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In der Hitze der Nacht

In der Hitze der Nacht

Titel: In der Hitze der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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für sie wieder verloren. Diesmal für immer, und sie konnte ihm noch nicht einmal die letzte Ehre erweisen.
    Ein Rauschen und Knistern war zu hören, als Hilaire am Sendersuchknopf drehte, dann tönte plötzlich die laute Stimme eines Sprechers aus den Boxen.
    »– Zeugin entkam zu Fuß aus dem Mercy-Krankenhaus, kurz vor dem Verschwinden von Mordermittler J.D. Gamble. Bei Redaktionsschluss sagte der Chef der Mordkommission, Captain George Pellerin, die Zeugin, Isabel Marie Duchesne, habe nicht gefunden werden können und gelte jetzt als Verdächtige. Aus Kreisen des NOPD ist zu hören, dass nach ihr gefahndet wird und auch die umliegenden Verwaltungsbezirke über die Flucht der Verdächtigen informiert wurden. Staats- und Ortspolizei suchten fast fünf Stunden lang die unmittelbare Umgebung des Mercy mit Helikoptern ab, bis sie bei Anbruch der Nacht die Suche aufgaben .« Der Sprecher gab eine kurze Beschreibung von Sable durch, dann fügte er hinzu, »Falls Sie diese Frau sehen, versuchen Sie nicht, sich ihr zu nähern, sondern benachrichtigen Sie umgehend Ihre örtliche Polizei. Zu den weiteren Nachrichten – «
    Hilaire schaltete das Radio aus. Ihr Gesicht war leichenblass, und sie zitterte. » Mon Dieu, Isabel, das sagen sie über dich? Dass du jetzt eine Verdächtige bist ?«
    Sable konnte nicht mehr klar denken. »Sie fahnden nach mir .« Ein ungläubiges Lachen entfuhr ihr. »Nach mir .«
    »Die Polizei scherzt nicht mit solchen Sachen .« Hilaire schloss den Schrank. »Hört sich an, als wenn jeder Cop im ganzen Staat Louisiana nach dir sucht .«
    Sable ließ sich auf das Sofa fallen und verbarg ihr Gesicht in den Händen. »Ich glaube das einfach nicht – sie denken, ich hätte J.D. etwas getan ?«
    »Esistleicht,dichzubeschuldigen .« IhreCousinekamzuihr,setztesichnebensieundschlangihrdenArmumdieSchulter.»GenausowieSiedichdamalsanderTulanebeschuldigthaben,mitdieserSchlammschlachtangefangenzuhaben – undduweißtja,wieesausgegangenist.Siehabendirallesgenommen,wasdudirerarbeitethattest,unddichvonderSchulegeworfen .«
    »Ich habe nichts Unrechtes getan .« Sie starrte ihre Cousine an. »Das muss doch etwas zählen .«
    »Das hat es das letzte Mal auch nicht, chère .«
    »Jean-Del – «
    Hilaire legte Sable einen Finger auf die Lippen. »Du hörst mir jetzt zu, denn das hier ist eine ernste Sache. Wenn Sie dich finden, und das werden sie, werden sie ihn zu einer Entscheidung zwingen .«
    Sable zuckte zusammen. »Nein. So wird es nicht kommen .«
    »Doch,daswirdes, chère. Sowirdesimmersein.J.D.wirdesnichtgefallen,abersoistdasLeben.EristKreole,dubisteineCajun.DieseLeuteausderStadtgehörenzuseinerFamilie,zuseinemJobundallem,waserkenntundliebt.DubistnureineVerflossene,Süße .« Siesahsienachdenklichan.»Siesindnichtsovielandersalswir.Wirtundasselbefürunseresgleichen .«
    »Er wird zu mir stehen « , beharrte Sable. »Er wird nicht zulassen, dass sie mich verhaften .«
    »Im Moment vielleicht nicht. Aber wenn die Zeit kommt, eine Wahl zu treffen, was glaubst du, für wen er sich entscheidet ?« Ihre Cousine sah traurig aus. »Sable, denk nach. Es steht nicht bloß die Liebe auf dem Spiel. Nicht bloß ein Stipendium. Sondern dein Leben .«

9
     
    DerGardenDistrictmochtevielleichtdaslieblichsteJuwelinderKronevonCrescentCitysein,aberTerriVincenthattesichnichteinmalinUniformaufStreifeinseinenkurzen,engen,mitSchlaglöcherndurchsetztenStraßenbesonderswohldortgefühlt.Alles,vondengrünen,strombetriebenenStraßenbahnen,diedieSt.CharlesAvenueentlangfuhren,bishinzudenmanikürtenJewelBoxGardensunddenschickenkleinenBuchläden,warfürihrenGeschmackimmerschoneinkleinwenigzuprotziggewesen.SiefühltesichmehrimQuarterzuHause,wodasLebenfreiundleichtwarunddieStundenvondenGlockenderSt.LouisCathedralgezähltwurden,diejedesRechtzurProtzigkeithatte.
    Zu viele extravagante Anwesen, dachte sie, während sie in die hintere Zufahrt von Marc und Laure LeClares elegantem Haus einbog. I n solchen Häusern leben die Leute nicht – sie verwalten sie wie Museen.
    Die Witwe von Marc LeClare musste eine private Sicherheitsfirma beauftragt haben, das Grundstück zu bewachen, denn eine kleine Armee uniformierter Wachmänner hielt die Reporter und Paparazzi davon ab, ihr Lager dort aufzuschlagen. Als einer von ihnen an Terris Fenster klopfte, ließ sie es herunter, um ihre Polizeimarke vorzuzeigen.
    »Detective Vincent und Fire Marshal Gamble « , sagte sie zu ihm. »Wir haben einen Termin bei Mrs LeClare .«
    »Gut .« Der Wachmann sah

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