Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
In der Hitze der Nacht

In der Hitze der Nacht

Titel: In der Hitze der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Gogoll
Vom Netzwerk:
könntest du ruhig etwas Unterstützung gebrauchen.«
    »Nach deiner Beschreibung sieht sie eher wie Schwarzenegger aus. Dann sind Rezepte wohl auch nicht gerade ihr Spezialgebiet«, vermutete Mar.
    »Wer sagt, daß Schwarzenegger nicht kochen kann?« fragte Kathrin. Sie reichte Mar den Zettel. »Ruf sie an. Vielleicht hat sie eine Idee. Sie ist gut in so was.«
    »Danke.« Mar nahm den Zettel und steckte ihn ein. »Möglicherweise hat Tina ja aber auch recht, und er hat schon alles vernichtet«, bemerkte sie etwas zweifelnd.
    Kathrin wiegte den Kopf. »Meine Erfahrung mit Kriminellen ist, daß sie gern irgend etwas als Trophäe behalten«, sagte sie. »Unter Umständen hast du Glück.«
    »Du bist ein Schatz, Kathrin.« Mar lächelte sie an.
    »Ah, glaub das nicht.« Kathrin winkte ab. »Ich führe nur nicht gern Indizienprozesse, wie ich schon sagte. Also wäre es auch in meinem Interesse, wenn ihr etwas findet.«
    »Du glaubst also nicht mehr, daß Tina schuldig ist?« Mar hob die Augenbrauen.
    »Ich glaube das, was ich beweisen kann.« Kathrin schaute sie ernst an. »Egal ob sie schuldig ist oder nicht.«
    Mar seufzte. »Dann bleibt mir wohl nichts anderes übrig, als Beweise für ihre Unschuld zu finden«, sagte sie.
    »So ist es.« Kathrin nickte.
    Mar stand auf und ging zur Tür.
    »Mar?« Kathrins Stimme hielt sie zurück.
    »Ja?« Mar drehte sich um.
    »Ich würde mich freuen, wenn ich den Prozeß nicht führen müßte.« Kathrins Mundwinkel hoben sich leicht. »Wirklich.«
    Mar lächelte. »Du bist doch ein Schatz.«
    Dann öffnete sie schnell die Tür und ging hinaus.

24
    M ar blickte sich in dem Fitneßstudio, das sie gerade betreten hatte, um. Sie mochte Fitneßstudios nicht, sie holte sich ihre Fitneß lieber beim Joggen im Wald oder auf dem Tennisplatz. Die enge Atmosphäre eines Studios mit lauter schwitzenden Menschen stieß sie schon seit jeher ab.
    Und dieses Fitneßstudio hier hatte dabei noch eine ganz besondere Qualität: es war eine richtige Muckibude. Frauen sah man hier kaum, und wenn, waren sie nicht sofort als Frauen zu erkennen. Sie waren die Art muskulöser Bodybuilderinnen, deren Geschlecht nur dadurch zu erraten war, daß sie über ihren nicht vorhandenen Brüsten die Andeutung eines BHs trugen.
    »Kann ich dir helfen, Kleine?« Eine Alltagsausgabe von Sylvester Stallone, protzende Muskeln unter sonnengebräunter Haut, strahlte sie aus perlweißen unechten Zähnen an.
    Mar mußte fast lachen. Es kam selten vor, daß man sie als klein bezeichnete. Sie war größer als die meisten Leute, die sie kannte, auch als dieser Mann. »Möglich«, sagte sie. »Ich suche Heidi.«
    »Heidi . . .« Er runzelte die Stirn und schaute sich um. Rundherum ächzten Maschinen unter Hunderten von Kilos, die von strammen Armen und Beinen gestemmt oder gezogen, gedrückt oder gehoben wurden. »Hab’ sie heute noch nicht gesehen. Ist aber auch noch ein bißchen früh für sie. Sie schläft gern lange.« Er grinste Mar an. »Aber ich könnte dir auch ein paar Maschinen zeigen. Siehst ja nicht schlecht aus. Aus dir könnte man was machen. Fehlt nur noch ein bißchen Substanz.«
    »Laß mal, Freddy, die Kleine gehört zu mir.« Eine tiefe Stimme sprach sie von hinten an.
    Schon wieder Kleine . Mar drehte sich innerlich kopfschüttelnd um, aber sofort bemerkte sie, daß die Bezeichnung diesmal angemessen war. Die Frau, die vor ihr stand, war ein ganzes Stück größer als sie selbst, mindestens einsneunzig, wenn nicht mehr. »Heidi?« fragte sie erstaunt. Es gab keinen Namen, der weniger zu dieser Gladiatorenerscheinung paßte.
    »Ja.« Die tiefe Stimme brummte wie ein gut geölter Diesel.
    Schon am Telefon hatte Mar diese Stimme irritierend gefunden. Jetzt, verbunden mit der körperlichen Präsenz, paßte sie zwar, aber die Irritation ließ dennoch nicht nach. »Können wir uns irgendwo unterhalten?« fragte sie.
    »Du kannst dich mit mir unterhalten, während ich trainiere«, erwiderte Heidi und ließ gleichzeitig ihre Trainingshose zu Boden fallen, was stramme Schenkel und einen noch strammeren Po zum Vorschein brachte. Sie hob die Hose auf und warf sie auf eine Bank in der Ecke. Eine Jacke trug sie gar nicht erst, nur ein Muscle-Shirt. »Komm mit.«
    Mar folgte dem laufenden Berg Muskeln unerschrocken. Kathrin hatte nicht zu viel versprochen. Aber aus naheliegenden Gründen fragte Mar sich, was Kathrin mit dieser Frau im Bett gemacht hatte. Sie konnte sich dieses Muskelpaket nicht mit Kathrin

Weitere Kostenlose Bücher