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In der Hitze der Nacht

In der Hitze der Nacht

Titel: In der Hitze der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Gogoll
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kannst.« Sie schmunzelte.
    »Ich hatte nicht vor dich abzulehnen«, brummelte Mar. »Ich dachte, ich könnte mich mit dir einigen.«
    »Wegen unserer persönlichen . . . Beziehungen?« Kathrin hob die Augenbrauen. »Du weißt, daß ich so etwas nicht mache.«
    »Das verlange ich ja auch gar nicht.« Mar ließ sich in den Besucherstuhl vor Kathrins Schreibtisch fallen. »Aber ich kann es nicht zulassen, daß jemand unschuldig verurteilt wird, nur aufgrund von gefälschten Indizien.«
    »Indizienprozesse sind immer ein Problem. Ich mache so etwas nicht gern«, sagte Kathrin. »Insofern wäre ich froh, wenn ich das vermeiden könnte. Aber um das zu können, müßtest du mir Beweise vorlegen, daß die Indizien tatsächlich gefälscht sind. Und das kannst du nicht.«
    »Bis jetzt hat Tina –« Mar unterbrach sich schnell und fuhr dann fort: »Frau Bauer mir leider keine Anhaltspunkte dazu geliefert. So sehr ich das auch bedauere.«
    »Nenn sie ruhig Tina.« Kathrins Mundwinkel verzogen sich. »Im Bett sagst du bestimmt auch nicht Frau Bauer zu ihr.«
    »Du bist doch eifersüchtig.« Mar legte argwöhnisch den Kopf schief.
    Kathrin schüttelte den Kopf. »Nein. Aber ich möchte nicht, daß du dich in etwas Aussichtsloses verrennst, nur wegen irgendwelcher . . . Gefühle. Dazu bist du eine viel zu gute Anwältin.«
    »Nicht gut genug offenbar.« Mar kaute auf ihrer Unterlippe herum. »Es muß doch irgend etwas geben. Auch wenn du mir nicht glaubst, aber Tina hat es wirklich nicht getan.«
    »Das ist keine Frage von glauben, es ist eine Frage der Beweise«, erwiderte Kathrin. »Selbst wenn es nur Indizien sind. Ich kann nicht irgendwelchen Hirngespinsten nachjagen und dafür mir vorliegende Beweise ignorieren. Ich bin Staatsanwältin.« Als Mar sie nur unwillig anstarrte, seufzte sie. »Komm schon, Mar. Du weißt, daß das nicht in meiner Macht liegt. Nicht im entferntesten. Selbst wenn ich verliebt in sie wäre.«
    »Verliebt?« Mars Kopf ruckte hoch. »Wer hat gesagt, daß ich verliebt in sie bin?«
    Kathrin hob beschwichtigend eine Hand. »Nenn es, wie du willst. Auf jeden Fall liegt dir viel an ihr. Wie gesagt, es stört mich nicht.«
    »An dir liegt mir auch viel«, sagte Mar.
    Kathrin verzog die Lippen. »Das will ich auch gehofft haben«, bemerkte sie leicht spöttisch. Sie lehnte sich zurück und runzelte die Stirn. »Wir beide können da nicht mehr viel tun. Ich könnte noch mal die Polizei losschicken, aber ich denke, das wird auch nichts bringen. Auf legalem Wege sind alle Mittel ausgeschöpft.«
    »Auf legalem Wege . . .«, wiederholte Mar. Sie verzog unzufrieden das Gesicht. »Leider sind mir da genauso die Hände gebunden wie dir. Obwohl ich am liebsten bei Bruhns einsteigen und den Computer suchen würde. Oder irgend etwas anderes, was seine Geschichte zum Einsturz bringt.«
    »Das habe ich als Staatsanwältin jetzt überhört«, sagte Kathrin. »Falls du dich tatsächlich als Fassadenkletterin betätigen willst, weiß ich von nichts.«
    Mar zuckte die Achseln. »Ich bin zwar sportlich, aber so sportlich denn doch nicht. Es müßte schon jemand sein, der das von Berufs wegen macht. Aber leider sind meine Kontakte zur Unterwelt auch eher beschränkt.«
    »Gott sei Dank, würde ich sagen.« Kathrin schien zu überlegen. »Aber Unterwelt muß es vielleicht auch gar nicht sein.«
    Mar schaute sie an und hob fragend die Augenbrauen.
    »Ich kenne da eine Polizistin«, Kathrin korrigierte sich, »eine ehemalige Polizistin heißt das, die jetzt privat arbeitet. Als Bodyguard, aber auch für private Ermittlungen. Ich glaube, manchmal treibt sie auch Schulden ein, wenn die Schuldner nicht bezahlen wollen.« Sie schmunzelte leicht. »Wenn du sie siehst, wirst du verstehen, warum die meisten dann lieber bezahlen.«
    »Ach?« Mar lauschte Kathrins Ausführungen sehr interessiert.
    »Ich kann dir ihre Nummer geben«, fuhr Kathrin fort. »Aber es wäre mir lieb, wenn du mich nicht erwähnen würdest.« Sie griff nach einem Zettel und schrieb etwas auf.
    Mar grinste. »Hattest du mal was mit ihr?«
    Kathrin blickte auf. »Das geht dich nichts an.« Sie wirkte unwillig. »Aber als Staatsanwältin darf ich nicht in so etwas verwickelt sein. Ich habe dir die Nummer nur gegeben, weil du nach Gartentips gefragt hast. So was macht sie nämlich manchmal auch.«
    »Ich habe überhaupt keinen Garten«, sagte Mar.
    Kathrins Mundwinkel zuckten. »Dann eben nach Rezepten. Das ist ebenfalls nicht dein Spezialgebiet. Da

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