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In der Hitze der Nacht

In der Hitze der Nacht

Titel: In der Hitze der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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Druckknopf, keine Schnürung oder irgendwas fühlen, woran man ziehen konnte. »Hat der mich angenäht, oder was ?«
    Endlich polterte der »Vom Winde verweht«-Wagen durch ein paar Schlaglöcher und dann auf die Straße, und Sable sah hinunter, wo die Eskorte der Darsteller ihres Themas ihre Positionen rund um das schwebende Plantagenhaus einnahmen. Sie waren wie Südstaaten- und Unions-Soldaten gekleidet und marschierten in Doppelreihen, während sie die Gewehre, die sie trugen, herumwirbeln ließen.
    »Hey, Scarlett !« , rief ein Mann in der Menge. »Hier unten !« Er trug die Maske eines weinenden Clowns. »Wirf was her !«
    Sie pflückte eine der Perlenketten von ihrem Unterarm und warf sie dem erfreuten Mann zu. Sobald er sie aufgefangen hatte, riefen ihr ein Dutzend weiterer Stimmen etwas zu, und ein Gewirr aus Händen streckte sich über die Absperrung.
    »Wirf eine zu mir her !«
    »Hierher, Süße, gleich hier !«
    »Ich pfeif auf die Perlen, meine Schöne !«
    Ein paar Minuten lang konzentrierte sie sich darauf, zu lächeln und ihre Perlen in die Menge zu schleudern. Dann stieß etwas gegen ihren Arm, und sie ließ ein paar Halsketten fallen. Der Sicherungsgurt fing sie auf, als sie versuchte, sich zu bücken und sie aufzuheben, und im selben Augenblick packten sie zwei Hände an den Hüften.
    »Keine Bewegung .«

11
     
    Sobald sie seine Stimme hörte, tat Sable genau das Gegenteil von dem, was er sagte – oder sie versuchte es zumindest. Der Gurt hielt sie fest an die Stangen gebunden. »Jean-Del. Woher wusstest du, dass ich es bin ?«
    »Ich bin dir vom Zelt aus gefolgt .« Er beugte sich näher zu ihr und sagte mit dem Mund dicht an ihrem rechten Ohr: »Ich hatte dir doch gesagt, dass ich es satthabe, dir hinterherzujagen, Isabel .«
    Von Neuem wallte die Wut in ihr auf. »Ich brauch deine Hilfe nicht. Du verhilfst mir höchstens zu einer Fahndung .«
    »Denk dir mal einen neuen Text aus, Baby. Nein, was hat Rhett im Film zu ihr gesagt? ›Man sollte Sie oft küssen .‹« Er knabberte am Bogen ihres Ohrs, so fest, dass es beinahe schmerzte, bevor er sie auf dieselbe Stelle küsste. »›Und zwar jemand, der’s versteht .‹«
    Vor ihr kreischten und winkten Maskierte und Kostümierte und riefen ihr immer noch zu, dass sie ihnen etwas zuwerfen solle.
    »Na los .« J.D.s gedämpfte Stimme wurde schroff. »Gib denen wenigstens, was sie wollen .«
    Sie spürte, wie er sich dichter an sie presste, und ihre Hand zitterte, als sie mehrere der knallbunten Ketten in die Menge schleuderte. Sie blickte über die Schulter und stellte schockiert fest, dass er ebenfalls eine Maske aufgesetzt hatte – eine schwarze Piratenmaske mit Goldrand. Diese, das schwarze T-Shirt und die schwarze Hose machten ihn vor dem schwarzen Satinhintergrund so gut wie unsichtbar. »Was machst du hier ?«
    »›Oh, diese wankelmütigen Frauen !‹« Sein Atem streifte ihren Nacken. »Warum bist du diesmal weggelaufen? Dachtest du, dass du es nicht durchziehen könntest? Hattest du genug davon, mich nur zu benutzen ?«
    »Ich habe dich nie benutzt .« Sie wand sich in dem Gurt und versuchte, von ihm wegzukommen. »Ich kann selbst auf mich aufpassen. Ich brauche dich nicht .«
    »Falsch .« Er presste seine Hände gegen die Samtfalten ihres Rocks und ließ sie zu den Außenseiten ihrer Oberschenkel hinabgleiten. »Du bist genauso wie sie, weißt du. ›Du bist wie ein Dieb, der nicht bedauert, dass er gestohlen hat, sondern darüber traurig ist, dass er brummen soll .‹«
    »Ich bin nicht Scarlett O’Hara, und ich komme nicht ins Gefängnis. Ich habe nichts Unrechtes getan .« Wenn sie ihn wütend genug machte, würde er sie vielleicht in Ruhe lassen. »Aber du. Lauf lieber schnell nach Hause, bevor deine Mama herausfindet, dass du wieder mit dem Abschaum aus dem Sumpf rummachst «
    »Rummachst ?« Er lachte, tief und hässlich. »Baby, ich mache nicht rum .«
    Sie dachte daran, wie er sie zuvor im Cottage angefasst, benutzt und gequält hatte, um zu bekommen, was er wollte. »Wenn du Sex willst, kannst du dir doch auf der Straße eine aufgabeln « , sagte sie mit kalter Stimme, während sie wieder eine Kette in die Menge warf.
    »Wozu die Umstände, wenn das, was ich will, doch in Reichweite ist ?« Er bückte sich, griff nach dem hinteren Rand ihres Reifs und hob ihn hoch, bis ihr die kühle Abendluft über die Hinterseite ihrer Oberschenkel strich. »Du willst es doch genauso wie ich. Bist du deswegen weggelaufen? Weil du davor

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