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In der Oase des Scheichs

In der Oase des Scheichs

Titel: In der Oase des Scheichs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol Grace
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„Na ja, das hat nichts zu bedeuten. Aber es geht noch weiter. Sie möchte Ihnen sagen, dass es in Ihrer Zukunft einen Mann geben wird.“
    „Tatsächlich?“, sagte Claudia höflich. „Ist er groß und dunkelhaarig?“
    „Ja.“ Amina lächelte. „Genau das hat sie gesagt. Sie werden glücklich und sehr, sehr reich sein. Bald. Und es wird in nächster Nähe stattfinden.“
    „In nächster Nähe?“ Claudia sah sich im Schlafzimmer um. Anscheinend gingen der Frau die Ideen aus.
    Amina nickte. „Die Enttäuschung von früher wird verblassen wie die gebrochene Herzlinie in Ihrer Hand. Und Sie werden lange leben und sehr glücklich sein. Sind Sie jetzt nicht froh, dass Sie hierhergekommen sind?“
    „Wenn wir das erreichen, was wir uns vorgenommen haben, dann bin ich natürlich froh“, erwiderte Claudia. Ami-na konnte doch nicht wirklich annehmen, dass die Wahrsagerin etwas anderes als Klischees von sich gab.
    „Und jetzt probieren wir Kleider an.“ Amina gab Durrah einen kleinen Beutel mit Münzen und ging mit ihr zur Tür.
    „Moment.“ Mit erhobener Hand, an der ihre Ringe glitzerten, blieb die Alte stehen. „Eine Frau kann ihre Liebe vierzig Jahre lang verbergen, ihre Wut und ihren Zorn aber keinen einzigen Tag.“ Sie deutete auf Claudia. „Vergessen Sie das nicht.“
    Claudia lächelte höflich. Ahnte die Wahrsagerin etwas? Aber woher sollte sie wissen, dass ich meine Gefühle verberge? Erleichtert atmete sie auf, als Amina die Tür hinter der alten Frau schloss.
    „Was wollte sie nur damit sagen?“, wunderte sich Amina und machte sich daran, ein Kleid für Claudia auszusuchen. „Vielleicht werden wir es irgendwann erfahren.“
    Claudia hatte sich noch nie besonders für Mode interessiert. Aber lieber würde sie stundenlang Cocktailkleider anprobieren, als sich noch länger die Reden der Wahrsagerin anhören.
    Sie würde also mitspielen und zu dem Fest gehen. Sich aufzulehnen brachte nichts. Außerdem hielt Amina ihr bereits ein Kleid nach dem anderen hin und bestand darauf, dass sie sich bis auf die Unterwäsche auszog. Ihrem Gesichtsausdruck entnahm Claudia, dass sie mit dem schlichten Baumwollslip überhaupt nicht einverstanden war. Wer trug denn noch Baumwolle, wenn es Höschen aus Seide und raffinierte BHs gab?
    Anscheinend verkaufte Amina auch Dessous in ihrer Boutique und hatte eine Auswahl davon zu Hause. Nun drängte sie Claudia, sich etwas Hübsches auszusuchen. Als Nächstes kamen die Kleider an die Reihe.
    Sam, dessen Apartment auf der anderen Seite des Flurs lag, klingelte an der Wohnungstür seiner Schwester. Als niemand öffnete, schloss er auf und ging hinein.
    „Hallo?“, rief er. „Ist jemand da?“
    Er folgte dem ausgelassenen Lachen, das aus einem der Schlafzimmer drang.
    „Amina? Claudia?“
    „Wir sind hier“, antwortete seine Schwester.
    Im Gästezimmer fand er Amina auf dem Boden sitzend, die Arme um die Beine geschlungen. Konzentriert betrachtete sie eine Frau, die er erst beim zweiten Hinsehen als seine Assistentin erkannte. Sie stand mitten im Raum und trug ein leuchtend rotes Kleid. Das konnte nicht Claudia sein.
    Claudia in einem Cocktailkleid, das kurz unter dem Knie endete und lange wohlgeformte Beine preisgab. Beine, wie er sie noch nie gesehen hatte. Vielleicht lag es an den High Heels, die sie dazu trug. Völlig untypisch für sie. Und wo kamen die Schuhe überhaupt her?
    Er lehnte sich an die Wand und schob die Hände in die Hosentaschen. Er war müde, hungrig und litt unter dem Jetlag. Und jetzt das. Das war zu viel auf einmal.
    „Na, was meinst du?“, fragte seine Schwester.
    „Sehr schön.“ Was sollte er auch sagen ? Ich will nicht, dass meine Assistentin so sexy aussieht. Das ist mehr, als ich im Moment vertrage. Also zieh ihr das Kleid wieder aus, damit sie in ihre gewohnte Bürokleidung schlüpfen kann – dunkles Kostüm, weiße Bluse, vernünftige Schuhe.
    Er hätte es nie zugegeben, aber sie sah umwerfend aus in dem roten Kleid, das so völlig anders war als alles, was er an ihr kannte. Ungläubig rieb er sich die Augen.
    „Wo ist die Wahrsagerin?“, fragte er. „Ich dachte, sie würde euch heute Nachmittag unterhalten?“
    „Sie war hier“, antwortete Amina. „Lange genug, um uns zu sagen, dass Claudia mit einem großen dunkelhaarigen Mann reich und glücklich werden wird.“
    Sam runzelte die Stirn. Claudia im leuchtend roten Cocktailkleid am Arm eines großen dunkelhaarigen Fremden? Was für ein Unsinn! Zum Glück war seine

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