diesem Fall ermittelte, war sie immer noch zu schockiert gewesen, um es zu registrieren. Die Fassungslosigkeit und der Schmerz in ihr wichen neuer Demütigung und Wut. J.D. hatte Sable Duchesne befragt, als Moriah sich mit ihm zum Essen treffen wollte. Terri Vincent musste das gewusst haben und hatte trotzdem kein Wort darüber verloren.
J.D. hatte Moriah kaum eines Blickes gewürdigt, als er auf dem College mit Sable zusammen gewesen war. Er war bis über beide Ohren in das Cajun-Mädchen verliebt gewesen, und jeder hatte es gewusst. Vor allem Moriah.
Ihre Gedanken waren ausschließlich bei der armen Laure gewesen, bis sie J.D. und Sable aus dem Fahrstuhl hatte kommen sehen. Sie hatte gesehen, wie J.D. sie angesehen hatte.
Das war der Hauptgrund gewesen, weshalb Moriah lieber nicht an ihn gedacht hatte. J.D. hatte sie noch nie so angesehen.
Elizabet Gamble betrat leise die Küche. »Ich habe Laure überredet, sich in ihrem Zimmer ein bisschen hinzulegen. Ich hoffe, sie schläft ein paar Stunden .« Sie begann, das Essen wegzuräumen. »Moriah, schaffst du das hier mit ihr heute Nacht? Ich komme gleich morgen früh wieder .«
Moriah nickte schnell, als sie vom Tisch aufstand, um ihr zu helfen. »Vielen Dank fürs Kommen .«
»Ich bin froh, dass du uns angerufen hast, Liebes .« Elizabet drückte ihr einen flüchtigen Kuss auf die Stirn, ehe sie sich ihrem Mann zuwandte. »Holst du das Auto, Louie? Moriah und ich räumen das hier weg .«
Ihr Mann umarmte Moriah noch einmal liebevoll und verließ dann die Küche.
Elizabets Lächeln verschwand, sobald ihr Mann außer Hörweite war. »Hast du das mit der jungen Frau gehört, die sie bei Marc gefunden haben ?«
»Isabel Duchesne .« Moriah klappte den Deckel einer Schachtel mit Geflügelleberstreifen zu. »Ich habe sie bei der Polizei gesehen .«
»Was sollte Marc mit ihr zu tun haben ?«
Moriah liebte Sable auch nicht gerade, aber J.D.s Mutter empfand nur Hass auf sie. Seine Freunde hatten das vor zehn Jahren eigentlich für Elizabet getan. Nicht, dass sie direkt auf sie zugegangen wäre und ihnen gesagt hätte, sie sollten dem Mädchen etwas antun, aber sie hatte deutlich erkennen lassen, dass es sie sehr freuen würde, wenn Sable und J.D. sich trennen würden. So waren Moriah und ihre Freunde darauf gekommen.
»Ich weiß nicht .« Sie nahm eine Handvoll Cracker und stopfte sie in eine Plastiktüte, wobei sie die meisten davon zerbrach. »Es heißt, sie hätte etwas mit ihm gehabt .«
»Ich bin sicher, dass alles Mögliche geredet wird, aber ich kannte Marc .« Elizabet knallte eine Rolle Alufolie auf den Tisch. »Er war seiner Frau niemals untreu .«
Moriah seufzte. »Bist du dir da ganz sicher ?«
»So sicher, wie ich mir mit dir bin, Schatz .« Sie legte ihr den Arm um die Schulter. »Jetzt liegt es an uns und dem Rest von Laures Freunden, dafür zu sorgen, dass die Wahrheit ans Licht kommt. Wir können das, nicht wahr ?«
»Ja .« Nur nicht die ganze Wahrheit.
J.D. rührte sich nicht von der Stelle, als Sable den Anleger hinter sich ließ und auf ihn zukam. Gantry und seine Männer machten keine Anstalten, ihr zu folgen, aber angesichts der Messer, die sie bei sich hatten, wollte er kein Risiko eingehen. Außerdem gefiel ihm ganz und gar nicht, wie der dicke Cajun Sable ansah – Gantry würde von allen den meisten Ärger machen.
Sobald sie in Reichweite war, riss J.D. sie an sich. Einen Arm um ihre Taille geschlungen, zog er sie in den Schatten und aus dem Blickfeld.
»J.D., ich – «
»Sei still .«
Zwar
Weitere Kostenlose Bücher