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In der Hitze der Nacht

In der Hitze der Nacht

Titel: In der Hitze der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Gogoll
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die Firma verkaufen oder deiner Familie überlassen – ganz wie du möchtest. Aber ich bitte dich, Tina –«, sie drehte sich auf die Seite, um Tina anschauen zu können, »denk doch auch mal an dich selbst. Was ist so schlimm daran, wenn du das Erbe annimmst? Selbst wenn du ihnen die Hälfte abgibst, hast du immer noch genug übrig, um für den Rest deines Lebens sorgenfrei leben zu können. Du könntest Weltreisen machen –«
    »Entschuldige bitte.« Tina unterbrach sie. »Aber das habe ich mein ganzes Leben lang getan. Mit meiner Mutter. Ich bin froh, wenn ich mal an einem Ort bleiben kann.«
    Mar betrachtete sie. »Deshalb hat es dir hier so gut gefallen, nicht wahr? Das ist ein Ort, wo man bleiben kann. Wo einen keiner stört, keiner verlangt, daß man weiterzieht.« Sie nickte nachdenklich. »Ja, das verstehe ich.« Sie lächelte. »Für die meisten Menschen ist Wegfahren die Erholung. Für dich ist es das Bleiben.«
    »Genau.« Tina schaute ebenfalls zum Haus hinauf. »Ich hatte es mir so ruhig vorgestellt hier.«
    »Das ist es ja auch«, sagte Mar. »Du kannst hier leben, wenn du willst. Es ist dein Besitz.«
    Langsam schüttelte Tina den Kopf. »Nein, es ist ihrer. Sie sind daran gewöhnt, hier zu leben. Ich werde sie nicht vertreiben.«
    »Das verlangt ja auch niemand von dir.« Weil sie Tina überzeugen wollte, beugte Mar sich über sie. »Du kannst hier mit ihnen leben oder ohne sie. Du kannst dir ein anderes Haus kaufen, ebenso ruhig wie dieses, einen Einödhof, wenn du willst . . . das liegt alles im Bereich deiner Möglichkeiten. Ich glaube, das hast du immer noch nicht begriffen.«
    Tina schaute sie an, antwortete aber nicht. Ihre Augen musterten Mars Gesicht, das über ihr schwebte, als ob sie es noch nie gesehen hätte.
    Mar fühlte die Anziehung wie ein Bleigewicht auf ihren Schultern. Sie war Tinas Mund schon so nah . . .
    Sie versuchte dagegen anzukämpfen, aber es gelang ihr nicht. Langsam senkten sich ihre Lippen auf Tinas, berührten sie, kosteten sie wie eine süße Frucht, deren Geschmack so überwältigend war, daß man ihn nur in kleinen Dosen genießen wollte.
    Der Kuß war noch süßer als jede Frucht es sein konnte. Mar versank darin, Tinas Lippen öffneten sich, Mar glitt hinein in den lockenden Mund, der sie, wie es schien, erwartete.
    Tina lag unter ihr und rührte sich nicht. Sie hatte die Augen geschlossen.
    Mar beendete den Kuß, zog sich zurück, betrachtete sie. Ich liebe dich, dachte sie erneut. Und ich kann es dir nicht sagen. Du könntest im Moment wohl nichts damit anfangen. Du hast andere Sorgen. Und dann war da ja auch noch dieses eindeutige »Ich liebe dich nicht, Mar«, das Mar immer noch in den Ohren klang. Auch wenn sie damals gedacht hatte: Gut, daß es so ist, denn ich liebe dich auch nicht. Aber das war wohl ein Irrtum gewesen.
    »Ich möchte gern mit dir schlafen, Mar«, sagte Tina und schlug die Augen auf. »Ich brauche ein bißchen Entspannung nach all diesen –«
    Mar fühlte das sehnsuchtsvolle Ziehen in ihrem Bauch, das immer mehr zunahm. »Hier? Jetzt?« fragte sie erstaunt.
    »Der Pavillon ist ziemlich abgelegen«, sagte Tina. »Wie gesagt hat mich dort noch nie jemand gestört.«
    »Das kommt ein bißchen«, Mar schluckte, »überraschend.«
    »Du willst nicht?« Tina schaute sie mit klarem Blick an.
    »Das ist die dümmste Frage, die du je gestellt hast.« Mar beugte sich schon wieder über sie, um sie zu küssen. »Wenn ich etwas will, dann das.« Sie versank erneut in Tinas Mund, und ihre Hand begann an Tinas Seite hinabzuwandern.
    Tina seufzte leise an Mars Lippen. Ihre Hüften hoben sich Mar entgegen, bewegten sich hin und her. »Der . . .«, sie schob Mar so weit von sich, daß sie sprechen konnte, »Pavillon . . .«, keuchte sie.
    »Hm.« Mar grinste sie an. »Das hätte ich doch glatt vergessen.« Sie sprang schnell auf die Füße und streckte Tina die Hand hin. »Komm.«
    Tina nahm die Hand und ließ sich hochziehen. Schon während sie noch das Gras von ihrer Kleidung klopfte, drehte sie sich um. Die paar Schritte zum Pavillon waren ihnen beiden fast zu lang. Als sie ihn betraten, sanken sie augenblicklich zu Boden. Nun war von draußen nicht mehr zu sehen, daß überhaupt jemand hier war.
    Mar begann Tinas Bluse aufzuknöpfen. »Tina . . .«, flüsterte sie. Tinas Brüste hoben sich ihr entgegen, als hätten sie nur auf sie gewartet. Der Stoff der Bluse war schnell zur Seite geschoben, und Tinas BH bot auch nur wenig

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