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In der Hitze der Nacht

In der Hitze der Nacht

Titel: In der Hitze der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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links und nach rechts um, ehe er sich erhob und zu einem losen Haufen Holz hinüberging.
    »Warum hat er Isabel am Leben gelassen ?« Terri folgte ihm. »Er hatte doch schon Marc umgebracht. Warum hat er ihr nicht auch den Schädel eingeschlagen ?«
    »Vielleicht dachte er, sie sei tot .«
    Terri ging zum Fenster hinüber und warf einen Blick auf die Seitenstraße hinunter, ehe sie sich wieder zu ihm umdrehte. »Er hat Marcs Hirn zu Brei geschlagen und verteilt dann an Isabel nur ein paar liebevolle Klapse? Klingt merkwürdig .«
    »Vielleicht war er unter Zeitdruck .«
    »Wir haben da was gefunden .« Gil kam die Treppe rauf und reichte Cort noch einen, diesmal kleineren Beweismittelbeutel. »Ein Stück von einem Schlüssel aus dem Schloss an der Vordertür. Anscheinend ist er abgebrochen .«
    Terri blickte die Treppe hinunter. »Als Ihre Jungs ankamen, war da die Eingangstür verschlossen ?«
    Gil nickte. »Sie mussten sie aufbrechen .«
    »Also hat er sie eingeschlossen. Das kaltblütige Arschloch .« Sie stieß hörbar den Atem aus. »Es handelt sich also um Mord und versuchten Mord .«
    Cort blickte wieder auf den Holzhaufen und näherte sich ihm. Er nahm ein Taschentuch aus der Hosentasche und wickelte es sich um seine Hand, während er ein längliches, schweres Kiefernholzstück herauszog. Es war zwar verkohlt, aber nicht vollständig, und ein Ende wies Splitter und dunkle Flecken entlang der Maserung auf.
    Terri und Gil kamen herüber und starrten einen Augenblick lang auf das Holz. »Scheiße .«
    Cort beobachtete ihr Gesicht. »Ist das deine Mordwaffe ?«
    »Könnte sein. Sable hat Abwehrverletzungen – Holzsplitter in den Handflächen .« Sie kaute auf ihrer Unterlippe herum. »Und Gray Huitt hat auch in Marcs Gehirn Splitter gefunden .«
    Gil drehte die Keule in seinen behandschuhten Händen und untersuchte das seltsam geformte Ende. »Das sieht aus, wie eine Art Werkzeug, aber keins, das ich kenne .«
    »Es ist ein Austernhammer .« Sie begegnete Corts Blick. »Sehr praktisch, wenn man draußen am Bayou Austern fischen geht .«
    Die kalte Luft ließ Sable zittern, als sie mit J.D.s Hilfe aufstand. Mit weichen Knien versuchte sie, sich einen festen Halt zu verschaffen, aber er ließ seinen Arm um sie gelegt, damit sie nicht hinfiel.
    »Wir können nicht zur Straße zurück « , sagte er und sah sich in der unmittelbaren Umgebung um. »Da wartet vielleicht jemand auf uns .«
    »Hier draußen können wir aber auch nicht bleiben .« Sie zog sich einen Strang nasses Seegras aus dem Kragen und schüttelte ihn sich von der Hand. »Abgesehen von den Alligatoren, den Schlangen und dem Ungeziefer wird es sehr schnell kalt, und es regnet wahrscheinlich vor dem Dunkelwerden noch einmal .«
    J.D. holte sein Handy aus der Jackentasche, hielt es hoch und konnte dabei zusehen, wie das Wasser aus dem Lederetui lief. Er zog das Handy heraus, drückte einen Knopf und hielt sich das Gerät ans Ohr. »Tot .«
    Sie blickte sich um, um sich zu orientieren und entdeckte den alten Weg, der von Gantrys Anleger fort in das Zypressenwäldchen hineinführte. »Ich weiß, wo wir heute Nacht bleiben können .«
    »Wo denn ?«
    »Die Großeltern meiner Cousine wohnen nur eine Viertelmeile von hier entfernt .« Sie kletterte die Böschung hinauf und drehte sich um, als er nicht hinterherkam. »Sie werden uns helfen, Jean-Del .«
    »So wie Gantry ?«
    Sein Widerstand war verständlich, aber sie war müde, nass und fror und hatte keine Lust, sich in einem Feld aus Giftefeu oder einem Nutrianest zusammenzurollen. »Caine gehört nicht zu meiner Familie. Die Martins schon .« Sie streckte die Hand aus. »Komm schon .«
    Nach kurzem Zögern ergriff er ihre Hand und folgte ihr in den Wald.
    Unterwegs blieb sie einmal stehen, um sich die stark lädierten elastischen OP -Schuhhüllen von den nackten Füßen zu ziehen. Glücklicherweise war der Weg weich getrampelt von Generationen von Martin-Frauen, die von zu Hause hinunter zu den Piers gegangen waren, um Martin-Männer von ihren Booten abzuholen.
    Er beobachtete sie. »Willst du meine Schuhe anziehen ?«
    Sie schielte auf seine Füße, die fast doppelt so groß waren wie ihre. »Nein, danke. Meine Füße sind ziemlich robust .« Als sie sich wieder aufrichtete, schoss ihr ein heftiger Schmerz wie ein Pfeil durch die rechte Schulter, und sie zog scharf die Luft ein. »Morgen früh bin ich sowieso ein einziger blauer Fleck .«
    »Beruhige dich .« Er legte ihr den Arm um die Hüfte, während

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