Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
In der Schwebe

In der Schwebe

Titel: In der Schwebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tess Gerritsen
Vom Netzwerk:
sie irgendwelche Schmerzen im Abdomen? Oder Kopfschmerzen?«
    »Vor einer Weile hat sie über Kopfschmerzen geklagt. Und uns allen tun die Muskeln weh. Aber wir haben hier auch wie die Blöden geschuftet.«
    »Übelkeit? Erbrechen?«
    »Mercer hat sich den Magen verdorben. Wieso?«
    »Kenichi hatte auch sklerale Blutungen.«
    »Aber das ist nichts Ernstes«, erwiderte Kittredge. »Das sagt jedenfalls O’Leary.«
    »Nein, aber die Häufung der Symptome macht mir Sorgen«, sagte Emma. »Kenichis Erkrankung begann mit Erbrechen und skleralen Blutungen. Mit Bauchschmerzen. Und Kopfschmerzen.«
    »Willst du damit sagen, es handelt sich um eine Art Ansteckung? Warum bist
du
dann nicht erkrankt? Du hast ihn doch behandelt.«
    Eine gute Frage. Sie wusste keine Antwort darauf.
    »Von welcher Krankheit reden wir denn?«, fragte Kittredge.
    »Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass Kenichi einen Tag, nachdem die ersten Symptome aufgetreten waren, nicht mehr in der Lage war, irgendetwas zu tun. Ihr müsst sofort ablegen und nach Hause fliegen. Bevor irgendjemand auf der
Discovery
krank wird.«
    »Ist nicht drin. Edwards liegt noch immer unter Wolken.«
    »Dann eben White Sands.«
    »Ist im Moment keine Alternative. Sie haben da ein Problem mit einem ihrer TACAN-Systeme. Hör mal, uns geht’s doch gut. Wir warten einfach ab, bis das Wetter sich bessert. Sollte nicht länger als noch mal vierundzwanzig Stunden dauern.«
    Emma sah Griggs an. »Ich möchte mit Houston sprechen.«
    »Die werden nicht White Sands ansteuern, bloß weil Hewitt ein rotes Auge hat.«
    »Es könnte mehr sein als nur eine Skleralblutung.«
    »Wie sollen sie sich denn bei Kenichi angesteckt haben? Sie hatten doch keinen Kontakt mit ihm.«
    Die Leiche,
dachte sie.
Seine Leiche ist im Raumtransporter.
    »Bob«, sagte sie. »Hier ist noch mal Emma. Ich will, dass ihr euch den Leichensack anseht.«
    »Was?«
    »Überprüft Kenichis Plastiksack auf irgendwelche Beschädigungen.«
    »Du hast doch selbst gesehen, dass er dicht ist.«
    »Bist du sicher, dass er das noch ist?«
    »Okay«, seufzte er. »Ich gebe zu, dass wir nicht mehr nach der Leiche gesehen haben, seit sie an Bord ist. Ich schätze, wir gruseln uns alle ein bisschen davor. Wir haben die Abdeckung zugemacht, um sie nicht anschauen zu müssen.«
    »Wie sieht die Hülle aus?«
    »Ich versuche jetzt, die Abdeckung zu öffnen. Scheint ein wenig zu klemmen, aber …« Es war einen Moment still. Dann hörte Emma ein gemurmeltes »O Gott«.
    »Bob?«
    »Es kommt aus dem Leichensack!«
    »Was ist es? Blut? Serum?«
    »In der Plastikfolie ist ein Riss. Ich kann sehen, wie es herausströmt!«
    Was
strömte da heraus?
    Sie hörte weitere Stimmen im Hintergrund. Angewidertes Stöhnen und ein Geräusch, als ob jemand würgte.
    »Dichtet es ab!
Dichtet es ab!
«, rief Emma. Doch sie antworteten nicht.
    Jill Hewitt sagte: »Sein Körper fühlt sich an wie Brei. Als ob er sich …
auflöst.
Wir sollten rausfinden, was da vor sich geht.«
    »
Nein!
«, schrie Emma. »
Discovery,
macht den Sack nicht auf!«
    Zu ihrer Erleichterung erwiderte Kittredge schließlich: »Roger, Watson. O’Leary, dichten Sie den Sack ab. Wir werden nicht noch mehr von diesem … Zeug auslaufen lassen.«
    »Vielleicht sollten wir die Leiche über Bord werfen«, meinte Jill.
    »Nein«, antwortete Kittredge. »Sie brauchen sie für die Autopsie.«
    »Was für eine Flüssigkeit ist das?«, fragte Emma. »Bob, antworte mir!«
    Schweigen. Dann sagte er: »Ich weiß es nicht. Aber was immer es ist, ich hoffe, es ist nicht ansteckend. Wir waren alle damit in Kontakt.«
    Zwölf Kilo Speck mit Haaren – das war Humphrey, der sich wie ein fetter Pascha auf Jacks Brust breit machte.
Diese Katze versucht mich umzubringen,
dachte Jack, während er in Humphreys bösartige grüne Augen starrte. Er war auf der Couch eingeschlafen, und bevor er wusste, wie ihm geschah, drückte ihm schon eine Tonne Katzenspeck den Brustkorb ein und quetschte die Luft aus seinen Lungen.
    Schnurrend bohrte Humphrey eine Kralle in Jacks Brust. Mit einem schrillen Schrei stieß Jack ihn von sich, und der Kater landete mit einem dumpfen Aufprall auf allen vieren. »Geh dir eine Maus fangen«, murmelte Jack und drehte sich auf die Seite, um sein Nickerchen fortzusetzen, doch es war hoffnungslos. Humphrey miaute kläglich – er wollte gefüttert werden. Schon wieder. Gähnend hievte Jack sich von der Couch und tappte in die Küche. Kaum hatte er den Schrank mit dem

Weitere Kostenlose Bücher