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In der Hitze der Wüstensonne - Out of Sight

In der Hitze der Wüstensonne - Out of Sight

Titel: In der Hitze der Wüstensonne - Out of Sight Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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wir im Kreis?«
    »Wir laufen im Kreis«, teilte sie ihm verstimmt mit. »Ich wollte uns beide ein wenig quälen und sehen, wie lange es dauert, bis wir schwarz werden und unsere Haut in Streifen abfällt.«
    »Tolle Aussichten. Danke.«
    Sie keuchte atemlos. »Oh, ein bisschen mehr Gottvertrauen, bitte.« Sie boxte ihn an den Arm, und er stellte sich vor, wie sie hinter den dunklen Brillengläsern die Augen verdrehte. » Natürlich laufen wir in die richtige Richtung. Schau dir die Sonne an.«
    Hatte er längst. Sie waren in südwestliche Richtung unterwegs. Er hatte nur gefragt, um sie abzulenken. Meile auf
Meile einen gestiefelten Fuß vor den anderen zu setzen, war zermürbend monoton. Und wären sie sich der Richtung nicht sicher gewesen, hätten sie nur Raazaqs Spuren folgen zu brauchen. Gott sei Dank hatte die letzten vierundzwanzig Stunden über nicht das leiseste Lüftchen geweht und die Spuren verblasen, auch wenn es den Marsch erträglicher gemacht hätte.
    Er betete zu Gott, dass die Pyramide, die AJ erwähnt hatte, auch da war, wo AJ sie vermutete. Andernfalls wären sie ins Tal des Todes gelaufen, dachte Kane mit aufrichtigem Schrecken. Und auch, wenn die Pyramide da war, würden sie diese bei ihrer Marschgeschwindigkeit erst in sechs bis acht Stunden erreichen. Sie hatten nur wenig zu essen, aber das Wasser würde vermutlich in etwa so lange reichen.
    Die Sandpartikel reflektierten das Licht so blitzend und stechend, dass es trotz der Spezialgläser ihrer Sonnenbrillen in den Augen schmerzte. Die Hitze hing in glasigen Wolken über dem umbrafarbenen Sand - von oben brannte sie unerbittlich, von unten strahlte sie gnadenlos ab. Kanes Füße brannten in den Stiefeln unerträglich. AJ ging es sicher genauso, aber sie sagte kein Wort.
    »Es ist zu heiß, um weiterzulaufen«, sagte er. »Wir machen hier Halt und rasten bis zur Dämmerung.«
    »Das wächst sich zu einer Art Rhythmus aus«, sagte AJ und wischte sich mit dem Ärmel die Stirn. »Lass uns noch eine Stunde laufen, bevor wir anhalten.«
    Kane schüttelte den Kopf. Wäre er alleine gewesen, wäre er vermutlich eine Stunde oder zwei weitermarschiert. Und es wäre Selbstmord gewesen. Es war kurz nach Mittag, und die Sonne stand hoch und tödlich am Himmel.
    »Wir verlieren pro Stunde ungefähr einen Liter Schweiß. Wir müssten mehr Wasser trinken, wenn wir bei dieser Hitze so viel Energie verbrauchen. Wir können es uns nicht leisten,
auch nur einen Tropfen zu verschwenden. Komm, die Düne da sieht nach einem guten Platz aus.«
    Die Düne warf bereits einen, wenn auch sehr kleinen Schatten. Ein paar Minuten später krabbelten sie unter ein behelfsmäßiges Dach und nutzten den Schutz der Düne. Es war zwar kaum kühler, aber wenigstens waren sie nicht mehr der direkten Strahlung ausgesetzt.
    AJ nahm den Hut ab und kratzte sich mit kurzen Fingernägeln am Kopf. »Eine Dusche, eine Dusche, ein Königreich für eine Dusche.« Sie legte sich flach auf den Rücken und zog den Kaftan bis zu den Oberschenkeln hoch. Sie wackelte mit den schweren Stiefeln. »Wie lange müssen wir warten?«
    Überhaupt nicht, hätte er am liebsten gesagt. Der Knoten in seinem Magen, der, der ihn vor Gefahr warnte, zog sich stündlich fester zusammen. Er legte seinen Rucksack neben ihren und fing an, sich die Stiefel aufzuschnüren.
    »Mindestens vier Stunden.« Er zog die schweren Stiefel ab und legte die feuchten Socken zum Trocknen in die Sonne. So sehr sein Körper nach Ruhe verlangte, sich abkühlen musste - genau wie ihrer -, sein Instinkt drängte ihn, in Bewegung zu bleiben. Sich zu beeilen. Ans Ziel zu gelangen - an welches ? Jetzt . Nicht erst in vier Stunden.
    Er beugte sich hinüber und fing an, AJs Stiefel aufzuschnüren. Militärstiefel mit höherem Schaft, speziell für Wüstengelände. Sie ließen keinen Sand durch, sahen klobig aus, waren aber leicht. Ihre schlanken Fesseln sahen darin zart und unglaublich verführerisch aus. Er zog ihr den linken Stiefel ab, stellte ihn neben seine und griff nach dem rechten.
    »Oh, du Wohltäter. Massierst du mir jetzt vielleicht meine wunden Füße?«
    »Du warst im früheren Leben eine Katze, nicht wahr?«
    »Lass es mich so sagen …« Sie streckte sich. »Wenn mir
jetzt jemand anböte, mir eine Ganzkörpermassage zu verpassen, und zwar in der Grand Central Station, dann würde ich mich mitten im Bahnhof splitternackt ausziehen und mich auf den kalten Marmorboden legen.«
    Kane zog ihr die feuchten Socken aus und warf

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