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In der Hitze der Nacht

In der Hitze der Nacht

Titel: In der Hitze der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Gogoll
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Grund für die Kündigung und für die Anzeige wäre vom Tisch, und niemand muß erfahren, was Sie sonst noch alles so angestellt haben.«
    »Meinen Job bin ich dann aber auch los«, brummte Bruhns.
    »Aber nur wegen ein bißchen Schusseligkeit und nicht wegen Diebstahl, Veruntreuung, Betrug, sexueller Belästigung und was man da sonst noch so alles finden könnte«, sagte Mar. »Ihr Zeugnis wird vielleicht nicht erstklassig ausfallen, aber Sie werden bestimmt wieder einen Job finden.«
    Bruhns verzog das Gesicht. »Wie kann ich sicher sein, daß da nicht noch was nachkommt?«
    Mit einem schnellen Griff umfaßte Heidi seinen Arm und verdrehte ihn leicht. »Glaub mir, mein Engel, du kannst ganz sicher sein – hundertprozentig sicher –, daß da etwas nachkommt, wenn du das nicht alles wieder in Ordnung bringst.« Sie drehte seinen Arm noch etwas mehr, bis er aufkeuchte. »Zwei gebrochene Arme und Beine – dann nimmt dich wohl keiner mehr.«
    »Ist gut, laß mich los!« Bruhns stöhnte auf.
    »Nicht, bevor nicht alles klar ist«, erwiderte Heidi gemütlich. »Ich habe mir auch schon mal ein paar amerikanische Filme angesehen. Da hacken sie den armen Kerlen gern mal ein paar Finger ab«, ihr Blick wanderte tiefer, »ganz zu schweigen von dem, woran euch Jungs ja so viel liegt. Glaub mir, wenn auch nur ein Stäubchen auf Tinas Personalakte bleibt, dann wirst du nicht mehr viel Freude am Leben haben. Oder an den Frauen.«
    »Okay, okay.« Bruhns versuchte Heidi abzuschütteln. »Ich hab verstanden. Die Kleine wird völlig rehabilitiert.« Er verzog bösartig das Gesicht. »Ich hätte es ihr doch besorgen sollen, dann hätte ich wenigstens was davon gehabt. Verdammtes Luder.«
    Heidis Knie bewegte sich so schnell zwischen seine Beine, daß sein Stöhnen erst kam, als er unter ihrem Tritt und dem gleichzeitigen Schlag in seine Magengrube auf den Boden sank und ein unangenehm knackendes Geräusch seinen Sturz begleitete.
    Er schrie auf und hielt sich den Arm, der merkwürdig verdreht an seiner Schulter hing. »Er ist gebrochen!« stieß er brüllend und um Atem ringend hervor. »Du hast mir den Arm gebrochen!«
    »Sei froh, daß es nicht dein Schwanz ist«, versetzte Heidi trocken. »Das hättest du verdient. Vielleicht hindert dich das für eine Weile daran, irgendeine Frau anzufassen. Das wäre ja wenigstens etwas.«
    »Auf jeden Fall wissen Sie jetzt, daß es ernst ist«, sagte Mar, die ihre Freude über Bruhns Bestrafung kaum verbergen konnte. Auch wenn das das, was er Tina angetan hatte, nicht rückgängig machen konnte, hatte er doch nun wenigstens eine unangenehme Erinnerung daran.
    Heidi grinste auf ihn hinunter, völlig unbeeindruckt von seinem schmerzerfüllten Stöhnen. Dann blickte sie zu Mar hinüber. »Ich habe übrigens auch noch ein paar Photos für Tina – sie konnte ja jetzt leider nicht hier dabeisein. Aber vielleicht entschädigen die Bilder sie wenigstens etwas. Das baut auf.« Ihr Grinsen wurde noch breiter.
    Mar verzog zweifelnd das Gesicht. »Ich weiß nicht, ob sie das so aufbauend finden wird. Nachher hat sie noch Mitleid mit dem Kerl. Das traue ich ihr glatt zu.«
    »Muß eine süße Frau sein«, sagte Heidi.
    Ja. Ja, das ist sie, dachte Mar, aber sie sagte es nicht laut. »Schaff ihn weg«, wies sie Heidi an. »Du wirst ihn wohl ins Krankenhaus bringen müssen. Wir wollen ja nicht, daß etwas zurückbleibt.« Sie spitzte angelegentlich die Lippen. »Ich mache seine Aussage fertig. Dann kann er sie unterschreiben, wenn er verarztet worden ist.« Sie hob fragend die Augenbrauen. »Du hast ihm doch hoffentlich den richtigen Arm gebrochen? Er kann doch noch schreiben, oder?«
    »Klar.« Heidi zog Bruhns hoch, der erneut gequält aufstöhnte. »Er ist Rechtshänder. Ich habe ihm den linken Arm gebrochen.«
    »Dann ist es ja gut.« Mar schaute Bruhns an. »Vielen Dank, Herr Bruhns, für Ihre Mitarbeit. Das ist sehr freundlich von Ihnen.«
    Bruhns knurrte nur, während Heidi ihn aus dem Büro hinausschob.

27
    » A ch, endlich erreiche ich dich.« Mar seufzte hörbar erleichtert auf.
    »Ja, ich –« Tina schien zu zögern. »Ich hatte das Handy abgestellt.«
    »Ich habe mir schon Sorgen gemacht«, sagte Mar, »daß dir etwas passiert sein könnte. Aber als ich im Haus deiner Familie anrief, sagte man mir, daß es dir gutgeht. Haben sie dir nicht ausgerichtet, daß ich angerufen habe?«
    »Nein.« Tina wirkte irritiert. »Wann war das?«
    »Vor zwei Tagen«, sagte Mar.
    »Mir hat niemand

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