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In der Hitze jener Nacht

In der Hitze jener Nacht

Titel: In der Hitze jener Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MAUREEN CHILD
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einmal Hilfe, Justice. Sogar du.“
    „Verdammt, Jefferson …“
    Zwei melodisch klingende Frauenstimmen drangen zu ihnen herüber. Erst sehr laut, dann leiser, und schließlich hörte Justice nur noch ein geheimnisvolles Wispern. Das war kein gutes Zeichen. Denn das hieß, dass seine Haushälterin mit der neuen Therapeutin auf dem Weg zu ihm war. Hält in diesem Haus denn keiner mehr zu mir, fragte Justice sich und fuhr sich mit einer Hand durchs Haar, bevor er sich das Gesicht rieb.
    Er verabscheute es zutiefst, Kontrolle abgeben zu müssen. Und das war seit seinem Unfall noch schlimmer geworden. Da Justice nicht ausreiten konnte, musste er sich auf die täglichen Berichte seines Ranchverwalters verlassen. Außerdem musste er seiner Haushälterin darin vertrauen, dass sie sich um die notwendigen Dinge kümmerte.
    Er wollte endlich sein verdammtes Leben zurück! Mit irgendeinem Fremden, der an seinem Bein herumwerkelte, würde das aber niemals klappen. Denn der einzige vernünftige Weg war immer noch, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen. Und Justice war völlig gleichgültig, ob das den anderen passte. Schließlich waren es sein Leben und seine Ranch. Er würde alles erledigen. So, wie er es gewohnt war.
    Und zwar auf s eine Weise.
    Als er hörte, wie die Schritte näher kamen, warf er einen trotzigen Blick Richtung Tür. Er war kampfbereit. Seine Brüder sollten sich noch wundern.
    Plötzlich nahm er die zarten Schritte auf dem Parkett wahr, und alles schien sich in ihm zusammenzuziehen. Ein merkwürdiges Gefühl überkam ihn. Er konnte sich nicht erklären warum, aber aus irgendeinem Grund wurde ihm flau im Magen.
    Justice warf seinem Bruder einen fragenden Blick zu. „Wen zum Teufel hast du engagiert?“
    Maggie . Er starrte sie an und sog ihren Anblick förmlich in sich auf. Wie ein Verdurstender, der bereits beim ersten Schluck Wasser zu ertrinken drohte, kam er sich vor. Sie trug Jeans, schwarze Stiefel und ein langes grünes T-Shirt. Justice rührte sich nicht von der Stelle. Maggie sah kurviger aus als beim letzten Mal, irgendwie üppiger. Die roten Locken fielen ihr weich auf die Schultern, einige Strähnen hingen ihr ins Gesicht. Den Blick hielt sie fest auf ihn gerichtet, ihren Mund umspielte ein feines Lächeln.
    „Überraschung“, sagte sie leise.
    Nicht nur das, dachte er. Überraschung. Schock. Fassungslosigkeit.
    Bei der nächstbesten Gelegenheit würde er Jefferson umbringen.
    Fürs Erste durfte er aber auf keinen Fall die Haltung oder den festen Stand verlieren. Maggie sollte sehen, dass er sie hier nicht brauchte. Sie war wirklich die Letzte, von der er bemitleidet werden wollte. Den Kopf stolz gehoben, sah er sie an und sagte: „Das ist ein Missverständnis, Maggie. Ich brauche dich hier nicht. Du kannst also wieder gehen.“
    Als er beobachtete, dass sie bei seinen Worten zusammenzuckte, fühlte er sich wie der Mistkerl, den Jefferson ihn geschimpft hatte. Doch es war am besten für sie, wenn sie wieder ging. Er wollte nicht, dass sie hier war.
    „Justice“, meinte sein Bruder und seufzte tief.
    „Ist schon gut, Jeff“, erwiderte Maggie und ging, die Schultern gestrafft und kampfeslustig, quer durchs Zimmer. „Die schlechte Laune deines Bruders kenne ich zur Genüge.“
    „Ich bin nicht schlecht gelaunt.“
    „Natürlich nicht.“ Sie lächelte. „Du bist ein Ausbund an Gastfreundschaft. Ich kann deine Wärme und Zuvorkommenheit förmlich spüren.“ Eindringlich sah sie ihn an. „Warum stehst du?“
    „Bitte?“
    Aus dem Augenwinkel sah er, wie Jeff versuchte, einen Lachanfall zu unterdrücken und es mit leisem Husten zu überspielen. Es gelang ihm nicht.
    „Du hast doch gehört, was ich gesagt habe.“ Maggie schritt zielstrebig durch das Zimmer. Als Justice sich keinen Zentimeter bewegte, murmelte sie etwas Unverständliches vor sich hin, bevor sie ihm einen Sessel hinschob und Justice energisch dazu drängte, sich zu setzen. Er bemühte sich natürlich, sich die Erleichterung nicht anmerken zu lassen. Aber es fühlte sich gut an, die Beine zu entlasten.
    „Wirklich, Justice, hast du denn gar kein Gespür für dich?“, fuhr sie fort. „Du kannst doch nicht dein volles Gewicht auf das gebrochene Bein verlagern. Oder willst du bald wieder flach auf dem Rücken liegen? Warum benutzt du nicht wenigstens einen Gehstock?“
    „Habe ich nicht.“
    „Er hat ihn quer durchs Zimmer geschleudert“, erklärte Jeff.
    „Das war klar.“ Maggie sah sich schnell um, entdeckte die

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