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In der Hitze jener Nacht

In der Hitze jener Nacht

Titel: In der Hitze jener Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MAUREEN CHILD
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sie war hier. Und solange sie blieb, würde sie alles versuchen, um Justice wieder gesund zu machen. „Also, Justice, was willst du? Weiter den harten Cowboy spielen? Oder wirst du mit mir zusammenarbeiten?“
    „Ich habe dich nicht gebeten herzukommen“, erwiderte er, ohne seinen Bruder eines Blickes zu würdigen.
    „Nein, das hast du nicht.“ Maggie zuckte nicht zurück. „Jeder weiß, der große King braucht nichts und niemanden. Du kommst prima allein zurecht, was? Warum begleitest du mich dann nicht ganz einfach zur Tür?“
    Er sah sie mit einem gefährlichen und entschlossenen Blick an. Einen Moment lang fürchtete Maggie fast, dass er tatsächlich aufstehen und schließlich hinfallen könnte. Doch nichts geschah.
    „Also gut. Du kannst bleiben“, presste Justice hervor.
    „Wow.“ Theatralisch legte sie sich eine Hand auf ihre Brust, als würde sie vor Dankbarkeit zerfließen. „Danke.“
    Er funkelte sie wütend an.
    Plötzlich räusperte Jefferson sich und sah fröhlich zwischen ihnen hin und her. „Na dann. So, wie es aussieht, ist meine Arbeit hier getan. Justice, versuch einfach, dich nicht wie ein Ekelpaket zu benehmen! Und Maggie …“ Zum Abschied drückte er ihr einen freundschaftlichen Kuss auf die Stirn. „Viel Glück!“
    Gut gelaunt drehte Jefferson sich um und ging.
    „Er hätte dich nicht anrufen dürfen“, sagte Justice leise.
    „Wen hätte er denn sonst fragen sollen?“ Maggies Blick fiel auf seine rechte Hand, mit der er krampfhaft den Gehstock umklammert hielt. Sie wusste, dass Justice wütend und frustriert war. Ihr Ehemann akzeptierte keine Grenzen. Einen Gehstock benutzen zu müssen nagte an seinem Selbstbewusstsein. Kein Wunder, dachte Maggie, denn dadurch wirkt er so kraftstrotzend wie ein Berglöwe, der mit einem Bein in der Falle sitzt.
    Er atmete tief aus. „Ich könnte Mrs. Carey bitten, dich hinauszuwerfen.“
    Sie lachte kurz auf. „Das würde sie niemals tun. Dafür mag sie mich viel zu sehr. Außerdem brauchst du mich.“
    „Ich kann mich gut allein um mich kümmern.“
    Ein Anflug von Empörung überkam sie. „Das ist so typisch für dich, Justice! Du erwartest, dass alle so selbstbewusst und unabhängig durch die Welt marschieren wie du. Ganz nach dem Motto: Hilf dir selbst, sonst hilft dir keiner.“
    „Und? Was soll falsch daran sein? Ein Mann muss für sich selbst sorgen können.“
    „Warum?“ Seufzend hob sie die Hände und ließ sie wieder fallen. „Warum muss immer alles so laufen, wie du willst? Wieso begreifst du nicht, dass jeder Mensch irgendwann mal einen anderen braucht?“
    „Ich brauche keinen.“
    „Oh nein, du natürlich nicht. Nicht Justice King. Du bittest nie um Hilfe. Du würdest niemals zugeben, wenn du irgendetwas oder irgendjemanden brauchst. Verdammt, du bist ja nicht einmal in der Lage, das Wörtchen bitte zu benutzen.“
    „Warum auch?“
    „Du bist wirklich ein harter Brocken“, sagte Maggie.
    „Und das solltest du auch lieber nicht vergessen.“
    „Na gut, ich werd’s mir merken.“ Sie ging einen Schritt auf ihn zu und half ihm gegen seinen Willen auf die Beine. Als er stand, sah sie ihn eindringlich an. „Solange du dich daran erinnerst, dass du meine Anweisungen zu befolgen hast. Und natürlich vorausgesetzt, du willst gesund werden.“
    In dieser Nacht lag Justice allein in dem Bett, das er einmal mit seiner Ehefrau geteilt hatte. Er war aufgewühlt, wütend und verletzt. Er wollte nicht, dass Maggie ihn wie einen Patienten betreute. Den ganzen Nachmittag lang hatte sie seine Bewegungen kontrolliert, ihm das Bein massiert, ihm gesagt, wie er sich richtig bewegte … Ihr professionelles und distanziertes Verhalten störte ihn.
    Jedes Mal, wenn sie ihn berührte, wurde ihm heiß. Es war unmöglich gewesen, seine Erregung vor ihr zu verbergen, doch sie hatte es einfach ignoriert – was ihn nur noch zorniger gemacht hatte. Als ob er ihr nichts bedeuten würde! Als ob das bloß ein Job wäre!
    Wahrscheinlich sieht sie es tatsächlich so, dachte er. Was habe ich denn erwartet? Schließlich sind wir geschieden.
    Ungehalten griff er zum Telefon, das auf dem Nachttisch lag, tippte wütend eine Nummer ein und wartete. Als sich sein Bruder meldete, fuhr Justice ihn scharf an: „Mach, dass sie aus meinem Haus verschwindet!“
    „Nein.“
    „Verdammt noch mal, Jefferson“, rief er und warf kurz einen Blick auf die geschlossene Schlafzimmertür. Er wusste, dass Maggie und Mrs. Carey draußen auf dem Flur herumliefen,

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