Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
In der Oase des Scheichs

In der Oase des Scheichs

Titel: In der Oase des Scheichs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol Grace
Vom Netzwerk:
mehr weiß, wo ihr der Kopf steht. Du kannst das doch verhindern. Sag Vater, du seist beschäftigt. Und sie bittest du zu bleiben, weil du Arbeit für sie hättest. Dann überlegst du es dir anders und unternimmst etwas mit ihr.“
    „Was bist du doch für eine Intrigantin. Das werde ich nicht tun. Kommt dir gar nicht der Gedanke, dass sie vielleicht Lust hat, mit Ahmad zu segeln?“ Er hatte immer wieder gehört, wie charmant und unterhaltsam sein Cousin sein konnte. „Du warst doch der Meinung, dass wir uns erholen und amüsieren sollen.“
    „Ja, aber du auch. Geh mit Claudia die alte Küstenstraße entlang, zeig ihr die Läden der Kunsthandwerker. Sie wird viel mehr Spaß mit dir haben als mit Ahmad.“
    „Da bin ich mir nicht so sicher. Und ich habe auch nicht die Zeit, den halben Tag spazieren zu gehen wie ein Tourist.“
    „Warum nicht? Es würde dir vielleicht gefallen.“ Als Claudia auftauchte, um Luft zu holen, fragte er sie nach ihren Plänen für den Tag.
    „Ich bin hier, um zu arbeiten“, antwortete sie zu seiner Erleichterung, während ihr das Wasser aus den Haaren auf die nackten Schultern und das Bikinioberteil tropfte, das kaum ihre Brüste bedeckte.
    Wieder wollte er wegsehen, aber es gelang ihm nicht. Die Situation war so bizarr, dass er sich fragte, ob er wohl träume. Der Aufenthalt in Tazzatine gestaltete sich völlig anders, als er es sich vorgestellt hatte. Seine Verlobung war geplatzt. Und noch bevor er diesen Schock verdaut hatte, tauchte seine Assistentin spärlich bekleidet am Pool auf und brachte ihn völlig aus dem Gleichgewicht.
    „Siehst du“, sagte er zu seiner Schwester. „Sie ist derselben Meinung wie ich. Wir sind nicht zum Vergnügen hier.“
    Wenn Claudia endlich wieder ihre gewohnte Bürokleidung anhatte, würde er sich auch wieder auf das Geschäftliche konzentrieren können. Aber irgendwie lief hier alles aus dem Ruder. Ganz anders als in seinem Büro in San Francisco, wo er die Fäden in der Hand hielt.
    Am anderen Ende des Pools war sein vertrauter Hausdiener aufgetaucht und winkte ihn zu sich. Was war nun passiert? Er stützte sich am Beckenrand ab und glitt aus dem Wasser.
    „Entschuldigen Sie die Störung, Sir“, begann Karim. „Aber Ihr Vater verlangt dringend nach Ihnen.“ Er reichte Sam das Telefon. Sein Vater hielt sich nicht mit Vorreden auf.
    „Es kommt zu einer Verzögerung bei der Unterschrift der Verträge. Der alte Bayadhi ist im Krankenhaus. Ich weiß nicht, was ihm fehlt. Irgendetwas mit dem Herzen. Ist dir gestern Abend auch aufgefallen, dass er nicht gut aussah?“
    „Was hat das zu bedeuten?“, fragte Sam scharf.
    „Das weiß ich nicht.“ Sein Vater klang erschöpft. „Ich habe genug von dem ewigen Hin und Her. Ich will mich zur Abwechslung einmal mit etwas anderem beschäftigen, dabei brauche ich deine Hilfe.“
    „Natürlich.“ Solange sein Vater sich nicht in seine persönliche Zukunftsplanung einmischte, würde er alles für ihn tun.
    „Ich habe mir ein mehrfach prämiertes Rennkamel in den Kopf gesetzt, das diese Woche zum Verkauf steht. Wenn es mir besser ginge, würde ich selbst nach Sidi Bou Said fahren und von dort weiter zum Kamelmarkt.“
    „Soll ich das für dich übernehmen?“ Der Gedanke war reizvoll. Auch Sam gingen die ständigen Verzögerungen inzwischen auf die Nerven. „Vielleicht ist es gar keine schlechte Strategie, wenn wir uns für eine Weile zurückziehen. Bayadhi soll sich zuerst mal erholen. Danach lassen wir sie in dem Glauben, wir seien gar nicht so scharf auf die Fusion.“
    „Ich wusste, dass wir einer Meinung sind“, sagte sein Vater. „Der alte Gauner bringt womöglich noch ein Dutzend Einwände vor. Man hat mir gesagt, dass er eine lange Liste mit Änderungswünschen geschickt hat. Ich habe sie noch gar nicht gesehen. Es würde mich nicht wundern, wenn wir jetzt eine Woche oder länger nichts mehr von ihm hören. Vielleicht sind das auch alles nur Vorwände, um mehr aus uns herauszuholen. Jedenfalls fühle ich mich im Moment nicht in der Verfassung zu reisen. Nimm deine Sekretärin mit. Ihr könnt dort auch arbeiten. Aber bring mir auf jeden Fall das Kamel mit. Ich habe die Bediensteten schon benachrichtigen lassen. Im Haus wird alles vorbereitet sein, wenn ihr kommt.“
    „Eine Woche oder länger?“ Sam dachte sehnsuchtsvoll an Sidi Bou Said, das Haus seiner Familie, seine Pferde, die Dünen und die Wüste. Konnte er wirklich einfach so eine Woche Urlaub machen? Nur, wenn er dort auch

Weitere Kostenlose Bücher