In der Hitze der Nacht
bitten, sie sich anzusehen, hörte sie Old Martin zu J.D. sagen: »Wir haben kein Telefon, aber morgen früh können Sie zum Haus meiner Enkelin gehen und ihres benutzen .«
»Meine Cousine hat einen Country Store in der Nähe der Hauptstraße « , fügte Sable hinzu und zuckte zusammen, als sie versuchte, den Gürtel ihres Morgenrocks zuzubinden, und wieder ein Schmerz ihren Arm durchfuhr.
J.D. sprang auf. »Was hast du denn ?«
»Ich glaube, ich habe mir die Schulter verrenkt. Und anscheinend hab ich mir auch den Rücken aufgeschrammt .« Vorsichtig rollte sie die Schulter und verzog das Gesicht. »Colette soll sich das mal ansehen .«
»Sie wäscht unsere Klamotten aus .« Er stand auf und trat zu ihr. »Lass mich mal sehen .«
Sie führte ihn in das kleine Badezimmer, wo sie den Morgenmantel abstreifte und ihm den Rücken zukehrte, während sie das Nachthemd aufknöpfte. »Direkt unter meinem rechten Schulterblatt .«
Er zog den Stoff so weit herunter, bis ihr oberer Rücken frei war, und murmelte etwas so leise, dass sie es nicht verstehen konnte. »Du hast ein paar böse Schürfwunden .« Er öffnete die altmodische Hausapotheke aus Blech neben dem Waschbecken und durchsuchte sie. Dann holte er eine braune Flasche und ein paar Wattebäusche heraus. »Das wird brennen .«
»Ich habe schon Schlimmeres erlebt .« Als das kalte Antiseptikum auf die wunde Stelle traf, zog Sable zischend die Luft ein, und ein brennender Schmerz breitete sich auf ihrem Rücken aus. »Au. Ich hab gelogen .«
Er betupfte die Stellen weiter und legte ihr die Hand auf die Schulter, als sie zusammenzuckte. »Ich weiß, dass es wehtut, aber halt still. Ich muss sie reinigen .« Er behandelte rasch, aber sanft jede Stelle. Dann drehte er sie herum. »Kannst du deinen Arm heben ?«
Sie hob den rechten Arm und stöhnte auf, als das Hämmern in ihrer Schulter zunahm. »Ja, aber ich will nicht .« Als sie ihn wieder sinken ließ, griff sie nach dem Revers ihres Morgenmantels, bevor er ihr über die Brüste rutschen konnte. Ihre Finger stießen gegen seine, und die Hitze stieg ihr ins Gesicht. »Tut mir leid .«
Er starrte mit dunklen, forschenden Augen auf die blasse Haut, die zwischen dem Stoff zum Vorschein kam. »Mir nicht .« Er fuhr mit den Fingern langsam über den entblößten Ansatz ihrer Brust.
Ihr Mund wurde trocken, als ihre Brustwarzen unter dem weichen Stoff hart wurden. »Tja. Also .« Sie zog den Morgenrock zusammen und drängte sich an J.D. vorbei. »Dann lass ich dich mal lieber in Ruhe duschen .«
Bevor sie die Tür erreichen konnte, bekam er sie am Ellbogen zu fassen. »Geh nirgendwo ohne mich hin « , sagte er. »Ich habe keine Lust mehr, dir durch den Sumpf hinterherzujagen .«
Sie nickte und schlüpfte hinaus.
Das Roadhouse war eines der wenigen Rasthäuser um den Bayou herum, die die Fischer aus der Region bewirteten, sowohl LKW -Fahrer als auch jeden, der an einem kalten Bier, heißen Flusskrebsen und einer ernsthaften Darts- oder Billardpartie interessiert war. Die einzigen Frauen, die den Ort aufsuchten, taten das entweder in Begleitung ihres Freundes oder Ehemannes oder waren gezielt auf eine eher kurzlebige Art von Gesellschaft aus. Die Witze waren derb, die Diskussionen laut, und jede zweite Stimme sprach Französisch.
Das Roadhouse entsprach vielleicht nicht gerade dem Geschmack der Besucher, die auf dem Weg zum Mardi Gras nach New Orleans daran vorbeifuhren, aber wenn man wissen wollte, was am Bayou so vor sich ging, war es die Informationszentrale schlechthin.
Terri Vincent zog große Aufmerksamkeit auf sich, als sie hereinkam, bis sie erkannt wurde, und die Stammgäste sich wieder dem Trinken, Essen und ihren Klagen über die Touristen zuwandten. Terri war nur ein paar Meilen entfernt von hier aufgewachsen, und obwohl die wenigsten der Einheimischen mit ihrer Berufswahl einverstanden waren, wurde sie akzeptiert, wie es nur bei einer der ihren möglich war.
Sie blieb kurz stehen und nahm den Raum in Augenschein, ehe sie den Mann, den sie suchte, am Ende der Theke im Halbdunkel sitzen sah. Seine finsteren Augen waren auf sie gerichtet, lange bevor sie herübergeschlendert war und sich auf den leeren Barhocker neben ihm schwang, aber er hieß sie mit keiner Geste willkommen. »Hey, Süßer .« Sie stupste ihn mit dem Ellbogen an. »Gibst du mir einen aus ?«
Caine Gantry blickte nicht von seinem Bier auf. »Warum? Bist du pleite ?«
»Freut mich auch, dich zu sehen. Na gut, dann bezahl ich eben
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