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In der Hitze der Wüstensonne - Out of Sight

In der Hitze der Wüstensonne - Out of Sight

Titel: In der Hitze der Wüstensonne - Out of Sight Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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schaltete eine Verbindung
zu Hawk und sagte den Männern, sie sollten ihnen hinterherfahren und wenn möglich aufholen. AJ benutzte einen simplen T-FLAC-Code, um die anderen in aller Kürze über die Gefahrenlage zu informieren, und innerhalb von Sekunden setzte sich der Konvoi in Bewegung. Sie konnte sie nicht sehen, aber sie wusste, das Team war da, gab ihnen Rückendeckung und beeilte sich in typischer T-FLAC-Solidarität, sie einzuholen. Sie und Kane waren nicht alleine, so isoliert sie sich auf der Fahrt durch den Sturm auch vorkommen mochten.
    Zur Hölle, das Fahren allein war ein tödliches Geschäft, so wie der Wind tobte und den Sand zu einer blind machenden, beigen Wand aufwirbelte. Die Straße, die sowieso schon ziemlich klein war, verschwand unter dem bewegten Sand. Sie hätten durch eine Oase voller fröhlicher Menschen fahren können und es erst bemerkt, wenn sie einen davon überfahren hätten. Jesus.
    AJ betrachtete Kane im Schein des Armaturenbretts. Seine Armmuskeln traten heraus, während er versuchte, das Lenkrad unter Kontrolle zu halten. Die Anstrengung verzerrte seinen Mund, während er den Humvee zu gefährlicher Geschwindigkeit trieb. Sie redeten nicht, weil Kane sich darauf konzentrieren musste, den Wagen auf der Straße zu halten.
    Manchmal schienen sie fast im tosenden Wind zu schweben. AJ biss sich auf die Zunge, fluchte und drückte die Hand auf den Salto schlagenden Magen. Der Wind versuchte tatsächlich, sie wieder zurückzuschieben. Wollte das Schicksal ihnen irgendetwas mitteilen?
    Nein.
    Das einzige Schicksal war das, das man sich selber schuf, dachte AJ. Und sie wollte verflucht sein, wenn sie zuließ, dass Raazaq, dieser Wahnsinnige, weiterhin die ganze Welt als Geisel hielt.

    Sie griff nach dem schrillenden Satellitentelefon - dankbar für die Unterbrechung. »Es ist Hawk«, schrie sie über den tosenden Sturm. »Er will dich sprechen.«
    »Schalt ihn auf Lautsprecher.«
    AJ legte den Schalter um und drehte an den Knöpfen, um Hawk klarer reinzubringen. Sie drehte die Lautstärke hoch, so weit es ging, weil Hawks Stimme den Sturm sonst nicht übertönt hätte. Das Satellitentelefon knisterte wie ein altes Radio. »Vorsicht!«, schrie sie, als irgendein fliegendes Pflanzending - war das eine Palme? - direkt auf sie zuraste. »Pass auf!«
    Das Auto schleuderte über die nicht existierende Straße und holperte widerspenstig, während Kane mit dem Lenkrad rang, um den Wagen wieder in die richtige Richtung zu bekommen.
    »Der … funktioniert nicht …« Hawks Stimme brach ab.
    »Sag das nochmal«, verlangte Kane.
    »… Wagen zwei … Sand … Getriebe und …« Das Getriebe des anderen Fahrzeugs hatte im Sandsturm aufgegeben. Verdammt. Es entstand eine Pause, während sie die Neuigkeiten verarbeiteten. »Denke, du musst … zurück.«
    »Nein«, sagte Kane kategorisch. »Ich kann Raazaq schon riechen. Sie werden warten müssen. Stell eine Verbindung her. Die anderen sollen sie abholen, sobald ein Durchkommen ist.«
    Es gab eine lange Pause. »Kön … ei Tag … oder länger.«
    »Könnte sein, ja«, sagte Kane schroff. »Aber ich brauche euch mehr als die. Setzt euren Arsch in Beweg -« Dann fluchte er: »Die Leitung ist tot.«
    »Ich versuch es nochmal.« AJ versuchte es mit der Satellitenverbindung, dem Funk und der Landverbindung, dann mit beiden Handys.
    Nichts.

    Alle Kommunikationsverbindungen über Satellit oder auf anderen Wegen waren unerklärlicherweise tot.
    Sie waren allein.
    »Raazaq befindet sich schätzungsweise achtzehn Meilen vor uns. Kane warf einen grimmigen Blick auf das zum Glück funktionierende GPS. »Dann wäre er … wo?«
    »Die Oase«, sagte AJ triumphierend. »Wenn wir schnell machen, können wir in zwanzig Minuten da sein. Super.«
    »Bist du sicher?«
    »Ja.«
    »Fahrtrichtung?«
    »Stimmt so. Fahr einfach weiter. Wir schaffen das.«
    Fünfundvierzig Minuten später realisierte Kane, dass sie angekommen waren. Das Fanggitter an der Front ihres Fahrzeugs und eine sehr große Palme kamen plötzlich in Sicht. Er trat voll auf die Bremse. Der Humvee vibrierte, das Heck schwang weit durch den Sand, aber der Wagen kam schlagartig vor dem Stamm zum Stehen.
    »Gut gemacht, Junge.« AJ ließ den Atem, den sie scheinbar meilenweit angehalten hatte, heraus und fing an, sich das lange Haar zum Zopf zu flechten. Haar, das weich wie feinste Seide war und nach Rosen und Zimt duftete.
    »Raazaq wäre besser hier.« AJ ließ die Hände sinken. »Denn, wenn nicht hier,

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