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In der Hitze der Nacht

In der Hitze der Nacht

Titel: In der Hitze der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Gogoll
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fast tierischer Laut kam von Tina. Sie krallte sich in Mars Hüften, erstarrte, noch einmal zuckten ihre Schenkel unter Mars Griff, dann lag sie still. »Tut . . . tut mir leid«, flüsterte sie.
    »Weshalb?« Mar streichelte Tinas nasse Venushöhle leicht mit ihren Fingern. Das rote Fleisch zuckte immer noch in den Nachwehen des Höhepunktes.
    »Weil . . . weil ich nicht auf dich gewartet habe.« Tina hauchte es nur, zum Sprechen war sie zu schwach.
    Mar drehte sich um, legte sich neben sie und schaute sie zärtlich an. »Du mußt nicht auf mich warten. Du mußt einfach nur du sein. Du solltest wirklich lernen, an dich selbst zu denken.«
    Tina betrachtete sie mit einem merkwürdigen Blick. Plötzlich verschleierten sich ihre Augen. Sie schluckte, ihr Gesicht verzog sich fast krampfartig, als ob sie gegen irgend etwas ankämpfte, aber anscheinend schaffte sie es nicht, denn plötzlich entrangen sich kleine, unterdrückte Schluchzer ihrer Kehle, und die erste Träne rann über ihre Wange. »Tut mir leid«, wiederholte sie mit einem panikartigen Blick, sprang auf, zog schnell ihre Hose an und rannte davon, während sie die Bluse nur notdürftig über ihrer Brust zusammenhielt.
    Mar wollte ebenfalls aufspringen, aber auch sie mußte sich erst einmal anziehen. Sie sah Tina gerade noch im Haus verschwinden. »Was ist denn jetzt wieder los?« murmelte sie verwirrt. »Ich brauche definitiv mal eine Liste von Dingen, die ich in ihrer Gegenwart nicht sagen sollte. Wäre gut, wenn ich das vorher wüßte.«
    Sie seufzte, schloß den Knopf an ihrer Hose und warf ihre Jacke über. »Und jetzt? Was mache ich jetzt?«
    In diesem Moment klingelte ihr Handy. Kathrins Nummer. Sie überlegte eine Sekunde, dann nahm sie ab.
    »Störe ich?« fragte Kathrin.
    Mar warf noch einmal einen Blick zum Haus hinüber. »Nein, kann man nicht so sagen«, antwortete sie. »Ich war sowieso gerade . . . fertig.« Kathrin sprach nicht sofort weiter, was Mar verwunderlich fand. »Was ist?« fragte sie. »Ich bin nicht in Bonn, ich bin am Starnberger See. Wolltest du dich mit mir treffen? Das geht im Moment nicht.«
    »Ich . . . Ja«, sagte Kathrin. »Ich hätte mich gern mit dir getroffen. Aber wenn es gerade nicht geht . . .« Sie brach ab, und Mar hörte, wie sie Luft holte. »Ich wollte dir nur eine Neuigkeit mitteilen.«
    »Eine Neuigkeit?« Mar setzte sich auf die Bank im Pavillon. »Du hast das Verfahren doch niedergeschlagen. Ich bin gerade bei Tina, um es ihr zu sagen. Hat sich da etwas Neues ergeben?«
    »Nein.« Kathrin lachte leicht. »Damit hat es nichts zu tun. Das ist alles erledigt.«
    »Was ist es dann?« fragte Mar.
    »Ich bin Richterin«, platzte Kathrin plötzlich heraus.
    Mar stutzte. »Was?«
    »Sie haben mich ans Oberlandesgericht abgeordnet. Heute habe ich es schriftlich bekommen.« Kathrin wirkte ausgesprochen aufgekratzt.
    »Nach Köln?« fragte Mar.
    »Nein, nach Hamm.«
    »Oh.« Mar überlegte kurz. »Also nicht so ganz um die Ecke.«
    »So weit auch wieder nicht«, sagte Kathrin. »Zirka hundertfünfzig Kilometer. Anderthalb Stunden über die Autobahn, oder etwas mehr.«
    Mar begann zu lächeln. »Und das wolltest du feiern. Tut mir leid, daß ich nicht da bin.«
    »Ja, mir auch«, sagte Kathrin. »Wäre schön gewesen.«
    »Ich könnte zwar sofort losfahren«, sagte Mar, »aber dann komme ich mitten in der Nacht in Bonn an. Sind ja doch mehr als sechs Stunden Fahrt von hier zurück. Mehr wahrscheinlich mit all den Staus und Baustellen. Ich wollte eigentlich erst morgen kommen und hier noch übernachten.«
    »Mit Tina?« fragte Kathrin.
    Mar zögerte, bevor sie antwortete. »Nein, das wohl nicht«, sagte sie dann.
    Kathrin zögerte auch. »Wie geht es ihr?« fragte sie nach einer Weile. »Sie müßte doch jetzt sehr froh sein, daß alles so gut abgelaufen ist.«
    »Oh . . . ja . . . ich glaube, das ist sie.« Mar wußte nicht, was sie sagen sollte. »Sie . . . hat aber noch andere Sachen im Kopf. Ist alles nicht so einfach.«
    »Anwaltsgeheimnis?« fragte Kathrin.
    »Ja.« Mar schluckte. »Es hat nichts mit dem Fall zu tun, den du bearbeitet hast.«
    »Hast du ihr gesagt, daß du sie liebst?« Kathrins Stimme klang neutral.
    »Kathrin . . . ich . . . wirklich . . .« Mar wand sich.
    »Was wirklich?« fragte Kathrin. »Es ist offensichtlich, daß du das tust. Denkst du nicht, sie sollte es wissen?« Sie lachte. »Es reicht wohl kaum, wenn ich es weiß.«
    Mar atmete tief durch. »Sie hat mir

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