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In der Oase des Scheichs

In der Oase des Scheichs

Titel: In der Oase des Scheichs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol Grace
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Assistentin ebenso realistisch wie er und ließ sich nicht so leicht den Kopf verdrehen. „Kein vernünftiger Mensch würde dem alten Weib glauben. Und Claudia ist vernünftig. Sie ist die klügste Frau, die ich kenne.“ Er wusste, er konnte sich glücklich schätzen, dass sie für ihn arbeitete. Sobald sie dieses Kleid ausgezogen hatte, würde alles wieder beim Alten sein.
    „Wir werden ja sehen, wer recht hat“, meinte Amina. „Oder findest du, dass sie keinen gut aussehenden Mann verdient?“
    „Wenn es das ist, was sie will.“ Er blickte Claudia an, die sich sehr unwohl in ihrer Haut fühlte. Er konnte sich nicht vorstellen, dass sie darauf aus war, einen reichen Mann zu heiraten. Und falls doch? Wenn sie kündigte, was würde er dann tun? Dann musste er sehen, wie er ohne sie auskam.
    „Hoffentlich hast du für diese lächerliche Prophezeiung nicht zu viel gezahlt.“ Sam blickte zuerst seine Schwester und dann Claudia an.
    „Das ist nicht lächerlich.“ Amina stemmte die Hände in die Hüften. „Claudia ist eine reizende Frau. Sie hat einen ganz besonderen Mann verdient, einen, der vermögend ist und sich um sie bemüht. Und wenn man das Pro-KopfEinkommen in unserem Land betrachtet, dann ist sie hier genau am richtigen Ort, damit sich ihr Schicksal erfüllt. Sie ist nicht dein Eigentum, Sam. Sie arbeitet nur für dich.“
    Er betrachtete Claudia erneut. Sah sie nicht ein bisschen mitgenommen aus? Müde um die Augen? Daran war nur seine Schwester schuld.
    „Genug davon“, sagte er. „Du hast deinen Spaß gehabt, Amina. Meine Assistentin kann das Kleid jetzt wieder ausziehen.“
    Amina stand auf und nahm einen Kleiderbügel. „Du musst entschuldigen, aber wir sind noch nicht fertig. Wie gefällt dir das hier mit dem Leopardenmuster?“
    Sam schüttelte den Kopf. Claudia im Leopardendress? Amina hielt ein trägerloses Kleid hoch, warf es dann aufs Bett und griff nach dem nächsten. „Oder dieses?“ Sie hielt ein champagnerfarbenes Ballonkleid hoch. „Es ist eines meiner Lieblingskleider.“
    Sie wandte sich an Claudia: „Welches gefällt Ihnen am besten?“
    Sam starrte sie an. Warum sagte sie nicht, dass sie keines davon wollte, dass ein sexy Cocktailkleid nicht zu ihr passte?
    „Mir gefällt das rote.“
    Hatte sie den Verstand verloren? Er hätte sie nie mit seiner eigenwilligen Schwester allein lassen dürfen.
    Claudia schien gar nicht zu merken, wie extravagant sie aussah. Er sah, wie sie sich mit einem verwunderten Ausdruck in den Augen in dem raumhohen Spiegel betrachtete. Ihre Wangen waren leicht gerötet, ihre Haare ein wenig zerzaust. Sie wirkte so völlig anders als im Büro.
    „Lassen Sie sich von Amina nichts einreden“, versuchte er es erneut. „Sie liebt es, ihren Kundinnen Ideen in den Kopf zu setzen.“
    Amina lächelte ihren Bruder schelmisch an. „Ich verstehe mehr von Mode als du. Ich weiß, wie man schöne Frauen noch attraktiver macht. Darin liegt meine Begabung. Oh, mein Telefon klingelt. Bin gleich wieder da.“ Damit lief sie an Sam vorbei und hinaus auf den Flur.
    „Wie war die Besprechung?“, fragte Claudia. „Sie wollten mit mir reden.“ „Ja, also …“ Er konnte sich einfach nicht konzentrieren, wenn sie in diesem Kleid vor ihm stand.
    „Mussten noch Änderungen gemacht werden?“
    „Nur ein paar Kleinigkeiten.“ Er ging zur Balkontür und blickte aufs Meer hinaus. „Am meisten beunruhigt mich mein Vater. Er ist sehr gealtert. Nach der Firmenfusion wird das Unternehmen sehr groß sein und seine Verantwortung dementsprechend.“
    „Das tut mir leid. Vielleicht kann ein anderes Familienmitglied ihm einen Teil davon abnehmen.“
    Sam wirkte nicht überzeugt. „Vielleicht. Natürlich kann er die Geschäftsleitung nicht allein übernehmen. Aber es wird ihm schwerfallen, die Macht zu teilen und einem anderen Menschen Vertrauen zu schenken.“
    „So wie in einer Ehe?“, sagte sie leise.
    Er drehte sich zu ihr um, wieder einmal überrascht von ihrem feinen Gespür. „Der Zusammenhang ist mir nicht in den Sinn gekommen, aber Sie haben recht. Vielleicht wollte ich deshalb nie heiraten.“ Und ich will es immer noch nicht.
    „Es wird sicher einige Zeit dauern, bis sich alles eingespielt hat.“
    „Nach der Fusion oder nach der Heirat?“
    Sie antwortete nicht. Doch er wusste, dass sie auf beide Ereignisse anspielte. Er musterte sie von oben bis unten. Sie sah völlig anders aus in dem sexy roten Kleid und mit den High Heels. Immerhin klang sie noch so,

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