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In der Oase des Scheichs

In der Oase des Scheichs

Titel: In der Oase des Scheichs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol Grace
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kaufen kann. Das ist sicher nicht, was Sie erwartet haben.“
    Als ein kleines Lächeln seine Lippen umspielte, wünschte sie sich, er würde sie öfter so ansehen. Aber wie sollte sie dann die nächsten Tage überstehen, ohne sich noch mehr in ihn zu verlieben?
    Sie musste unbedingt jede Situation vermeiden, in der sie sich zu nahe kamen. Sie rieb sich die Schläfen, um die völlig unpassenden Bilder zu vertreiben, die unversehens vor ihrem inneren Auge aufgetaucht waren.
    „Fühlen Sie sich nicht gut?“, fragte Sam besorgt.
    Sie ließ die Hände sinken. „Oh doch, ich habe nur ein wenig Kopfschmerzen.“
    Er griff in seine Aktenmappe und holte ein Röhrchen mit Tabletten heraus. Vorsichtig schüttelte er zwei heraus und gab sie ihr, wobei er ihr leicht über die Handfläche strich.
    Dann reichte er ihr eine gekühlte Flasche Wasser aus der hinter ihm stehenden Kühlbox.
    Sie schluckte die Tabletten und fragte sich, wie ein Mann, der sein ganzes Leben bedient worden war, so fürsorglich sein konnte. Er war stets aufmerksam und um ihr Wohlergehen besorgt.
    Kurz darauf bat Sam den Fahrer zu halten, damit sie in einer Nomadensiedlung Pause machen und Tee trinken konnten. Das Oberhaupt der Beduinen ließ zu ihrer Begrüßung handgewebte Teppiche zum Sitzen auslegen, eine Kanne Schwarztee mit Pfefferminze bringen sowie ein Körbchen mit frischen Datteln.
    „Das ist also die berühmte Gastfreundschaft der Wüstenbewohner, von der Sie mir erzählt haben“, sagte Claudia leise zu Sam, der neben ihr Platz nahm.
    Er nickte. „Diese Menschen sind arm und kennen uns nicht. Aber das Wenige, das sie haben, werden sie mit uns teilen.“
    „Glauben Sie, man hat etwas dagegen, wenn ich Fotos mache?“
    Sam verhandelte kurz mit ihrem Gastgeber und gab ihm einige Münzen. Dann machte Claudia Fotos von Sam und den Beduinen.
    Anschließend trank sie gedankenverloren ihren Tee, während Sam sich angeregt mit den Männern unterhielt. Ging es dabei um die Preise für Ziegen oder um Öl? Sie hatte keine Ahnung.
    „Nirgendwo sonst auf der Welt könnte ich mir so etwas vorstellen“, sagte sie nach einer Weile zu ihm. „Man hält einfach am Straßenrand an und bekommt Tee serviert. Was für ein wunderbarer Brauch.“
    Sam legte eine Hand auf ihren bloßen Arm. Ihr wurde heiß. Sie spürte, wie ihr die Röte ins Gesicht stieg, und rang nach Atem. „Ich bin froh, dass Sie es zu schätzen wissen“, sagte er. „Für mich ist das alles selbstverständlich. Erst durch Sie werden mir wieder die Schönheiten meines Landes vertraut.“
    Als sie in seine braunen Augen blickte, glaubte sie, darin zu ertrinken. Sie wollte nach Luft schnappen, aber ihre Brust war wie zugeschnürt, und ihr Herz raste.
    „Geht es Ihnen nicht gut? Sie werden doch keinen Kreislaufkollaps bekommen?“
    „Oh, es ist vielleicht doch ein bisschen zu warm hier“, brachte sie hervor.
    Er runzelte die Stirn. „Ich hätte Sie nicht aus dem klimatisierten Wagen hierher bringen dürfen, um heißen Tee zu trinken. Es ist alles meine Schuld. Aber ich wollte Sie einmal die Gastfreundschaft der Beduinen erleben lassen. Gehen wir schnell zurück in den kühlen Wagen.“ Er half ihr auf die Beine, nahm sie bei der Hand und führte sie zur Limousine.
    Claudia wollte protestieren. Aber was hätte sie sagen sollen? Es ist nicht die Hitze, es ist nur mein Verlangen. So ließ sie es geschehen, dass er sie besorgt zum Wagen zurückbrachte. Dort schloss sie die Augen und ließ den kühlen Luftstrom über ihr Gesicht streichen. Sie musste Vernunft annehmen und sich endlich damit abfinden, dass er nie zu ihr gehören würde. Sie stand doch sonst mit beiden Füßen auf der Erde.
    Als sie einige Zeit später die Villa im Palmenhain erreichten, stellte Claudia fest, dass dieser Ort ganz und gar nicht dafür geeignet war, um sich in der Realität zu verankern. Alles schien wie verzaubert. Sobald sie durch das steinerne Eingangstor fuhren, beschlich sie das Gefühl, dass hier Magie und nicht Vernunft regierte. Nach der glühenden Hitze der Wüste befanden sie sich nun im kühlen Grün eines Palmenwäldchens, wo eine Gruppe von Hausangestellten sie winkend begrüßte. Rechts und links neben der Einfahrt ragten zwei schlanke Zypressen in den Himmel. Gleich dahinter tauchte eine von tiefroten Bougainvilleen überwachsene Pergola auf.
    „Wie schön“, rief Claudia aus. Es war mehr als das, es war zauberhaft, und sie fühlte sich wie im Märchen.
    „Ich freue mich, dass es Ihnen gefällt“,

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